Testbericht: Trelock LS 600

22. November 2022

Trelock LS 600 I-Go Vector

Kategorie: Akku-Scheinwerfer

Lichtstrom 100 / 55 / 25 Lumen je nach Leuchtstufe (eigene Messung)
Beleuchtungsstärke 60 / 30 / 10 Lux je nach Leuchtstufe (Herstellerangabe)
Leuchtdauer 2:30 / 5:30 / 10 h je nach Leuchtstufe (eigene Messung bis Helligkeit unter 80% des Anfangswertes fällt, Herstellerangabe bis 15 h)
Akkus integrierter Li-Ion-Akku
Gewicht 163 / 146 g mit/ohne Halterung (eigene Messung)
StVZO-Zulassung ja
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Vorteile:
+ Display mit Anzeige der geschätzten Restlaufzeit
+ gute seitliche Sichtbarkeit

Nachteile:
eher wenig Lichtstrom
Farbstiche im Lichtkegel

Testfazit:
Die Trelock LS 600 erzeugt nicht übermäßig viel Licht, wenn man nicht übermäßig hohe Ansprüche hat, reicht das aber. Etwas unschön ist die schmale Ausleuchtung im Nahbereich und Farbstiche im Lichtkegel, ansonsten ist die Lichtverteilung aber in Ordnung. Schön ist eine Anzeige der Restlaufzeit in einem Display.

Transparenzhinweis: Die Trelock LS 600 wurde mir vom Hersteller für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Lieferumfang und Verpackung

Die getestete Trelock LS 600 war zusammen mit dem Rücklicht LS 740 im Set. In diesem Testbericht geht es aber nur um den Frontscheinwerfer LS 600, das Rücklicht wird in einem separaten Artikel beschrieben. Die Trelock LS 600 ist aber auch einzeln ohne Rücklicht erhältlich.

Mit dabei in der Verpackung sind die Lampe selbst, die Lenkerhalterung, das erwähnte Rücklicht mit Silikonspannband, ein Micro-USB-Ladekabel und eine Bedienungsanleitung.

Aussehen und Bedienung

Das Gehäuse der LS 600 besteht aus Kunststoff. Ein Teil unten vorn besteht aus Metall, zur besseren LED-Kühlung.

Vorn ist eine Linse ins Gehäuse eingearbeitet, welche das Licht der LED verteilt.

Oben sieht man 4 Anzeige-LEDs, den Einschalter und ein Display. Mit einem langen Druck auf den Schalter schaltet man die Lampe ein. So wird ein versehentliches Einschalten wirkungsvoll verhindert. Mit einem kurzen Druck schaltet man dann die 3 Leuchtstufen und den Automatikmodus durch. Im Automatikmodus wird die Leuchtstufe je nach Umgebungshelligkeit ausgewählt. Je dunker, desto höher die Leuchtstufe. Ich finde so eine automatische Helligkeitsregelung immer eher wenig hilfreich, aber man muss sie ja nicht nutzen.

Hier die Elemente der Oberseite bei eingschalteter Lampe. Die 4 Anzeige-LEDs zeigen die gewählte Leuchtstufe an. 1-3 LEDs zeigen die Leuchtstufen 1-3 an, die 4. LED zeigt den aktiven Automatikmodus an.

Auf dem Display wird in hh:mm (Stunden:Minuten) die ungefähre Restlaufzeit angezeigt. Das ist bei einer Lampe in dieser Preisklasse doch recht selten und recht praktisch.

Seitlich sind jeweils kleine Sichtfenster eingelassen. Dadurch kann auch etwas Licht an der Seite austreten und man wird so von der Seite besser gesehen.

Der Halter wird ohne Werkzeug am Lenker angebracht. Ein Band wird nach hinten gezogen und rastet ein. Mit einem kleinen Hebel wird die Halterung dann noch fest gespannt. Nach Lösen einer Schraube kann die Oberseite der Halterung auch seitlich verdreht werden. Die Lampe wird dann von oben auf die Halterung gesteckt und rastet dort ein. Zum Entfernen wird ein Knopf an der Lampe gedrückt, um diese zu entriegeln.

Die Halterung ist übrigens die selbe, wie bei der kleineren LS 300. Mit den anderen Trelock-Lampen (z.B. LS 760, LS 660, LS 560 und LS 460) ist sie nicht kompatibel. Deren Halterung funktioniert zwar genauso, ist aber etwas größer.

Lichtverteilung

Hier ein Foto der Ausleuchtung der Trelock LS 600 (für mehr Ausleuchtungsfotos von Akkuscheinwerfern siehe Übersicht Akkuscheinwerfer):

(Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen und Interpretation von Lichtvergleichsfotos)

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Der Lichtkegel der LS 600 beginnt in gut 2 m Entfernung und ist vorn recht schmal. Davor und seitlich fällt auch etwas Streulicht auf die Straße, aber nur recht wenig. Nach hinten wird der Lichtkegel breiter, als wirklich breit kann man die Ausleuchtung aber nicht bezeichnen.
Die Ausleuchtung ist weitestgehend gleichmäßig, im mittleren Bereich gibt es aber einen Helligkeitssprung an den zwei Teilen des Lichtkegels. Unschön fallen Farbstiche im Lichtkegel auf, welche durch die Brechung an der Linse erzeugt werden. Besonders der blaustichige Bereich in der Mitte stört etwas.

