Testbericht: Busch & Müller Ixon Core 2

Busch & Müller Ixon Core 2

Kategorie: Akku-Scheinwerfer

(Messwerte, außer wenn anders angegeben)
Leuchtstufen	1	2	3
Lichtstrom	50 lm	140 lm	270 lm
Beleuchtungsstärke	17 lx	47 lx	92 lx
Beleuchtungsstärke (Herstellerangabe)	15 lx	35 lx	70 lx
Leuchtdauer	19 h	6:40 h	2:40 h
Leuchtdauer (Herstellerangabe)	18 h	6:30 h	2:30 h
Gewicht	124 g + 33 g Halterung
StVZO-Zulassung	ja

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Vorteile:
+ gleichmäßige Lichtverteilung
+ gute Fernsicht
+ tauschbarer Akku
+ Powerbank-Funktion

Nachteile:
– Aufschieben auf Halterung etwas schwer, rastet teils nicht richtig ein
– für gehobene Ansprüche zu wenig Licht

Testfazit:
Die Ixon Core 2 ist eine bezahlbare, kleine Lampe, die bei moderaten Ansprüchen und gelegentlichen, kürzeren Nachtfahrten ausreichen dürfte. Auch wenn sie gemessen an Konkurrenzprodukten nicht übermäßig viel Licht erzeugt, verteilt sie dieses doch sehr gut und schafft damit eine brauchbare Ausleuchtung. Dass sich die Lampe aufschrauben und der Akku vom Nutzer dann selbst tauschen lässt ist ein Bonus, der leider immer noch viel zu selten ist.

Transparenzhinweis: Die Busch & Müller Ixon Core 2 wurde mir vom Hersteller für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Die Ixon Core gibt es seit über 10 Jahren. Nichts Besonderes, aber eine kleine, brauchbare und bezahlbare Lampe. Jetzt gibt es den Nachfolger, die Ixon Core 2. Die Lampe wurde komplett überarbeitet und kommt mit einigen Neuerungen und Verbesserungen. Endlich ist der Ladeanschluss ein heute gebräuchlicher USB-C Anschluss, nicht mehr das veraltete Micro-USB wie beim Vorgänger.

Lieferumfang und Verpackung

Die Verpackung der Ixon Core 2 ist die übliche Pappverpackung von Busch & Müller.

Die Ixon Core 2 kann mit Netzteil und Ladekabel oder (meist etwas günstiger) ohne Netzteil und Ladekabel gekauft werden.

Außerdem im Lieferumfang ist die Halterung mit unterzulegendem Gummiring und längerer Schraube für größere Lenkerdurchmesser.

Aussehen und Bedienung

Das Gehäuse der Ixon Core 2 besteht aus Kunststoff. An der Seite sind Aluminiumteile eingesetzt, vermutlich aber eher aus optischen Gründen.

Auf der Oberseite befindet sich ein Taster. Langer Druck schaltet ein und aus, kurzer Druck schaltet die 3 Leuchtstufen durch.

An der Rückseite befindet sich ein USB-C Ladeanschluss. Damit ist das (endlich!) der erste Frontscheinwerfer von Busch & Müller mit diesem (modern möchte ich ihn nicht mehr nennen) Anschluss, der eigentlich schon lange den früher üblichen Micro-USB Anschluss abgelöst hat. Aber die Produktlebenszyklen sind bei Fahrradbeleuchtung eben etwas länger als in vielen anderen Bereichen. Busch & Müller ist hier keine Ausnahme, auch bei anderen Herstellern ist Micro-USB durchaus noch recht häufig anzutreffen.

Der USB-C Anschluss der Core 2 unterstüzt übrigens auch USB Power Delivery (PD). Dabei handeln Verbraucher und Netzteil eine höhere Spannung als die sonst für USB üblichen 5 V aus, womit dann höhere Leistungen übertragen werden können. Das mitgelieferte Netzteil (in der Version mit Netzteil im Lieferumfang) ist ein USB Power Delivery (PD) Ladegerät, welches 5 V / 3 A, 9 V / 2,22 A, 12 V / 1,66 A beherrscht. Zum Laden kann aber auch jedes andere übliche USB-Ladegerät verwendet werden, mit dann etwas längerer Ladezeit. Laut Hersteller in 2,5 – 5 h ohne, 1,5 h mit USB PD. Auch andere USB PD Ladegeräte haben mit der Core 2 funktioniert.
Das mitgelieferte Ladegerät hat allerdings leider ein deutlich wahrnehmbares Brummen von sich gegeben – also nichts für’s Schlafzimmer.

