Sigma Sport Aura 60
Kategorie: Akku-Scheinwerfer
Lichtstrom | 122 / 62 / 42 Lumen je nach Leuchtstufe (eigene Messung) |
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Beleuchtungsstärke | 60 / 30 / 18 Lux je nach Leuchtstufe (Herstellerangabe) |
Stromquelle | fest eingebauter Li-Ion Akku |
Leuchtdauer | 4 h / 7 h / 10 h je nach Leuchtstufe (geprüfte Herstellerangabe) |
Gewicht | ca. 105 g (mit Halterung) |
StVZO-Zulassung | ja |
Bezugsquellen:
Vorteile:
+ helle Ausleuchtung
+ verhältnismäßig gleichmäßige Ausleuchtung
+ kompakte und leichte Lampe
Nachteile:
– Breite der Ausleuchtung nicht übermäßig hoch
– Halterung durchwachsen: mancher kommt damit klar, mancher nicht
– Nahfeldausleuchtung bis ca. 4 m kaum vorhanden
– Sehr spätes Abschalten – Gefahr der Tiefentladung des Akkus?
Transparenzhinweis: Die Sigma Sport Aura 60 habe ich für den Test gekauft und selbst bezahlt.
Lieferumfang
Mitgeliefert werden zur Sigma Sport Aura 60 eine Bedienungsanleitung und ein kurzes Micro-USB Ladekabel. Ein Ladegerät wird nicht mitgeliefert, es kann ein handelsübliches USB-Ladegerät genutzt werden.
Aussehen und Bedienung
Das Gehäuse der Sigma Sport Aura 60 besteht aus Kunststoff und sieht gut verarbeitet und ausreichend robust aus. An der Seite ist ein umlaufender Leuchtstreifen vorhanden, wodurch die Lampe auch von der Seite gut sichtbar ist.
Auf der Oberseite befindet sich der Schalter, sowie eine LED zur Anzeige des Akkuladestands. Diese ist dreistufig: über 70% leuchtet die LED überhaupt nicht, zwischen 31 und 70% Ladestand grün und ab 30% Ladestand und darunter rot. Eine genauere Anzeige des Ladestandes wäre besser, ist aber bei Lampen dieser Preisklasse eher nicht üblich.
Eingeschaltet wird die Aura 60 mit einem zweifachen Druck auf den Schalter, das verhindert effektiv ein versehentliches Einschalten. Danach schaltet ein kurzer Druck auf den Schalter die 3 Leuchtstufen durch. Ein langer Druck schaltet die Lampe wieder aus.
Halterung
Bei vielen Fahrradlampen ist es üblich, dass eine Halterung am Lenker montiert wird, auf die die Lampe dann aufgesteckt wird. Bei der Sigma Sport Aura 60 ist das anders gelöst: hier besteht die Halterung aus einem elastischen Band welches fest an der Lampe angebracht ist. Mit diesem Band wird die Lampe dann am Lenker befestigt.
An sich funktioniert dieses System erstmal gut, um die Lampe am Lenker zu befestigen. Der Nachteil ist, dass man die Lampe auch jedes mal wieder blendfrei ausrichten muss, was aber mit etwas Übung nicht schwer ist. Der Vorteil ist, dass man die Lampe einfach an verschiedenen Fahrrädern nutzen kann, ohne mehrere Halterungen zu kaufen.
Aufgefallen ist mit nach dem Lesen vieler Rezensionen zur Aura 60, dass es viele verschiedene Meinungen zu dieser Halterung zu geben scheint. Möglicherweise wird das auch durch folgendes verursacht: im elastischen Band der Halterung befinden sich vier Löcher, die je nach Lenkerdurchmesser in den Befestigungshaken eingehakt werden. Bei günstigem Lenkerdurchmesser funktioniert das gut. Die Lampe kann mit akzeptablem Kraftaufwand ausreichend fest am Lenker befestigt werden. Bei ungünstigem Lenkerdurchmesser kann es aber passieren, dass ein Loch keine ausreichende Befestigung ermöglicht, das nächste Loch aber nur noch mit sehr großem Kraftaufwand bis zum Befestigungshaken zu spannen ist. Da man eine Akkulampe aus Diebstahlschutzgründen eher nicht dauerhaft am Lenker belässt und so die Lampe nicht nur einmalig am Lenker befestigen muss, kann das unter Umständen recht unpraktisch sein.
Laut Bedienungsanleitung ist die Halterung übrigens an Lenkern mit 22 bis 35 mm Durchmesser verwendbar.
Anzumerken ist noch, dass das Gummiband zu Befestigung unten mit einer Schraube an der Lampe befestigt ist. Sollte die Halterung also mal kaputt gehen, kann eine Ersatzhalterung gekauft und angeschraubt werden. Auch lässt sich die Halterung nach Lockern der Schraube verdrehen und die Aura 60 so an nicht geraden Lenkern verwenden.
