Testbericht: Lupine SL AX 2023

6. Februar 2025

Lupine SL AX 2023

Kategorie: Akku-Scheinwerfer – externes Akkupack

Vorteile:
+ sehr viel Licht
+ Abblendlicht mit ausgewogener Verteilung Nah-/Fernbereich
+ geländegeeignetes Fernlicht mit viel Rundumausleuchtung
+ exzellent verarbeitetes Gehäuse
+ Reparierbarkeit und guter Reparaturservice vom Hersteller

Nachteile:
sehr teuer
eher großer Lampenkopf
Diverse Software-Fehler:
1. gedimmte Stufen (Abblendlicht und Fernlicht) werden nach kurzer Zeit wieder heller und sparen damit keine Leistung (sowohl im Werkszustand als auch bei App-Programmierung)
2. Abblendlicht ungedimmt: Tagfahr-LEDs und sehr schwach das Fernlicht im Reflektor leuchten mit und blenden (nur bei App-Programmierung)
3. Abblendlicht gedimmt: nach 7 min schaltet sich Tagfahrlicht dazu und blendet (sowohl im Werkszustand als auch bei App-Programmierung)

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Testfazit:
Die SL AX 2023 überzeugt (wie alle Lupines) durch ein exzellent verarbeitetes Gehäuse. Das Abblendlicht zeichnet sich durch hohe Helligkeit, sehr breite Ausleuchtung und eine ausgewogene Helligkeitsverteilung zwischen Nah- und Fernbereich aus. Die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist in Ordnung, aber nicht völlig frei von Lichtartefakten und Helligkeitssprüngen. Das Fernlicht bietet vor allem sehr viel ungerichtete Rundumausleuchtung. Damit spielt die SL AX 2023 ihre Stärken vor allem abseits der Straße aus. Nicht dass sie auf der Straße schlecht wäre, aber als reine Straßenlampe ist sie möglicherweise nicht die beste Wahl.
Einige Software-Fehler sind etwas unschön.

Transparenzhinweis: Vielen Dank an Timon, ein Leser dieser Webseite, der mir die Lupine SL AX 2023 für diesen Test geliehen hat.

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Die Lupine SL AX 2023 ist die neue und deutlich stärkere Version der SL AX. Äußerlich fast nicht zu unterscheiden (alte SL AX: 3 seitliche LEDs, SL AX 2023: 5 seitliche LEDs), erzeugt die SL AX 2023 deutlich mehr Licht bei zugeschaltetem Fernlicht: 3800 Lumen statt den 2200 Lumen der alten SL AX. Aber es ist nicht nur mehr Licht, sondern auch die Lichtverteilung ist anders: das Fernlicht der SL AX 2023 erzeugt deutlich mehr ungerichtetes Streulicht, was sie noch deutlich trailtauglicher macht. Das Abblendlicht ist dagegen etwas schwächer: „nur“ noch 900 Lumen statt 1300 Lumen erzeugt die SL AX 2023 hier, ist also etwas dunkler bei gleicher Lichtverteilung.

Aussehen und Bedienung

Das Gehäuse der SL AX 2023 besteht aus schwarz eloxiertem CNC-gefrästem Aluminium. Alles ist geschraubt und nicht geklebt, wie bei Lupine üblich. Damit auch reparierbar. Im Fall des Falles hilft der Reparaturservice von Lupine ausgesprochen schnell.

Wirklich klein ist der Lampenkopf der SL AX nicht. Im Bild unten im Vergleich mit der SL MiniMax. Wenn eine ganz kleine Lampe höchste Priorität hat, ist die SL AX wohl nichts.

Seitlich wird der Schnellspanner angeschraubt, mit dem die Lampe am Lenker befestigt wird.

Das Gewinde, in das der Schnellspanner eingeschraubt wird, ist jetzt übrigens ein Stahlgewindeeinsatz. Beim Vorgängermodell war das soweit ich weiß noch ein Alugewinde. Hier gab es wohl in der Vergangenheit Stabilitätsprobleme, die jetzt entschärft sein dürften.

