Testbericht: Lupine SL MiniMax AF

17. Januar 2025

Lupine SL MiniMax AF

Kategorie: Akku-Scheinwerfer – externes Akkupack

Vorteile:
+ sehr viel Licht
+ sehr gleichmäßiges Abblendlicht
+ Fernlicht mit hoher Reichweite und viel Rundumausleuchtung im Nahbereich
+ exzellent verarbeitetes Gehäuse
+ kleine Baugröße
+ Reparierbarkeit und guter Reparaturservice vom Hersteller

Nachteile:
sehr teuer
gedimmtes Abblendlicht kaum dunker als ungedimmtes
Helligkeit nimmt im Fernbereich etwas stark ab

Lupine SL MiniMax AF kaufen bei:

Akku
ohne 5 Ah 6,9 Ah 10 Ah
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Testfazit:
Die SL MiniMax AF überzeugt (wie alle Lupines) durch ein exzellent verarbeitetes Gehäuse. Sie ist ziemlich klein und erzeugt dafür erstaunlich viel Licht. Dieses wird im Abblendlicht angenehm gleichmäßig verteilt. Könnte im Fernbereich aber gern noch etwas stärker sein, die Helligkeit der MiniMax konzentriert sich etwas zu sehr auf den nahen und mittleren Bereich. Das Fernlicht überzeugt durch einen weitreichendend, konzentrierten Bereich, aber auch viel Streulicht für Rundumsicht im Nahbereich.
Insgesamt würde ich die MiniMax als guten Allrounder im Lupine-Portfolio einordnen. Auch wenn sie nirgendwo absolute Bestwerte erreicht (nicht so klein wie die Nano, nicht so stark wie die AX 2023, nicht das grandiose Abblendlicht der AF…), ist sie doch in vielen Eigenschaften ziemlich gut und dürfte damit einen weiten Einsatzbereich abdecken.

Transparenzhinweis: Vielen Dank an Timon, ein Leser dieser Webseite, der mir die Lupine SL MiniMax AF für diesen Test geliehen hat.

Hinweis zum Alter der Lampe: die hier getestete MiniMax hat die Produktionsnummer 472 und gehört damit zu den eher frühen Exemplaren. Allerdings wurde im November 2024 die Elektronik der Lampe von Lupine getauscht, so dass sie zum Erscheinen des Bereichts auf einem halbwegs aktuellen Stand sein sollte.

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Aussehen und Bedienung

Das Gehäuse der MiniMax besteht aus CNC-gefrästem und schwarz eloxiertem Aluminium. Typisch für Lupine ist das Gehäuse exzellent verarbeitet, so wie das bei einer Lampe zum Premium-Preis zu erwarten ist.

Die Lichtverteilung ist über einen Reflektorspiegel realisiert. Der mittige Teil ist für das Abblendlicht zuständig. Oben sitzt dafür ein 3er-LED-Array im Gehäuse. Links und rechts davon ist jeweils noch ein 3er-LED-Array mit eigenem, schmaleren Reflektorteil vorhanden. Diese sind für das Fernlicht zuständig. Separate Tagfahrlicht-LEDs besitzt die MiniMax, wohl auch aufgrund ihrer geringen Baugröße, nicht.
Die MiniMax ist übrigens StVZO-zugelassen, darf also auch in Deutschland im Straßenverkehr eingesetzt werden. Dafür sorgt nicht zuletzt die Lichtverteilung des Abblendlichts. Dieses ist nach oben scharf abgegrenzt, so dass die Lampe, wenn richtig ausgerichtet, den Gegenverkehr nicht blendet.

Das Gehäuse der MiniMax ist außerordentlich klein. Im Bild unten im Vergleich mit der deutlich größeren SL AX. Beide Lampen sehen auf Einzelbildern recht ähnlich aus, aber die MiniMax ist eben Mini von der Größe und Max von der Lichtleistung.

Wie die meisten Lampen von Lupine sind Lampenkopf und Akku getrennt. Ein Anschlusskabel an Lampe und Akku werden zusammengesteckt. Bei lichtstarken Lampen wie der MiniMax, die auch eine entsprechend große Leistung ziehen und daher einen großen Akku brauchen, ist das auch anders kaum zu machen. Die Lampe wäre sonst einfach zu groß und eine Befestigung schwierig. Das System hat auch verschiedene andere Vorteile: man kann die Akkugröße auswählen (unten im Bild ein 5 Ah Akku und ein 10 Ah Akku, auch mit einem 6,9 Ah Akku ist die MiniMax erhältlich). Außerdem kann man bei Bedarf einen Ersatzakku mitführen. Und ein defekter Akku kann leicht ersetzt werden, ohne dass die Lampe geöffnet werden muss. Grundsätzlich sind fast alle Akkus von Lupine mit allen Lampen kompatibel (nur die Alpha benötigt Akkus mit einer höheren Spannung), was das System sehr flexibel macht. Aber natürlich hat ein separater Akku auch Nachteile: das System ist etwas unhandlicher. Mal schnell die Lampe abnehmen und einstecken ist nicht möglich.

Die Akkus werden dann mit einem Klettband am Rahmen befestigt, z.B. so wie unten im Bild.

Unten die Rückseite der MiniMax. Sichtbar auch der Helligkeitssensor, der die Lampe automatisch bei Tag in die Tagfahrlichtstufe schaltet und wenn es dunkel wird ins Abblendlicht. Man kann die Lampe aber auch per App so programmieren, dass der manuelle Modus aktiv ist und keine automatische Umschaltung durchgeführt wird.

An der Unterseite der Lampe ist ein Taster, mit dem die Lampe bedient werden kann (ein- und ausschalten, Fernlicht aktivieren).

Normalerweise wird man zur Bedienung aber eher die Bluetooth-Fernbedienung verwenden.

Hier eine kurze Zusammenfassung der Bedienung:
  • Akku an Lampe anstecken: Lampe schaltet sich automatisch ein
  • langer Druck auf großen Taster schaltet die Lampe aus, kurzer Druck wieder ein
Umgebung ist hell:
  • Tagfahrlicht ist aktiv
  • mit kleinem Taster auf Abblendlicht umschalten
Umgebung dunkel:
  • Abblendlicht aktiv
  • kleiner Taster schaltet zwischen gedimmtem und normalem Abblendlicht hin und her
  • langer Druck auf kleinen Taster schaltet ins Tagfahrlicht
  • Druck auf großen Taster aktiviert/deaktiviert Fernlicht

Die Fernbedienung ist in einen Halter eingesteckt, der mit Silikonband um den Lenker gespannt wird. Zum Batteriewechsel kann die Fernbedienung hinten aufgeschraubt werden.

An der Seite ist der Schnellspanner an der MiniMax angeschraubt, mit dem diese am Lenker befestigt wird. Das geht schnell und hält gut fest. Den Schnellspanner gibt es für drei Lenkerdurchmesser (25,4 / 31,8 / 35 mm). Der mitgelieferte Durchmesser kann beim Kauf ausgewählt werden.
Auch ein Gopro-Halter kann optional dazugekauft werden.

Hier ein Foto der MiniMax am Gravelbike. Sieht auf jeden Fall schön klein und unauffällig aus.

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Und hier zwischen den Aerobars am Rennrad angebracht:

Lichtverteilung

Hier Fotos der Ausleuchtung der MiniMax. Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen. Für mehr Ausleuchtungsfotos von Akkuscheinwerfern siehe Übersicht Akkuscheinwerfer und Akkulampen mit Akkupack).

Hier zunächst das Abblendlicht:

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Das Abblendlicht ist auf jeden Fall schön gleichmäßig. Störende Lichtartefakte oder Ungleichmäßigkeiten gibt es kaum. Das einzige: zwei etwas dunkler ausgeleuchtete horizontale Streifen im vorderen Bereich. Diese sind auf dem Foto nicht sichtbar (möglicherweise auch wegen Fahrbahnverschmutzungen an diesen Stellen?). In der Realität sieht man diese aber schon, auch auf anderen Fotos und Videoaufnahmen habe ich sie teilweise gesehen. Aber das sind wirklich nur ganz leichte Ungleichmäßigkeiten, die während der Fahrt quasi nicht auffallen.

Die Abgrenzung zum Rand ist nicht zu scharf, was ich auch positiv finde.

Auch zu erwähnen ist die gute Nahfeldausleuchtung. Der Hauptlichtkegel ist zwar vorn nicht übermäßig breit. Aber zur Seite fällt doch recht starkes Streulicht, so dass man fast im 180°-Winkel Licht hat. Das finde ich immer recht angenehm. In Kurven hilft es zwar nur bedingt (höchstens an ganz scharfen Kurven, die man sehr langsam durchfährt). Aber ich finde es immer recht angenehm, wenn auch im Blickwinkel Licht ist.

Nicht ganz optimal finde ich die Lichtverteilung zwischen Nah- und Fernbereich. Gerne könnte hier die Ausleuchtung im Nahbereich etwas weniger hell und dafür im Fernbereich etwas heller sein. So leidet leider die Fernsicht im Abblendlicht etwas. Die MiniMax ist diesbezüglich nicht schlecht, aber eben doch nur im Mittelfeld. Die SL AX beispielsweise macht das noch ein Stück besser. Bei einer Vergleichsfahrt hatte ich mit der MiniMax immer etwas eher das Gefühl, das Fernlicht zuschalten zu müssen, als mit der SL AX. Und natürlich kann man das Fernlicht dann auch zuschalten, dafür ist es ja da. Aber eben nur, wenn keine anderen Verkehrsteilnehmer entgegen kommen, die sonst geblendet werden. Daher ist auch die Fernsicht bei Abblendlicht durchaus relevant.

Im Fernbereich wird der Lichtkegel nicht so stark breiter, wie das bei der SL AX der Fall ist. Der Lichtkegel der MiniMax ist zwar keinesfalls schmal im Fernbereich, aber eben doch auch nicht über die Maßen breit.

Das Licht der MiniMax wirkt einigermaßen warm (oder besser neutral) und nicht zu kaltweiß. Technisch gesehen (das haben einige Messungen und Fotos ergeben) ist es eher ein leichter Grünstich im Licht, als wirklich neutralweißes Licht. Das ist aber durchaus nicht negativ. Gerade Offroad, mit vielen Braun- und Grüntönen sieht man so besser Kontraste. Das ist mir auch im Vergleich zur SL AX aufgefallen, die etwas kaltweißeres Licht ohne Verschiebung ins Grüne hat.

Hier ein Foto des gedimmten Abblendlichts:

Das gedimmte Abblendlicht ist kaum vom Abblendlicht zu unterscheiden. Öffnet gerne beide Fotos in einem neuen Tab und schaltet zwischen diesen um, um besser zu vergleichen. Auch in der Praxis entsteht genau dieser Eindruck: der Unterschied ist nur minimal. Natürlich hat das auch damit zu tun, dass sich das Auge teilweise an eine geringere Helligkeit adaptiert. Eine doppelt so helle Ausleuchtung wirkt nicht doppelt so hell. Aber Messungen haben auch ergeben, dass das gedimmte Abblendlicht deutlich mehr Leistung zieht als die vom Hersteller angegebenen 5 W (mehr dazu weiter unten). So ist sowohl der Unterschied in der Helligkeit, aber auch im Verbrauch, nur sehr gering. Der eigentliche Zweck des gedimmten Abblendlichts, die Akkulaufzeit bei Bedarf zu verlängern, wird so nicht übermäßig gut erfüllt.

Aber man kann zum Energie sparen auch ins Tagfahrlicht schalten:

Das Tagfahrlicht entspricht bei der MiniMax dem normalen Abblendlicht, aber mit deutlich verringerter Intensität. Das sind aber immer noch 180 Lumen laut Hersteller, was ein durchaus üblicher Lichtoutput bei Lampen im niedrigen, teils auch bis in den mittleren Preisbereich ist. Gerade die Fernsicht über ~ 20 m ist bei der MiniMax hier zwar nicht mehr allzu gut. Aber auch das Tagfahrlicht ist unter guten Bedingungen (guter Asphalt oder geringe Fahrgeschwindigkeit) durchaus noch brauchbar.

Das abgeblendete Tagfahrlicht hat gegenüber anderen Tagfahrlichtern, die teils in alle Richtungen abstrahlen, natürlich den Nachteil, dass es zum gesehen werden am Tag nicht ganz so gut geeignet ist.

Hier noch ein Foto vom Fernlicht:

Das Fernlicht erweitert den Lichtkegel nach oben. Das Fernlicht der MiniMax hat einen konzentrierten Teil, der das Licht ordentlich in die Ferne konzentriert. Dieser Teil reicht aber auch zumindest einigermaßen weit nach oben (ca. 14 cm über die Hell-Dunkel-Grenze pro Meter Entfernung). So hat man auch bei Bodenwellen oder auch bei eingefederter Federgabel noch ausreichende Fernsicht.

Zusätzlich wird vom Fernlicht aber auch eine Menge Streulicht in alle Richtungen verteilt. Noch weiter nach oben, aber auch weiter zur Seite als der konzentrierte Teil des Fernlichts. Dieses Streulicht hat natürlich nicht so eine extreme Reichweite. Aber es ermöglicht eine gute Rundumsicht im nahen und mittleren Bereich (Schätzungsweise bis rund 20 m Entfernung, danach wird es zunehmend zu schwach).

Die Kombination dieser beiden Fernlichtteile würde ich durchaus als einigermaßen geländetauglich bezeichnen. Auf jeden Fall mehr, als beispielsweise das der SL AF, welche nur ein konzentriertes Fernlicht ohne Rundumausleuchtung im Nahbereich erzeugt und damit eher als Straßenlampe geeignet ist. Die SL AX 2023 dagegen hat noch eine wesentlich stärkere Rundumausleuchtung und ist damit noch mehr fürs Gelände geeignet als die MiniMax.

Programmierung per Taster

Die MiniMax hat nicht viele Leuchtstufen: Tagfahrlicht, Abblendlicht, gedimmtes Abblendlicht und Fernlicht, das wars. Diese Beschränkung macht zwar die Bedienung einfach, erschwert aber die Anpassung, wenn man beispielsweise gern mehr Akkulaufzeit auf Kosten der Helligkeit haben will. Zu diesem Zweck lässt sich die MiniMax aber auch programmieren. Damit hat man zwar nicht mehr Leuchstufen, kann diese aber zumindest an seine Bedürfnisse anpassen.

Programmiert werden kann die MiniMax in einem eingeschränkten Maß per Taster – oder noch flexibler per App.

Zur Programmierung per Taster drückt man im ausgeschalteten Zustand den Taster unten an der Lampe oder den kleinen Taster der Fernbedienung und hält ihn gedrückt. Nach einigen Sekunden beginnt die Lampe aufzublinken. Den Taster hält man dann solange gedrückt, bis man mit einer bestimmten Anzahl Aufblinken das Gewünschte programmiert hat:

  • 1x aufblinken: ECO 1 (Fernlicht 16 W, Abblendlicht 8 W)
  • 2x aufblinken: ECO 2 (Fernlicht 10 W, Abblendlicht 5 W)
  • 3x aufblinken: originale Leuchtustufen (Fernlicht 25 W, Abblendlicht 8 W)
  • 4x aufblinken: Verzögerung für Umschalten auf Tagfahrlicht 5 s / 16 s
  • 6x aufblinken: Rücksetzen auf Werkseinstellung

Man kann damit also 2 Eco-Modi programmieren, in denen Fernlicht und im Eco 2 auch Abblendlicht schwächer sind. Das gedimmte Abblendlicht bleibt übrigens immer gleich (6,6 W statt der Herstellerangabe von 5 W) und ist damit im Eco 2 heller als das ungedimmte Abblendlicht. Auch das Tagfahrlicht bleibt in allen Modi gleich.

Mit 4x blinken lässt sich die Verzögerung zum Umschalten ins Tagfahrlicht ändern. Diese ist nötig, damit die Lampe nicht versehentlich nachts ins Tagfahrlicht schaltet, wenn kurzzeitig Licht auf den Sensor fällt (beispielsweise durch einen Autoscheinwerfer).

Leider ist hier auch ein Fehler aufgefallen: nutzt man das 3 mal Aufblinken zum Programmieren der Originalleuchtstufen, zeigt die Lampe merkwürdiges Verhalten, sobald der Akku angesteckt wird. Sie fängt dann an zu blinken. Erst wenn man sie ausschaltet und wieder einschaltet, kann man sie normal nutzen. Sobald man den Akku neu ansteckt, tritt der Fehler wieder auf. Erst wenn man die MiniMax mit 6x blinken auf die Werkseinstellungen zurücksetzt (was ja auch die Leuchtstufen auf das Original zurücksetzt) verschwindet der Fehler.
Das ganze scheint übrigens auch kein Einzelfall zu sein, in einigen Foren gibt es genügend Erfahrungsberichte von anderen, die auch von diesem Fehler berichten.
Übermäßig problematisch ist das Ganze allerdings nicht. Statt 3x blinken setzt man eben mit 6x blinken auf Werkseinstellungen zurück. Eine veränderte Programmierung der Verzögerungszeit (4x blinken) muss man dann natürlich wiederholen.

