Cateye GVolt 60
Kategorie: Akku-Scheinwerfer
Lichtstrom | 170 / 35 Lumen je nach Leuchtstufe (eigene Messung) |
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Beleuchtungsstärke | 60 / 12 Lux je nach Leuchtstufe (Herstellerangabe) |
Leuchtdauer | 5,5 h / 32 h (eigene Messung, Herstellerangabe 5 h / 25 h) |
Akkus | integrierter Li-Ion-Akku 2600 mAh |
Gewicht | 115 g mit Halterung (eigene Messung) |
StVZO-Zulassung | ja |
Bezugsquellen:
Vorteile:
+ kompakte und leichte Lampe
+ breite Ausleuchtung im mittleren Bereich
+ lange Leuchtdauer auch in der höchsten Stufe
Nachteile:
– Ausleuchtung eher ungleichmäßig, heller Spot im mittleren Bereich
– schlechte Nahfeldausleuchtung
– ungenaue Ladestandsanzeige (nur Warnung bei bald leerem Akku)
– Kein Nachladen im Betrieb
– schlechte seitliche Sichtbarkeit
– lange Ladezeit
Testfazit
Die GVolt 60 ist leicht und kompakt und erzeugt gemessen daran nicht wenig Licht. Auch die Leuchtdauer ist recht hoch. Die Lichtverteilung ist allerdings verbesserungswürdig. Zwar ist die Ausleuchtung schön breit, die Nahfeldausleuchtung ist aber eher schlecht und bei der Fernsicht gibt es leichte Schwächen. Trotzdem ist die GVolt 60 durchaus eine Option, wenn man nicht viel ausgeben will. Von der langen Liste der Nachteile sollte man sich nicht abschrecken lassen: die meisten davon sind eher Kleinigkeiten und müssen nicht kaufentscheidend sein.
Transparenzhinweis: Die Cateye GVolt 60 habe ich für den Test gekauft und selbst bezahlt.
Lieferumfang und Verpackung
Cateye hat bei der Verpackung der GVolt 60 auf mehr Nachhaltigkeit gesetzt. Auf der Verpackung ist auch ein entsprechender Hinweis aufgedruckt, was verbessert wurde.
Die Verpackung ist plastikfrei und aus recyceltem Papier. Außerdem wurde ein USB-Ladekabel bewusst weggelassen. Entsprechend spartanisch ist auch der Lieferumfang: außer der Lampe mit Halterung ist nur eine knappe Bedienungsanleitung mitgeliefert.
Insgesamt ein zu begrüßender Schritt, alle anderen GVolt-Varianten hatten noch zusätzlich Plastik in der Verpackung und ein für die meisten überflüssiges Ladekabel wurde mitgeliefert. Wenn man es jetzt noch schaffen würde, den Akku leicht tauschbar zu machen, wäre das sehr begrüßenswert. Denn dieser ist bei Akkulampen leider oft das Teil, welches die Lebensdauer begrenzt.
Aussehen und Bedienung
Das Gehäuse der Cateye GVolt 60 besteht aus schwarzem Kunststoff. Es ist verglichen mit anderen Lampen recht klein und kompakt.
Die Lichtverteilung wird durch eine Linse vorn an der Lampe vorgenommen. Leider tritt seitlich kein Licht aus der Lampe aus, so dass die Sichtbarkeit von der Seite durch die Lampe nicht verbessert wird.
Oben auf der GVolt 60 befindet sich ein Taster. Mit diesem wird die Lampe ein- und ausgeschaltet, indem man den Taster lange drückt. Mit einem kurzen Druck wird zwischen den beiden Leuchtstufen hin- und hergeschaltet.
Eine in den Taster integrierte rote LED warnt bei unter 20% Akkuladestand. Eine mehrstufige Anzeige wäre hier schöner gewesen.
Geladen wird die GVolt 60 über einen Micro-USB-Ladeanschluss, der sich hinten an der Lampe unter einer Gummiabdeckung befindet.
Halterung
Die Lenkerhalterung der GVolt 60 wird mit einem Kunststoffband am Lenker befestigt. Mit einem Verschlussring mit Gewinde wird das Band dann festgezogen. Durch eine Gummiauflage auf dem Kunststoffband hält die Halterung recht gut, aber für den härteren Geländeeinsatz ist sie wie viele Halterungen nicht optimal geeignet.
Die GVolt 60 wird dann in die Halterung geschoben und rastet dort ein. Um sie wieder zu entfernen, muss ein recht kleiner und fragiler Hebel an der Lampe gedrückt werden, um die Halterung zu entriegeln. Dieser Hebel ist gegenüber den anderen GVolt-Modellen minimal vergrößert, was die Entriegelung ein wenig vereinfacht. Trotzdem klemmt die Lampe manchmal ein wenig in der Halterung beim Herausziehen.
Der Halteschuh mit dem Entriegelungshebel kann übrigens auch abgeschraubt werden und ist als Ersatzteil erhältlich – gut, wenn der Entriegelungshebel mal abbrechen sollte.
Nach Lockern einer Schraube kann der Teil der Halterung, in dem die Lampe einrastet, auch etwas verdreht werden. Das macht eine Benutzung an nicht geraden Lenkern möglich.