Auf der anderen Seite befindet sich aber auch noch ein Gewinde direkt im Alugehäuse. Wenn man den Gopro-Halter verwendet, schraubt man diesen an beiden Seiten fest. Hier ist ein Alugewinde dann hoffentlich nicht so problematisch, da die Last beidseitig viel besser verteilt wird?

Vorn sieht man den Reflektorspiegel. Dieser verteilt das Licht der LEDs oben im Gehäuse. Seitlich sind aber links und rechts auch noch je 5 weitere LEDs vorhanden. Diese dienen als Tagfahrlicht. Allerdings werden sie dann nur mit einem Bruchteil ihrer Leistungsfähigkeit betrieben. Auch im Fernlicht spielen sie nämlich eine wichtige Rolle: hier sind sie für den breit streuenden Lichtanteil zuständig, der eine gute Rundumsicht auf mittlere Entfernung bietet.

Oben im Gehäuse sind drei 3er-LED-Arrays zu sehen. Die hinteren zwei für das Abblendlicht, das vordere für den Teil des Fernlichts, der stark konzentriert nach vorn strahlt.

Im nächsten Bild die Rückseite der SL AX. Hier sind zwei Helligkeitssensoren zu erkennen. Außerdem das Anschlusskabel, an das der Akku angeschlossen wird.

Im nächsten Bild ein 5 Ah und ein 10 Ah Akku. Kaufen kann man die SL AX 2023 mit 6,9 Ah, 10 Ah und 13,8 Ah Akku. Aber auch der kleinere 5 Ah Akku im Bild funktioniert mit der Lampe, auch wenn die Laufzeit etwas knapp ist. Im Prinzip können wohl alle Lupine-Akkus mit allen Lampen kombiniert werden. Nur die Alpha hat ihre eigenen Akkus mit 14,4 V statt 7,2 V, die nicht kompatibel sind.

Bedient wird die SL AX mit einer kabellosen Fernbedienung. Nach Anstecken des Akkus an den Lampenkopf schaltet sich dieser direkt ein (auch praktisch, wenn die Batterie der Fernbedienung unverhofft leer sein sollte – im Dunkeln steht man dann trotzdem nicht). Mit dem kleinen Taster können Abblendlicht und Fernlicht gedimmt werden. Leider kann man nach Dimmung nicht mehr zurückschalten. Erst ein Umschalten zwischen Abblendlicht und Fernlicht mit dem großen Taster schaltet wieder in den ungedimmten Modus.
Tagsüber ist die Lampe (Erkennung über die Sensoren auf der Rückseite) automatisch im sparsamen Tagfahrlicht. Im Dunkeln schaltet sie dann automatisch ins Abblendlicht. Aber auch der manuelle Modus lässt sich aktivieren (weiter unten dazu mehr), dann kann man die Umschaltung frei per Taster vornehmen.
Im Dunkeln lässt sich mit langem Druck auf den kleinen Taster auch ins Tagfahrlicht umschalten.

Lichtverteilung

Hier Fotos der Ausleuchtung der Lupine SL AX 2023. Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen. Für mehr Ausleuchtungsfotos von Akkuscheinwerfern siehe Übersicht Akkuscheinwerfer und Akkulampen mit Akkupack).

Hier zunächst das Abblendlicht:

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Das Abblendlicht bietet eine ordentlich helle Ausleuchtung auf einer großen Fläche. Der Hauptlichtkegel fängt im Nahbereich schmal an, zusätzlich ist zu den Seiten aber viel Streulicht vorhanden, so dass auch der Nahbereich recht breit ausgeleuchtet ist. Nach hinten wird der Hauptlichtkegel dann immer breiter und erreicht im Fernbereich eine außerordentlich große Breite.