Alles in allem komme ich gut mit der Halterung der Aura 60 klar. Nur Vorteile hat das System allerdings nicht, und so ist es vermutlich auch ein wenig Geschmackssache, ob man diese Art der Halterung nun gut oder schlecht findet.
Lichtverteilung
Hier ein Foto der Ausleuchtung der Sigma Sport Aura 60 (für mehr Ausleuchtungsfotos von Akkuscheinwerfern siehe Übersicht Akkuscheinwerfer):
Update Oktober 2021: an neuer Stelle und mit neuer Kamera noch ein weiteres Ausleuchtungsfoto:
(Siehe auch Aufbau, Kameraeinstellungen etc. und Interpretation von Lichtvergleichsfotos)
Die Aura 60 erzeugt ein relativ helles und recht gleichmäßig ausgeleuchtetes Lichtfeld. Der Bereich bis ca. 4 m vor dem Rad ist allerdings bis auf etwas Streulicht kaum ausgeleuchtet, was bei sehr schwieriger Bodenbeschaffenheit oder sehr engen Kurven störend sein kann. Im mittleren und Fernbereich reicht die Ausleuchtung in jedem Fall auch bei schnellem Tempo aus. Schwieriger wird es aber bei nicht mehr optimalem Straßenbelag oder kurvigen Strecken. Muss man Hindernissen ausweichen, wandert der Lichtkegel aufgrund der geringen Breite zumindest im Fernbereich schnell aus der Fahrstrecke heraus. Für schnelle Fahrt auf schwierigen Strecken ist die Aura 60 nicht mehr gut geeignet.
Lichtstrom und Leuchtdauer
Um einzuschätzen, wie viel Licht die Aura 60 erzeugt, habe ich den Lichtstrom gemessen. Die Messung erfolgte dabei mit vollem Akku, 30 s nach dem Einschalten.
Gemessen habe ich 122 / 62 / 42 Lumen in den drei Leuchtstufen.
Außerdem habe ich auf höchster Stufe den Lichtstrom im Zeitverlauf gemessen:
Am Anfang nimmt die Helligkeit aufgrund der Erwärmung etwas ab. Jedoch ist die Abnahme nur sehr gering. Dann bleibt der erzeugte Lichtstrom sehr konstant. 236 min nach dem Einschalten begann die Leuchtstärke dann abzunehmen und wurde immer weiter reduziert. Das entspricht recht gut den vom Hersteller versprochenen 4 Stunden Laufzeit. Die Helligkeit nimmt dann immer weiter ab – nach knapp 100 Minuten und nur noch 2 Lumen habe ich den Versuch dann abgebrochen, um eine Tiefentladung des Akkus zu vermeiden. Da ich die Spannung des integrierten Akkus nicht messen kann, kann ich dieses Verhalten nicht abschließend beurteilen. Aber ich habe ein wenig die Befürchtung, dass die Aura 60 den Akku zu tief entlädt ohne abzuschalten, was zu einer Schädigung des Akkus führen könnte. Also bitte die Lampe immer abschalten, wenn die Helligkeit sich deutlich vermindert hat!
Ladezeit
Die Sigma Sport Aura 60 wird über einen Micro-USB Anschluss geladen. Ein Netzteil ist nicht im Lieferumfang – was ich aber eher positiv finde, da mittlerweile fast jeder eines hat und so der Elektronikschrott etwas reduziert wird.
Die Ladezeit ist vom Hersteller mit 3,5 Stunden angegeben, was ich ungefähr bestätigen konnte.
Übrigens ist ein Laden auch bei eingeschalteter Lampe möglich. Es ist also beispielsweise möglich, die Aura 60 im Betrieb mit einer Powerbank nachzuladen.
Fazit
Die Sigma Sport Aura 60 bietet eine relativ helle und gleichmäßige, wenn auch nicht wahnsinnig breite Ausleuchtung. Auch auf eine gute Ausleuchtung im Nahbereich muss man verzichten. Positiv anzumerken ist ein relativ leichtes und kompaktes Gehäuse und eine ausreichende Akkulaufzeit. Alles in allem ein gutes Gesamtpaket für einen angemessenen Preis, solange einem die genannten Nachteile nicht zu wichtig sind.
Eine gute Alternative könnte die Sigma Sport Aura 80 sein. Diese hat die gleiche Lichtverteilung, bietet aber eine etwas höhere Helligkeit und eine genauere Akkuladestandsanzeige. Wem dagegen etwas weniger Licht reicht, der kann zur Sigma Sport Aura 45 greifen, welche ebenfalls die gleiche Lichtverteilung bietet, aber etwas günstiger ist.
Ist eine deutlich bessere Nahausleuchtung gewünscht, könnte die Busch & Müller Ixon Core eine Option sein.
Wer dagegen deutlich mehr Licht möchte, muss auch deutlich tiefer in die Tasche greifen und sollte ein Auge auf die Trelock LS 760 und die Busch & Müller Ixon Space werfen.
Bezugsquellen: