Tagfahrlicht an Fahrrad und E-Bike

3. Januar 2022

Tagfahrlicht gibt es am Auto schon länger. Seit 2010 gibt es Tagfahrlicht auch am Fahrrad. Damals stattete Busch & Müller seine beliebten Dynamoscheinwerfer IQ Fly und Cyo in neuen Versionen mit Tagfahrlicht aus. Seitdem gibt es eine Fülle an Fahrradlampen mit Tagfahrlicht.

Übrigens ist ein Tagfahrlicht laut StVZO am Fahrrad auch explizit erlaubt.

Wie funktioniert ein Tagfahrlicht am Fahrrad?

Wozu ein Tagfahrlicht am Fahrrad, man kann den Fahrradscheinwerfer doch auch einfach am Tag anlassen? Auch wenn man das kann, hat ein Tagfahrlicht durchaus einen Sinn.

Tagfahrlicht am Fahrrad
Während der Hauptscheinwerfer (Abblendlicht) nur wenig über die Hell-Dunkel-Grenze hinausstrahlt, leuchtet das Tagfahrlicht auch über die Hell-Dunkel-Grenze und verbessert damit gerade am Tag das Gesehenwerden.

Der Scheinwerfer ist am Fahrrad vor allem dazu da, um selbst zu sehen. Er strahlt das Licht daher vor allem auf die Straße. Wichtig (und auch gesetzlich vorgeschrieben) ist dies auch, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden. Nachts reicht das wenige Licht über der Hell-Dunkel-Grenze auch aus, um gut gesehen zu werden. Tags sieht das aber anders aus. Das Umgebungslicht ist am Tag heller und das Auge darauf eingestellt. Ein abgeblendeter Scheinwerfer wird dann nicht mehr gut gesehen. Das Gesehenwerden am Tag kann aber durch ein Tagfahrlicht verbessert werden. Dieses wird durch separate LEDs erzeugt, welche zwar weniger intensives Licht als der Hauptscheinwerfer erzeugen, aber dieses auch über die Hell-Dunkel-Grenze werfen.

Meist ist ein Tagfahrlicht auch mit einer Sensorsteuerung kombiniert. Diese erkennt die Helligkeit des Umgebungslichts. Nachts werden die Tagfahrlicht-LEDs abgeschaltet oder gedimmt, um keine zu starke Blendwirkung zu erzeugen. Tagsüber leuchten die Tagfahrlicht-LEDs dann mit voller Intensität um für eine optimale Sichtbarkeit zu sorgen. Der Hauptscheinwerfer leuchtet dagegen nicht oder gedimmt, da er am Tage nicht gebraucht wird.

Wie wichtig ist ein Tagfahrlicht am Fahrrad?

Braucht man ein Tagfahrlicht am Fahrrad oder E-Bike unbedingt? Auch wenn es plausibel ist, dass eine bessere Sichtbarkeit das Unfallrisiko vermindert, gibt es zum Nutzen des Tagfahrlichts am Fahrrad nur wenige Untersuchungen. Eine dänische Studie fand allerdings heraus, dass das Risiko eines Unfalls mit Verletzung des Radfahrers mit Tagfahrlicht um 19% reduziert wurde. Die Aussagekraft einer einzelnen eher kleinen Studie an einem einzigen Ort ist zwar begrenzt, aber zumindest legen die Ergebnisse einen positiven Effekt durch ein Tagfahrlicht doch nahe.

Ich persönlich benutze ein Tagfahrlicht immer gerne, um die Sicherheit zu erhöhen. Aber ich finde es auch nicht den wichtigsten Aspekt bei der Auswahl von Fahrradbeleuchtung. Eine Fahrradlampe die mir eine gute Sicht bei Dunkelheit ermöglicht, ist für mich immer noch das Wichtigste. Wenn dann noch ein Tagfahrlicht dabei ist, ist das aber auch kein Nachteil.


Stefan Boissier-Mohr - Fahrradbeleuchtung-Info
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Kommentare [1]

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— Niels · 30. September 2023, 08:33 · #

Die dänische Studie ist von 2004/05, und somit wurden bestimmt keine Tagfahrlichter eingesetzt (gab es so etwas damals überhaupt schon?), sondern konventionelle Scheinwerfer, die permanent eingeschaltet waren.

Der (in den Einzeltests beschriebene) Nachteil gängiger Scheinwerfer mit Tagfahrlicht wie Cyo Premium T und IQ-XS, dass ihr Standlicht zum eigenen Sehen fast unbrauchbar ist, weil es die Tagfahr-LEDs benutzt, sei auch hier angemerkt.

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