Bezüglich Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung setzt die SL AX keine Maßstäbe. Es sind einige Ungleichmäßigkeiten im Lichtkegel sichtbar – aber übermäßig stark sind diese auch wiederrum nicht. Positiv anzumerken ist dagegen die Helligkeitsverteilung zwischen Nah- und Fernbereich. Die Helligkeit fällt in der Ferne nicht zu stark ab, was auch im Abblendlicht eine gute Fernsicht ermöglicht.

Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass die Hell-Dunkel-Grenze zu den Seiten hin etwas höher gezogen ist. Hier muss man aufpassen, den Lichtkegel nicht zu hoch einzustellen. Etwas problematisch ist das leider bei einer starken Lampe wie der SL AX. Denn die Ausleuchtung ist definitiv so stark, dass eine Ausrichtung auf eine kürzere Sichtweite wenig Sinn macht.

Hier ein Foto, in dem das Abblendlicht eine Wand anstrahlt. Hier sieht man die weiter nach oben geneigte Hell-Dunkel-Grenze an den Seiten gut:

Hier ein Foto des Fernlichts:

Aktiviert man das Fernlicht, kommen zum Abblendlicht weitere Teile dazu, die weiter nach oben abstrahlen und somit eine bessere Sicht bieten (aber auch den Gegenverkehr massiv blenden). Der zentrale Fernlichtbereich wird über eine indirekte Abstrahlung über den Reflektorspiegel erzeugt (wie auch das Abblendlicht, nur etwas höher). Dieser Bereich ist recht klein und strahlt nur wenig nach oben (ca. 6,5 cm pro Meter Entfernung über die Hell-Dunkel-Grenze des Abblendlichts hinaus). Durch die starke Konzentration ist damit aber eine sehr weite Sicht (weit über 100 m hinaus) möglich.
Außerdem leuchten aber noch die seitlichen Tagfahrlicht-LEDs mit. „Tagfahrlicht“-LEDs ist eigentlich fast ein wenig irreführend. Denn das sind wirklich starke LEDs, die zwar mit deutlich verminderter Stärke auch das Tagfahrlicht erzeugen, aber eben im Fernlicht auch wirklich viel Licht ungerichtet nach vorn werfen. Durch die breite Abstrahlung ist damit keine extreme Fernsicht wie mit dem gerichteten Teil des Fernlichts möglich. Aber man hat damit eine sehr gute Rundumsicht bis in den mittleren Bereich (mehrere dutzend Meter).

Mein Eindruck war, dass das Fernlicht der SL AX 2023 besonders im Gelände seine Stärken ausspielt. Auf der Straße kann man keinesfalls sagen, dass das Fernlicht der AX schlecht ist. Aber hier hatte ich den Eindruck, dass der stark streuende Anteil fast schon übertrieben ist und für die große Menge an Licht nicht so viel bringt und der gerichtete, weitreichende Anteil eher ein bisschen zu klein ist. Das ist sicher jammern auf hohem Niveau, aber als reine Straßenlampe wäre die SL AX vermutlich nicht meine erste Wahl. Wer aber teilweise auf der Straße fährt und damit auch eine nicht blendende Lampe benötigt, dann aber auch viel im Gelände fährt und von der starken Rundumausleuchtung des Fernlichts der SL AX profitiert, für den dürfte diese Lampe gut geeignet sein.

Zuletzt noch das Tagfahrlicht:

Bei diesem leuchten die seitlichen LEDs, aber deutlich schwächer als bei Fernlicht. Trotzdem sollte man bedenken, dass diese auch nach oben abstrahlen und immer noch so stark sind, dass sie bei Dunkelheit ordentlich blenden. Bei Tag wiederum ist das optimal geeignet um gut gesehen zu werden. Aber auch zum selbst sehen bei Nacht ist das Tagfahrlicht mit Abstrichen durchaus stark genug. Wenn man auf Strecken fährt, wo man niemanden blendet und recht langsam unterwegs ist (beispielsweise bergauf) kann man das Tagfahrlicht durchaus auch nachts verwenden.

Einstellungen per Taster

Hält man den kleinen Taster der Fernbedienung länger gedrückt, fängt die Lampe an in kurzen Abständen aufzublinken und es lassen sich so Einstellungen vornehmen. Nach der gewünschten Anzahl Blinken lässt man den Taster los:

  • 1x aufblinken: ECO-Modus (Fernlicht 22 W, Abblendlicht 8 W)
  • 2x aufblinken: Original-Leuchtstärke (Fernlicht 38 W, Abblendlicht 8 W)
  • 3x aufblinken: Manueller Modus (Wechsel zwischen Abblendlicht und Tagfahrlicht per Taster, keine automatische Umschaltung)
  • 4x aufblinken: Verzögerung automatisches Umschalten ins Tagfahrlicht 5 / 16 s
  • 5x aufblinken: Rücksetzen auf Werkseinstellungen

So lassen sich also einige grundlegende Einstellungen vornehmen. Im Eco-Modus ist das Fernlicht etwas schwächer, verbraucht dafür aber auch nicht so viel. Hier ein Foto des Fernlichts im Eco-Modus:

Die Unterschiede zum normalen Fernlicht sind schon sichtbar, aber auch nicht zu gravierend. Öffnet die Ausleuchtungsfotos in einem neuen Tab oder speichert sie, um besser vergleichen zu können.

Programmierung per App

Zusätzlich lässt sich die SL AX 2023 auch per App programmieren. Dazu installiert man „Lupine Light Control 3.0“ unter Android oder iOS und verbindet per Bluetooth mit der Lampe.

Hier lässt sich dann insbesondere die Helligkeit des Fernlichts programmieren. Abblendlicht und Tagfahrlicht können nicht verändert werden.
Das Fernlicht kann aber nicht nur in seiner Stärke verändert werden, es können auch die einzelnen Fernlicht-Anteile separat verändert werden:

Die LEDs für Fern- und Abblendlicht (also die LEDs, die über den Reflektorspiegel nach vorn strahlen) lassen sich zwischen 16 und 38 W variieren. Das Verhältnis zwischen Fern- und Abblendlicht ist vorgegeben, aber die Summe lässt sich einstellen.
Außerdem lässt sich die Stärke der Tagfahr-LEDs verändern (die für den ungerichteten Anteil des Fernlichts zuständig sind). Zwischen 2 und 20 W sind hier einstellbar. Insgesamt ist man allerdings auf 40 W beschränkt, es lassen sich also nicht beide Teile gleichzeitig aufs Maximum bringen.

Außerdem gibt es auch ein paar vorgegebene Profile: Original, Eco, Range (starkes Fern- und Abblendlicht, schwächeres Tagfahrlicht) und Trail (schwächeres Fern- und Abblendlicht, maximales Tagfahrlicht). Diese sind aber quasi nur Vorschläge mit unterschiedlichen Anteilen der oben beschriebenen Fernlichtteile. Eigene Profile mit selbst ausgewählten Werten lassen sich frei anlegen.

Hier das Fernlicht im Trail-Modus. Der Unterschied ist nicht dramatisch groß, aber im direkten Vergleich schon sichtbar. Die Rundum-Ausleuchtung im nahen und mittleren Bereich ist etwas stärker.

Hier das Fernlicht im Range-Modus. Die Lampe ist hier versehentlich minimal höher ausgerichtet, als auf den anderen Fotos, das bitte beim Vergleich beachten. Der Unterschied zum Original-Profil ist wirklich nicht groß, aber in einigen Details kann man es sehen.

Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass das Tagfahrlicht sich verändert, sobald man die Lampe per App programmiert. Im Werkszustand oder wenn man den Ecomodus per Tastendruck programmiert, leuchten im Tagfahrlicht nur die seitlichen LEDs. Sobald man die Lampe per App programmiert, leuchtet auch das Abblendlicht und das gerichtete Fernlicht schwach mit. Zum gesehen werden sollte das keinen großen Unterschied machen. Aber zum selbst sehen hat man hier noch ein bisschen mehr Sichtweite. Die Unterschiede sind nicht dramatisch groß, aber wenn man mit dem originalen Tagfahrlicht-Foto weiter oben vergleicht (neuer Tab oder speichern), erkennt man den Unterschied:

Und jetzt kommen wir leider zu einem kleinen aber entscheidenden Fehler, der sich offentlichtlich bei der Programmierung der App eingeschlichen hat. Und damit lässt sich die gesamte schöne App-Programmierung eigentlich nicht nutzen, es sei denn, es ist einem egal, wenn man andere blendet. Dieser Fehler betrifft das Abblendlicht, sobald man die Lampe per App programmiert: bei diesem leuchten nämlich die Tagfahrlicht-LEDs mit und sogar das gerichtete Fernlicht mit ganz schwacher Intensität. Damit blendet man leider ordentlich bei Nacht. Dimmt man das Abblendlicht, gehen das Fernlicht und die Tagfahrlicht-LEDs zwar aus. Aber hier gibt es einen weiteren Fehler (siehe Abschnitt Lichtstrom und Leuchtdauer): nach 7 min schalten sich auch hier die Tagfahrlicht-LEDs wieder ein.
Erst wenn man die Lampe per Taster wieder in den Werkszustand zurücksetzt, leuchtet das Abblendlicht wieder ohne blendende Tagfahrlicht-LEDs (der Fehler im gedimmten Abblendlicht mit den Tagfahrlicht-LEDs nach 7 min besteht aber auch hier noch).
Ich bin nicht der erste der davon berichtet und der Fehler dürfte mittlerweile lange bekannt sein. Getan hat sich bisher aber leider nichts. (von mir getestet mit App-Version 5.0.0 unter Android). Es bleibt zu hoffen, dass Lupine diesen Fehler in Zukunft noch behebt. Wahrscheinlich dürfte dafür eine Anpassung der App ausreichen, keine Änderung an der Lampe selbst. Von daher kann man wohl hoffen…

Lichtstrom und Leuchtdauer

Den Lumenwert der SL AX 2023 habe ich mit meiner selbstgebauten Ulbrichtkugel im Zeitverlauf gemessen.

Bei der Einschätzung der Messergebnisse sollte man beachten, dass dies kein kalibriertes Messgerät ist. Die Messergebnisse und insbesondere der Vergleich mit Herstellerangaben sollte daher einigermaßen mit Vorsicht betrachtet werden. Auf der anderen Seite bin ich mir aber doch recht sicher, dass die Messergebnisse eine grobe Einordnung zulassen.

Bei der Messung wurde die Lampe mit einem Lüfter gekühlt. Je nach Bedingungen dürfte die Kühlung im Fahrtwind jedoch noch etwas besser sein.

Verwendet wurde ein 10 Ah Akku von Lupine. Mit anderen Akkus werden die Laufzeiten also abweichen.

Die Lampe war für die Messungen auf Werkseinstellungen gesetzt, bzw. für das Eco-Fernlicht per Taster eingestellt (nicht per App).

Hier der Zeitverlauf der Lumenwerte:

Lupine SL AX 2023 - Lichtstrom und Laufzeit 1

Die gemessenen Lumenwerte entsprechen grob den Herstellerangaben, Abweichungen liegen absolut im Rahmen der Messgenauigkeit.

Hier der Verlauf des Tagfahrlichts im Detail (beachte die andere Achseneinteilung). Die Helligkeit sinkt im Zeitverlauf etwas. Mit fast 2 Tagen ist die Laufzeit extrem lang.