Programmierung per App

Weiterhin kann man die MiniMax aber auch noch per App programmieren. Dazu installiert man „ Lupine Light Control 3.0“ unter Android oder iOS. Nach dem Anstecken an den Akku ist die MiniMax für 20 s empfangsbereit und kann mit der App verbunden werden. In der App kann man die Leuchteinstellungen Original, Eco 1 und Eco 2 wählen (was man ja auch schon per Tastenprogrammierung kann). Man kann aber auch eigene Profile programmieren. In diesen lässt sich dann das Abblendlicht zwischen 5 und 8 W, sowie das Fernlicht zwischen 10 und 25 W wählen. Das gedimmte Abblendlicht bleibt aber unveränderbar bei 6,6 W und auch das Tagfahrlicht kann nicht verändert werden. Meist dürften wohl die vorgegebenen Profile reichen. Aber wenn man z.B. ein starkes Abblendlicht aber schwaches Fernlicht oder andersherum möchte, lässt sich das so programmieren.

Außerdem lassen sich auch noch einige andere Einstellungen ändern. Beispielsweise lässt sich die automatische Umschaltung zwischen Tagfahr- und Abblendlicht abschalten.

Lichtstrom und Leuchtdauer

Den Lumenwert der MiniMax habe ich mit meiner selbstgebauten Ulbrichtkugel im Zeitverlauf gemessen.

Bei der Einschätzung der Messergebnisse sollte man beachten, dass dies kein kalibriertes Messgerät ist. Die Messergebnisse und insbesondere der Vergleich mit Herstellerangaben sollte daher einigermaßen mit Vorsicht betrachtet werden. Auf der anderen Seite bin ich mir aber doch recht sicher, dass die Messergebnisse eine grobe Einordnung zulassen.

Bei der Messung wurde die Lampe mit einem Lüfter gekühlt. Je nach Bedingungen dürfte die Kühlung im Fahrtwind jedoch noch etwas besser sein.

Verwendet wurde ein 10 Ah Akku von Lupine. Mit anderen Akkus werden die Laufzeiten also abweichen.

Hier der Zeitverlauf der Lumenwerte:

Lupine SL MiniMax AF - Lichtstrom und Leuchtdauer

Die gemessenen Lumenwerte passen gut zu den Herstellerangaben. Nur das gedimmte Abblendlicht erreicht deutlich höhere Werte, als der Hersteller angibt. Aber auch die Leistungsaufnahme ist ja hier deutlich höher als vom Hersteller angegeben (s.u.).

Das Fernlicht regelt allerdings nach kurzer Zeit die Helligkeit wegen Überhitzung deutlich nach unten. Im Prinzip ein gutes Verhalten, so schützt sich die Lampe gegen Beschädigung. Während der Fahrt dürfte die Kühlung je nach Bedingungen aber ggf. noch deutlich besser sein, als die Kühlung während der Messung mit einem Lüfter. Dann dürfte man noch deutlich bessere Werte bzw. geringeres Herunterregeln erwarten.

Im Eco-Modus gibt es auch unter den Kühlungsbedingungen bei der Messung keine Wärmeprobleme. Hier das Diagramm nochmal in anderen Farben, so dass man den ECO 1 Modus besser erkennt:

Lupine SL MiniMax AF - Lichtstrom und Leuchtdauer (Eco)

Auch das Abblendlicht zeigt einen schön konstanten Helligkeitsverlauf.

Hier noch etwas weiter herausgezoomt, um die komplette Kurve für das Tagfahrlicht zu sehen. Hier hat man eine wirklich beachtliche Akkulaufzeit.

Lupine SL MiniMax AF - Lichtstrom und Leuchtdauer (Tagfahr)

Messung der Leistungsaufnahme

Interessehalber habe ich auch die Leistungsaufnahme der MiniMax in den verschiedenen Leuchtstufen gemessen. Dazu wurden Spannung und Stromstärke an einem aufgetrennten Kabel mit zwei Multimetern gemessen:

Lupine - Messung der Leistungsaufnahme
(im Bild die SL AX, bei der MiniMax habe ich das Foto während der Messung vergessen)

Natürlich wird die Leistung auch in der App angezeigt, aber vorsichtshalber habe ich trotzdem selbst gemessen. Die Unterschiede zwischen eigenen Messwerte und Anzeige in der App sind aber eher unbedeutend.

Auffällig ist, dass die Leistungsaufnahme bei per Tastendruck programmierten Leuchtstufen etwas höher ist, als wenn man diese per App programmiert. Diese Unterschiede sind aber eher gering und dürften in der Praxis wenig relevant sein.

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Hier auch einen Video-Testbericht zur Lupine SL MiniMax AF:


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