Lichtverteilung
Hier ein Foto der Ausleuchtung der Cateye GVolt 60 (für mehr Ausleuchtungsfotos von Akkuscheinwerfern siehe Übersicht Akkuscheinwerfer):
(Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen und Interpretation von Lichtvergleichsfotos)
Die Lichtverteilung der GVolt 60 entspricht der GVolt 50 und der GVolt 70.1.
Im Nahbereich hat man nur etwas Streulicht, hier wäre eine bessere Ausleuchtung schöner. Ab 4 m Entferung beginnt dann der zunächst schmale Hauptlichtkegel. Ab rund 10 m wird dieser deutlich breiter und erzeugt im mittleren Bereich eine recht breite Ausleuchtung. In der Realität sind die seitlichen Teile noch besser zu sehen – die Kamera ist hier nicht perfekt darin, das wiederzugeben was das Auge sieht.
Die Lichtverteilung ist etwas ungleichmäßig. Im vorderen zentralen Teil des Hauptlichtkegels hat man eine recht helle Ausleuchtung. Dass die Helligkeit im besonders breiten Mittelteil zur Seite hin abnimmt, ist weniger schlimm. Im Fernbereich nimmt die Lichtstärke aber bis auf einen sehr schmalen Streifen in der Mitte (je nach Entfernung ca. 1-2 m breit) stark ab. Da das Auge auf die helle Ausleuchtung im mittleren Bereich eingestellt ist, leidet so die Fernsicht etwas.
Test von Lichtstrom und Leuchtdauer
Um einschätzen zu können, wie viel Licht die GVolt 60 erzeugt, habe ich für den Test den Lichtstrom gemessen. Die GVolt 60 erzeugt laut dieser Messung ca. 170 Lumen in der höchsten Stufe und 35 Lumen in der niedrigen.
Interessanterweise ist das weniger, als ich bei der älteren GVolt 50 gemessen habe. Die GVolt 60 hat laut Hersteller eine höhere Beleuchtungsstärke (60 Lux statt 50 Lux). Da die Lichtverteilung identisch ist, sollte sie auch einen höheren Lichtstrom erzeugen. Das ist aber nicht der Fall. Während die GVolt 50 noch auf 200 Lumen kommt, erreicht die GVolt 60 nur 170 Lumen (ich habe die GVolt 50 auch nochmal nachgemessen um Fehler auszuschließen). Sicher gibt es auch eine gewisse Serienstreuung, vielleicht habe ich auch eine besonders gute GVolt 50 und eine schlechte GVolt 60 erhalten. Dass die Serienstreuung so groß ist, glaube ich aber nicht. In der Realität sollte man das aber auch nicht überbewerten – der Unterschied zwischen 170 und 200 Lumen aber auch kaum sichtbar. Wegen mehr Licht der GVolt 60 gegenüber der GVolt 50 den Vorzug geben sollte man aber nicht.
Außerdem habe ich den Lichtstrom im Zeitverlauf gemessen:
Hier nochmal herangezoomt, damit man die hohen Stufen besser erkennt:
In der hohen Leuchtstufe fällt der Lichtstrom in den ersten Minuten durch die Erwärmung etwas ab. Danach bleibt der Lichtstrom recht konstant, bis fast zum Laufzeitende ist nur ein sehr geringer Abfall messbar. In den letzen 15 min bricht die Helligkeit dann stark ein.
Die Laufzeiten bis zum Abschalten der Lampe sind folgendermaßen:
Hohe Leuchtstufe: 342 min
Niedrige Leuchtstufe: 1920 min
Versprochen werden vom Hersteller 5 h = 300 min in der hohen Stufe und 25 h = 1500 min in der niedrigen Stufe. In der hohen Stufe wird die Herstellerangaben damit etwas übertroffen, in der niedrigen Leuchtstufe liegt die Laufzeit sogar recht deutlich über der Herstellerangabe.
Test der Ladezeit
Ein Test der Ladezeit bei komplett leerem Akku ergab 6:31 h und damit fast genau wie vom Hersteller angegeben (6,5 h).
Der Ladestrom beträgt maximal 0,5 A, was ein recht geringer Wert ist und somit zu der überdurchschnittlich langen Ladezeit führt.
Ein Nachladen im Betrieb (z.B. mit einer Powerbank) ist leider nicht möglich. Sobald die Lampe an ein Ladegerät angeschlossen wird, schaltet sie ab.
Testfazit
Die GVolt 60 ist leicht und kompakt und erzeugt gemessen daran nicht wenig Licht. Auch die Leuchtdauer ist recht hoch. Die Lichtverteilung ist allerdings verbesserungswürdig. Zwar ist die Ausleuchtung schön breit, die Nahfeldausleuchtung ist aber eher schlecht und bei der Fernsicht gibt es leichte Schwächen. Trotzdem ist die GVolt 60 durchaus eine Option, wenn man nicht viel ausgeben will.
Bezugsquellen:
Alternativen: Eine Alternative im gleichen Preisbereich ist die Sigma Sport Aura 80. Sie erzeugt ähnlich viel Licht, verteilt dieses aber schmaler und konzentrierter.
Die Busch & Müller Ixon Rock und die Trelock LS 660 kosten zwar etwas mehr, bieten aber eine bessere Lichtverteilung.