Lupine SL AX 2023 - Lichtstrom und Laufzeit Tagfahrlicht

Hier der Verlauf von Abblendlicht und gedimmtem Abblendlicht. Das Abblendlicht zeigt einen schön konstanten Helligkeitsverlauf. Das gedimmte Abblendlicht sieht etwas merkwürdig aus…

Lupine SL AX 2023 - Lichtstrom und Laufzeit Abblendlicht

Hier das Abblendlicht weiter hereingezoomt (beachte andere Zeiteinteilung). Das gedimmte Abblendlicht ist zunächst dunkler als das ungedimmte, zieht dann aber innerhalb einer Minute fast auf den Wert des ungedimmten an. Nach gut 7 min schalten sich zusätzlich die seitlichen Tagfahrlicht-LEDs dazu (und blenden!). Dieses Verhalten war immer so zu beobachten. Auch im Eco-Modus und auch, wenn die Lampe per App programmiert wurde. Zum Energie sparen ist das gedimmte Abblendlicht also leider nicht zu gebrauchen.

Lupine SL AX 2023 - Lichtstrom und Laufzeit Abblendlicht gezoomt

Hier der Verlauf des Fernlichts. Nach kurzer Zeit wird dieses deutlich gedimmt, um eine Überhitzung zu vermeiden. Laut Hersteller ist das auch normal. Allerdings habe ich auch mal im realen Betrieb bei 4 °C und 20-25 km/h die Stromaufnahme der Lampe gemessen. Auch hier zeigte sich ein starker Rückgang der Stromaufnahme nach wenigen Minuten. Dieser hat sich nur wenig von einer Vergleichsmessung im Stand bei Zimmertemperatur unterschieden.
Der genaue Verlauf der Kurve dürfte also zwar von der Kühlung abhängig sein, aber auch bei guter Kühlung ist wahrscheinlich mit einer deutlichen Drosselung der Leistung nach kurzer Zeit zu rechnen.

Lupine SL AX 2023 - Lichtstrom und Laufzeit Fernlicht

Im nächsten Diagramm zusätzlich noch der Verlauf des gedimmten Fernlichts.

Lupine SL AX 2023 - Lichtstrom und Laufzeit Fernlicht gedimmt

Hier nochmal der Anfang des Kurvenverlaufs (andere Zeiteinteilung). Hier tritt das gleiche Phänomen auf, wie beim Abblendlicht. Das gedimmte Fernlicht wird in kurzer Zeit deutlich heller. Wenig später setzt dann die Dimmung wegen Überhitzung ein. Der Verlauf ist dann quasi gleich wie beim Fernlicht.

Lupine SL AX 2023 - Lichtstrom und Laufzeit Fernlicht gedimmt

Und zum Schluss noch das Fernlicht im Eco-Modus. Hier findet keine Dimmung statt, die Kühlungsbedingungen bei der Messung reichen also aus, um dieses dauerhaft zu betreiben.

Lupine SL AX 2023 - Lichtstrom und Laufzeit Fernlicht Eco

Hinweis zum Alter der Lampe: Seriennummer 5850, Prouktionsdatum vermutlich 2. HJ 2024. Denkbar ist natürlich, dass Lupine irgendwann Details an der Lampe ändert und ggf. auch Fehler behebt.

Messung der Leistungsaufnahme

Außerdem habe ich die Leistungsaufnahme der SL AX in den verschiedenen Leuchtstufen gemessen. Dazu wurden Spannung und Stromstärke an einem aufgetrennten Kabel mit zwei Multimetern gemessen:

Lupine SL AX 2023 - Messung Leistungsaufnahme

Natürlich wird die Leistung auch in der App angezeigt, aber vorsichtshalber habe ich trotzdem selbst gemessen. Die Unterschiede zwischen eigenen Messwerte und Anzeige in der App sind aber eher unbedeutend.

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Hier auch einen Video-Testbericht zur Lupine SL AX 2023:


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