Test von Lichtstrom und Leuchtdauer

Viele Hersteller von Fahrradbeleuchtung geben die Beleuchtungsstärke in Lux an, die in 10 m Entfernung am hellsten Punkt des Lichtkegels gemessen wird. Ich finde dagegen den Lichtstrom in Lumen aussagekräftiger, welcher aussagt, wie viel Licht insgesamt erzeugt wird (mehr dazu auch im Artikel über Lux und Lumen bei Fahrradbeleuchtung).

Da die meisten Hersteller keinen Wert für den Lichtstrom angeben, messe ich diesen mit einer selbstgebauten Ulbrichtkugel.

Ich habe 100, 55 und 25 Lumen in den drei Leuchtstufen, bei vollem Akku 30 Sekunden nach dem Einschalten gemessen. Der Wert der höchsten Leuchtstufe ist nicht als übermäßig hoch einzuordnen. Viele, auch eher günstige Fahrradlampen, liefern hier noch etwas mehr Licht. Einen Vergleich mit anderen Lampen findet man auf der Test-Übersicht Akku-Fahrradbeleuchtung.

Außerdem habe ich den Lumen-Wert noch im Zeitverlauf bestimmt, woraus sich auch Helligkeitsänderungen während der Laufzeit und die Akkulaufzeit ablesen lassen:

Trelock LS 600 - Lichtstrom und Leuchtdauer

Der Lichtstrom wird zunächst recht konstant gehalten. Sobald im Display das Batteriesymbol erscheint (kurz bevor die Restleuchtdauer auf Null sinkt) beginnt der Lichtstrom deutlich zu sinken. Die Lampe schaltet dabei entgegen der Angabe in der Bedienungsanleitung aber nicht auf die niedrigste Leuchtstufe, sondern bleibt in der gewählten, reduziert aber die Leuchtstärke.

Wie man die Leuchtdauer jetzt genau definiert, bleibt einem selbst überlassen. Definiert man die Leuchtdauer als die Zeit, bis die Helligkeit auf 80% des Anfangswertes fällt, erhält man nach meiner Messung folgede Leuchtdauern:

Stufe 1: 10:09 h
Stufe 2: 5:35 h
Stufe 3: 3:29 h

Der Hersteller gibt bis 15 h an. In der niedrigsten Leuchtstufe beträgt die Leuchtstärke nach 15 h noch ca. 75% des Anfangswertes. Erst nach ca. 22 h geht die Lampe ganz aus. Die Herstellerangabe ist also definitiv in Ordnung, auch wenn eine genauere Angabe des Herstellers, der auch die Leuchtdauer in der höchsten Leuchtstufe angibt, wünschenswert wäre.

Test der Ladezeit

Geladen wird die LS 600 über einen Micro-USB-Anschluss. Im Display wird der Ladestand während des Ladevorganges in Prozent angezeigt. Über 98% stieg die Anzeige bei mir allerdings nie.

Gemessen habe ich beim Laden folgende Werte:
Ladezeit: 5:25 h
Ladungsmenge: 3.250 mAh (am USB-Eingang mit ca. 5 V Spannung)
geladene Energie: 16.647 mWh (am USB-Eingang mit ca. 5 V Spannung)
maximaler Ladestrom: 0,82 A

Geladen werden kann die LS 600 übrigens auch im Betrieb. So kann die Leuchtdauer beispielsweise mit einer Powerbank verlängert werden.


Testfazit

Die Trelock LS 600 erzeugt nicht übermäßig viel Licht, wenn man nicht übermäßig hohe Ansprüche hat, reicht das aber. Etwas unschön ist die schmale Ausleuchtung im Nahbereich und Farbstiche im Lichtkegel, ansonsten ist die Lichtverteilung aber in Ordnung. Schön ist eine Anzeige der Restlaufzeit in einem Display.

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Alternativen: Die Trelock LS 600 ist von der Ausleuchtung eher als einfache Lampe einzuordnen. Hier gibt es viele Alternativen. Ob diese der Trelock LS 600 vorzuziehen sind, ist nicht zuletzt vom Preis abhängig, der immer wieder deutlich schwanken kann.
Die günstigeren Lampen der Aura-Reihe von Sigma Sport dürften Konkurrenten sein. Die Aura 45, Aura 60 und Aura 80 verteilen das Licht alle gleich, leuchten aber mit unterschiedlicher Stärke.
Auch die Busch & Müller Ixon Core und die Cateye GVolt 60 sind ggf. Alternativen. Sie erzeugen einiges mehr Licht als die LS 600 und kosten teilweise nicht deutlich mehr.


Stefan Boissier-Mohr - Fahrradbeleuchtung-Info
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