Verwendet werden kann der USB-C Anschluss übrigens nicht nur zum Laden der Lampe, sondern auch umgekehrt, um mit der Lampe andere Geräte (Smartphone, Fahrradcomputer etc.) zu laden. Dafür wird mit 4-fachem Druck auf den Taster der Powerbank-Modus aktiviert. Die zur Verfügung stehende Energiemenge ist natürlich stark begrenzt, es handelt sich hier also eher um eine Notfunktion.

Die Ixon Core 2 ist etwas voluminöser als ihr Vorgänger Ixon Core und auch etwas schwerer (124 g statt 109 g). Trotzdem ist sie immer noch eine leichte und kompakte Lampe.

Der Reflektor, der für die Lichtverteilung verantwortlich ist, ist anders geformt als bei der alten Core. Entsprechend ist auch die Lichtverteilung anders, aber dazu später mehr.

Die Halterung der Core 2 ist die gleiche wie beim Vorgänger. Ein Gummiring wird über den Lenker gelegt. Darüber werden die Halterungsarme gelegt und dann festgeschraubt. Im Lieferumfang ist eine kurze und eine lange Schraube vorhanden, die dann je nach Lenkerdurchmesser verwendet werden. Auf dem gewölbten Gummiring kann die Halterung auch leicht geschwenkt oder seitlich verdreht werden, so dass eine Verwendung an nicht geraden Lenkern möglich ist.

Auf die Halterung wird die Lampe dann von der Seite aufgeschoben. Das allerdings unterscheidet sich vom Vorgänger etwas. Während die Core 1 leicht aufgeschoben wird und gut einrastet, ist das Gegenstück zur Halterung an der Core 2 etwas dicker. Das aufschieben der Lampe ist deutlich schwergängiger und oft rastet sie nicht von allein ein. Man sollte also prüfen, ob der Einrastmechanismus wirklich greift und diesen gegebenenfalls selbst noch leicht nach oben drücken, damit er wirklich einrastet. Das ist eindeutig eine Verschlechterung. Allerdings sitzt die Core 2 dafür auch deutlich besser in der Halterung, als noch die Core 1. Diese hatte nämlich relativ viel Spiel in der Halterung.

Zusätzlich kann man auch einen Gopro-Halter dazukaufen, mit dem sich die Core 2 an einer entsprechenden Halterung beispielsweise unter dem Tacho montieren lässt. Bisher konnte ich diese allerdings noch nicht testen.

Der Akku-Ladestand der Ixon Core 2 wird mit einer 5-stufigen LED-Anzeige signalisiert. Das ist eine klare Verbesserung gegenüber dem Vorgänger. Dieser hat den Ladestand noch mit Blinkcodes (1-5 mal Blinken beim Einschalten oder Umschalten der Leuchtstufe) angezeigt, was doch deutlich schwerer abzulesen ist.
Die gewählte Leuchtstufe wird mit den 3 LEDs weiter vorn angezeigt.

Akkutausch bei der Ixon Core 2

Ein weiterer Vorteil der Ixon Core 2 ist ein wechselbarer Akku. Das Wechseln ist nicht so leicht, dass ein Mitführen mehrerer Akkus und ein Wechsel unterwegs praktikabel ist. Zumindest kann der Akku aber getauscht werden, wenn er defekt ist oder die Kapazität nachlässt.

Beachtet werden sollte, dass ein Akkutausch auf eigenes Risiko unter Ausschluss der gesetzliche Gewährleistung von 2 Jahren erfolgt. Solange diese noch nicht abgelaufen ist, sollte man sich bei einer defekten Lampe also an den Händler werden, statt an der Lampe herumzuschrauben.

In Zukunft soll es einen Ersatzakku im Ersatzteilshop von Busch & Müller zu kaufen geben.
Um den Akku zu wechseln, müssen zwei Schrauben an der Unterseite der Core 2 entfernt werden.

Danach kann die Lampe zerlegt werden. Der Akku ist ein Li-Ion-Akku der Baugröße 18650 mit angelötetem Stecker. Der Stecker kann von der Platine abgezogen und der Akku aus der Halterung entfernt werden.

Das Zerlegen und wieder zusammensetzen der Lampe sollte von jedem, der nicht zwei Linke Hände hat, relativ einfach zu bewerkstelligen sein. Falls man sich das nicht zutraut, kann man sich aber auch an den Service von Busch & Müller wenden und die Lampe zum Akkutausch einschicken. Das dürfte aber sicherlich teurer sein, als den Tausch selbst vorzunehmen.

Lichtverteilung

Hier Fotos der Ausleuchtung der Busch & Müller Ixon Core 2. Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen. Für mehr Ausleuchtungsfotos von Akkuscheinwerfern siehe Übersicht Akkuscheinwerfer).

Hier die höchste Leuchtstufe der Ixon Core 2:

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Die Ausleuchtung beginnt direkt vor dem Rad und ist im gesamten Bereich recht gleichmäßig ohne starke Helligkeitssprünge. Ausgesprochen breit ist die Ausleuchtung nicht, aber für eine Lampe dieser Preisklasse absolut im Rahmen. Im vorderen Bereich ist die Ausleuchtung, wenn auch zu Seite in ihrer Intensität stark nachlassend, recht breit. Weiter hinten leuchtet die Core 2 aber nur etwas breiter aus als ihr Vorgänger.
Sehr gut gelungen ist die Helligkeitsverteilung zwischen Nah- und Fernbereich. Die Helligkeit des Lichtkegels nimmt vom Nah- in den Fernbereich zwar ab, aber nicht so stark, wie das bei vielen anderen Fahrradlampen der Fall ist. Damit ist auch eine recht gute Fernsicht möglich. Auch im Vergleich zum Vorgänger Ixon Core schlägt sich die Core 2 diesbezüglich recht gut. Die alte Core hatte noch ein etwas helles Nahfeld und eine schwächere Fernausleuchtung. Hier hat Busch & Müller definitiv zugelernt.
Schön ist auch der etwas diffusere Übergang am Rand des Lichtkegels. Der war beim Vorgänger noch etwas schärfer abgegrenzt, was mir nicht ganz so gut gefällt.

Insgesamt ist die Ausleuchtung der Core 2 klar besser als die der Core 1. Natürlich ist auch die Core 2 immer noch eine verhältnismäßig günstige und kleine Lampe. Überzogene Ansprüche sollte man an die Ausleuchtung nicht haben. Wer beispielsweise von der Core 1 auf die Core 2 upgradet, weil er eine bessere Ausleuchtung haben will, wird möglicherweise enttäuscht sein. Für eine wesentlich bessere Ausleuchtung sollte man etwas anderes kaufen. Zumindest kommt die Core 2 in meinen Augen aber sehr nah an die höher angesiedelte Ixon Rock heran. Diese leuchtet zwar im mittleren Bereich noch etwas breiter aus. Im Fernbereich ist der Unterschied allerdings gering. Auch ist die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung bei der Core 2 noch etwas besser als bei der Rock. Einige Vergleichsfahrten, bei denen ich beide Lampen am Lenker hatte und hin- und herwechselte zeigten für mich keinen klaren Favoriten.

Unten noch die Ausleuchtung der niedrigen und mittleren Leuchtstufe. Beachten sollte man jedoch, dass solche Fotos nur bedingt dazu geeignet sind einzuschätzen, wie hell eine Ausleuchtung in der Realität wirkt und ob diese für einen bestimmten Zweck noch „ausreicht“.

Messwerte

Beleuchtungsstärke in Lux

In Deutschland wird traditionell bei Fahrradlampen die Beleuchtungsstärke in Lux angegeben, da sich daran die Zulassung bemisst. Der angegebene Wert gibt den hellsten Punkt im Lichtkegel an, senkrecht zur Fahrbahn in 10 Meter Entfernung gemessen an. Eine gewisse Relevanz hat dieser Wert für die Helligkeit der Ausleuchtung im Fernbereich (denn dort fällt der hellste Punkt im Lichtkegel hin, zumindest bei Lampen mit deutscher Zulassung und anderen straßengeeigneten Lampen). Generell finde ich die Aussagekraft aber nur gering. Lampen mit schmaler Ausleuchtung und punktuell hoher Helligkeit erreichen hohe Werte, ohne wirklich gut zu sein. Trotzdem messe ich den Wert nach, um die Herstellerangaben zu überprüfen. Gemessen habe ich 30 Sekunden nach dem Einschalten. Unter welchen Rahmenbedingungen die Herstellerangabe genau gemessen wurde, ist unbekannt.

Auffällig ist, dass meine Messung nicht unwesentlich über der Herstellerangabe liegt (31% darüber in der höchsten Leuchtstufe). Sie erreicht sogar fast den Wert der teureren Ixon Rock (Herstellerangabe 100 Lux, eigene Messung 108 Lux).

Lichtstrom in Lumen und Akkulaufzeit

Der Lichtstrom gemessen in Lumen gibt an, wie viel Licht eine Lampe insgesamt erzeugt. Auch dieser Wert sagt längst nicht alles über eine Ausleuchtung aus. Ist aber in meinen Augen doch deutlich aussagekräftiger als die Beleuchtungsstärke gemessen in Lux, die nur einen Punkt im gesamten Lichtkegel beschreibt. Natürlich sagt der Lichtstrom allein nicht aus, ob das Licht auch da ankommt, wo man es gern hätte. Zumindest beschreibt der gemessene Lichtstrom aber einigermaßen das Potential, welches eine Lampe hat. Bei in Deutschland zugelassenen Lampen kommt außerdem hinzu, dass fast alles Licht auf die Straße geworfen wird, so ist eine gewisse Vergleichbarkeit gegeben.

Den Lumenwert der Busch & Müller Ixon Core 2 habe ich mit meiner selbstgebauten Ulbrichtkugel im Zeitverlauf gemessen. Herstellerangaben gibt es hierzu nicht.

Bei der Einschätzung der Messergebnisse sollte man beachten, dass dies kein kalibriertes Messgerät ist. Die Messergebnisse sollten daher einigermaßen mit Vorsicht betrachtet werden. Zumindest eine grobe Einordnung und Vergleich mit anderen Lampen ist damit aber in jedem Fall möglich.

Am Anfang fällt der Wert durch die Erwärmung der LED schnell ab, vor allem in der höchsten Stufe, was ein völlig normales Verhalten ist. Wo sich der Wert genau einpendelt dürfte etwas anhängig von Temperatur und Fahrtwind sein, bei der Messung wurde die Lampe von einem Lüfter gekühlt.
Ansonsten sind die Werte schön konstant, erst gegen Ende wird die Leuchtstärke schrittweise reduziert.

Interessant auch ein Vergleich mit dem Vorgänger Ixon Core und der teureren Ixon Rock.

Interessant ist, dass die Ixon Rock laut meiner Messung sogar etwas weniger Licht erzeugt, als die Core 2. Nun ist meine Messung nicht so genau, um mit Sicherheit sagen zu können, welche von beiden Lampen nun einen höheren Lichtstrom erzeugt. Aber Core 2 und Rock liegen auf jeden Fall auf einem ähnlichen Level. Auch mein Eindruck bei Vergleichsfahrten bestätigt das, wie weiter oben schon beschrieben. Die Ausleuchtung der Ixon Rock erschien mir ähnlich gut wie die der Ixon Core 2, jeweils mit leicht anderen Charakteristiken, aber keine klar besser als die andere.
Im Vergleich zur alten Ixon Core erzeugt die Core 2 aber schon merklich mehr Licht. Nicht so viel mehr, dass das ein völlig anderes Level wäre, aber schon so viel mehr, dass ein gewisser Unterschied sichtbar ist.

Testfazit

Ixon Core 2 kaufen bei:

Die Ixon Core 2 ist eine bezahlbare, kleine Lampe, die bei moderaten Ansprüchen und gelegentlichen, kürzeren Nachtfahrten ausreichen dürfte. Auch wenn sie gemessen an Konkurrenzprodukten nicht übermäßig viel Licht erzeugt, verteilt sie dieses doch sehr gut und schafft damit eine brauchbare Ausleuchtung. Dass sich die Lampe aufschrauben und der Akku vom Nutzer dann selbst tauschen lässt ist ein Bonus, der leider immer noch viel zu selten ist.

Hier auch ein Video-Testbericht zur Core 2: