Lezyne Super StVZO 600+
Kategorie: Akku-Scheinwerfer
(Messwerte, außer wenn anders angegeben) | ||||
Leuchtstufen | 1 | 2 | 3 | 4 |
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Lichtstrom | 520 lm | 370 lm | 240 lm | 45 lm |
Lichtstrom (Herstellerangabe) |
600 lm | 420 lm | 250 lm | 40 lm |
Lichtstrom bei vollem Akku, nimmt während Laufzeit deutlich ab | ||||
Leuchtdauer | 4:30 h | 6:45 h | 10:50 h | 40 h |
Farbtemperatur | 5900 K | |||
Akku | 6600 mAh (Herstellerangabe) | |||
Gewicht | 203 g | |||
StVZO-Zulassung | ja |
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Vorteile:
+ sehr viel Licht für eine Lampe dieser Preisklasse
+ breite Lichtverteilung
+ stabiles Metallgehäuse
Nachteile:
– Leuchtkraft nur am Anfang hoch, nimmt während Laufzeit deutlich ab
– im Nahbereich etwas zu hohe, im Fernbereich etwas zu niedrige Helligkeit
– Streifen im Lichtkegel
Transparenzhinweis: Die Lezyne Super StVZO 600+ habe ich für den Test gekauft und selbst bezahlt.
Lieferumfang und Verpackung
Die Super StVZO 600+ wird in einer Folien-Umverpackung geliefert. Diese ist laut Aufdruck kompostierbar.
Nach Öffnen der Folie kommt eine Pappverpackung zum Vorschein. Auf dieser sind grundsätzliche Informationen aufgedruckt.
Weiteres Zubehör ist nicht im Lieferumfang (der Halter ist fest an der Lampe angebracht). Ein QR-Code für die Bedienungsanleitung ist auf der Verpackung aufgedruckt.
Aussehen und Bedienung
Das Gehäuse der Super StVZO 600+ besteht aus Aluminium. Der hintere Teil aus Kunststoff. Das Gehäuse ist etwas länger, als das der günstigeren Schwestermodelle Micro 300+, Hecto Pro 400+ und Macro 500+
Oben auf dem Gehäuse befindet sich ein Taster. Mit langem Druck lässt sich die Lampe ein- und ausschalten. Ein kurzer Druck schaltet zwischen den vier Leuchtstufen hin- und her.
In den Taster ist auch eine Leuchtanzeige integriert, die den Akkuladestand anzeigt (50-100% grün, unter 50% gelb, unter 10% rot).
Ist die Lampe ausgeschaltet, zeigt ein kurzer Druck auf den Taster den Ladestand an.
Wenn ausgeschaltet, merkt sich die Lampe auch die aktuelle Leuchtstufe und aktiviert diese bei wiedereinschalten direkt wieder.
Durch einen 5 s langen Druck im ausgeschalteten Zustand lässt sich außerdem der „Race Mode“ aktivieren. Hier sind dann nur noch die höchste und die dritthöchste Leuchtstufe verfügbar, zwischen denen man hin- und herschalten kann. Sicher keine schlechte Sache, wenn man die Bedienung der Lampe maximal simpel haben möchte. Wie der Name sagt, beispielsweise bei einem Rennen.
Deaktiviert wird der Race Mode genauso, wie er aktiviert wird.
Unten an der Lampe ist die Lenkerhalterung angebracht. Das Silikonband wird um den Lenker gespannt, um die Lampe zu befestigen.
Die Lampe kann auf der Halterung verdreht werden. Das ist zum einen für nicht gerade Lenker wichtig. Zum anderen ist der Haken zum einhaken des Silikonbandes etwas schwer erreichbar. Verdreht man die Lampe, hakt die Halterung ein und dreht die Lampe dann zurück, funktioniert das Einhaken deutlich besser. Je nach Platzverhältnissen am Lenker kann das Verdrehen allerdings auch schwierig sein.
Kaufen kann man aber auch noch eine Gopro-Halterung, die dann statt der Originalhalterung angeschraubt wird. Die Gopro-Halterung kann aber nur unter der Lampe angebracht werden, so dass die Lampe nicht hängend angebracht werden kann. Dann würde das Lichtbild kopfstehen.
Auch eine Lenkerhalterung, auf welche die Lampe dann aufgesteckt wird (statt der Silikonhalterung wird dann unten ein passender Adapter angeschraubt) ist erhältlich.
Die Halterung ist gegenüber den günstigeren Varianten der Lezyne-Lampen etwas verändert. Das Silikonband ist etwas verlängert. Außerdem ist auf diesem ein Aufsatz aufgesteckt. Dieser dürfte vor allem bei dünneren Lenkern den Halt der Lampe verbessern, was bei der insgesamt schwereren Lampe auch sinnvoll ist. Bei Lenkern mit größerem Querschnitt kann der Aufsatz auch entfernt werden, am besten man probiert aus, was bei dem eigenen Lenker besser funktioniert.
An der Unterseite befindet sich unter einer Abdeckung der USB-C Ladeanschluss.
Vorn im Gehäuse befinden sich 6 LEDs, welche indirekt über einen Reflektor nach vorn strahlen.
Lichtverteilung
Hier ein Foto der Ausleuchtung der Lezyne Super StVZO 600+. Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen. Für mehr Ausleuchtungsfotos von Akkuscheinwerfern siehe Übersicht Akkuscheinwerfer).
Lezyne Super StVZO 600+ kaufen bei:
Die Ausleuchtung der Super StVZO 600+ ist recht breit. Besonders im nahen und mittleren Bereich ist die Ausleuchtungsbreite verglichen mit anderen Lampen sehr hoch.
Im Nahbereich ist die Helligkeit der Ausleuchung eher zu hoch. Auf den Fernbereich dagegen könnte noch etwas mehr Licht fokussiert sein. Die Fernsicht mit der Super StVZO 600+ könnte mit besserer Lichtverteilung noch besser sein. Auf dem Ausleuchtungsfoto wirkt die hohe Helligkeit im Nahbereich fast schon so, als ob sie blenden würde. Das wirkte auf mich in der Realität allerdings deutlich weniger dramatisch.
Auffällig sind im Lichtkegel zwei Streifen mit dunklerer Ausleuchtung. Manch einer fühlt sich durch solche Ungleichmäßigkeiten im Lichtkegel gestört.
Im Nahbereich fällt im Vergleich mit den günstigeren Lampen von Lezyne, welche fast die gleiche Ausleuchtung haben (Micro 300+ und Hecto Pro 400+) noch ein kleines Detail auf: der Nahbereich ist in der Breite etwas besser ausgeleuchtet, als bei den günstigeren Lampen. Das dürfte durch die zusätzlichen LEDs zustande kommen (6 LEDs bei der Super StVZO 600+ und auch der Macro 500+, 4 LEDs bei den günstigeren Modellen).
In der niedrigsten Leuchtstufe wird übrigens nicht nur die Helligkeit verringert, sondern auch die Lichtverteilung. Ein Teil der LEDs wird dann nicht mehr bestromt und die Nahfeldausleuchtung geht verloren. Sicher keine schlechte Sache, da das hier nur noch wenige vorhandene Licht dann auf eine kleinere Fläche verteilt wird, die dann noch eine akzeptable Helligkeit aufweist. Hier ein Foto der niedrigsten Leuchtstufe:
Die Farbtemperatur beträgt ca. 5900 K und liegt damit im unteren Teil des kaltweißen Bereich. Hier ist das Licht noch nicht zu blaustichig.
Lichtstrom und Leuchtdauer
Den Lumenwert der Lezyne Super StVZO 600+ habe ich mit meiner selbstgebauten Ulbrichtkugel im Zeitverlauf gemessen:
Hier noch herangezoomt, damit man die höheren Leuchtstufen besser erkennt:
Vergleicht man meine gemessenen Werte mit den Herstellerangaben (Stufe 1: 40 Lumen 25 h, Stufe 2: 250 Lumen 11 h, Stufe 3: 420 Lumen 7 h, Stufe 4: 600 Lumen 4 h), fällt auf, dass meine gemessenen Lumenwerte (außer in der niedrigsten Leuchtstufe) etwas niedriger sind als die Herstellerangabe. Jedoch sollte man bedenken, dass meine Messung nicht so genau ist, dass man daraus etwas ableiten kann. Die Unterschiede liegen durchaus im Rahmen der Messgenauigkeit.
Die von mir gemessenen Laufzeiten liegen ungefähr im Rahmen der Herstellerangabe. In der niedrigsten Leuchtstufe liegt die gemessene Laufzeit jedoch deutlich über der Herstellerangabe.
Was leider auffällt ist, dass die Leuchtkraft während der Laufzeit kontinuierlich fällt. In den ersten Minuten ist eine leichte Verringerung der Leuchtkraft normal, da sich die LED erwärmt und dadurch etwas an Effizienz verliert. Danach halten die meisten anderen Fahrradlampen allerdings die Leuchtkraft recht konstant und erst gegen Ende verringert sich diese. Bei der Super StVZO 600+ ist das aber leider nicht so. Auch ist die Verringerung der Leuchtkraft leider nicht unerheblich. In den drei hohen Leuchtstufen hat man beispielsweise gegen Ende nur noch rund 1/3 der Leuchtkraft wie am Anfang.
Wie schlimm man das jetzt findet, muss jeder selbst einschätzen. Immerhin ist die Leuchtkraft der Super StVZO 600+ für eine StVZO-zugelassene Lampe ihrer Preisklasse recht hoch, so dass sie auch mit verringerter Leuchtkraft noch ausreichend hell ausleuchtet. Bei einem Vergleich mit anderen Lampen muss man aber bedenken, dass man eben nicht den angegebenen Lumenwert für die gesamte Laufzeit zur Verfügung hat.
Ladevorgang
Die Super StVZO 600+ wird über einen USB-C Anschluss geladen. Der interne Akku hat laut Hersteller eine Kapazität von 6600 mAh (was 24,4 Wh bei einer Nennspannung von 3,7 V entspricht)
Laut Hersteller wird auch ein „High Efficiency Charging“ unterstützt. Folgende Lademodi sind in der Bedienungsanleitung angegeben:
9 V / 2 A: 4:30 h Ladezeit
5 V / 3 A: 5:00 h
5 V / 2 A: 7:00 h
5 V / 1 A: 9:00 h
Die Werte mit mehr als 5 V Spannung dürften sich wohl auf USB PD (Power Delivery) beziehen, bei denen auf Anforderung des Gerätes mehr als die USB-typischen 5 V Spannung verwendet werden.
Mit einem Standard-Ladegerät ohne USB PD habe ich zunächst folgende Werte während des Ladevorganges gemessen:
Ladungsmenge: 5,28 Ah (@5 V)
geladene Energie: 28,256 Wh
Ladezeit: ca. 7:07 h
max. Ladestrom: ca. 0,8 A
Ladeströme über 0,8 A konnten leider nicht erreicht werden, obwohl ich verschiedene Ladegeräte mit angegebenen Ladeströmen von 2,4 A und 3 A ausprobiert habe.
Einen weiteren Test habe ich mit zwei verschiedenen USB PD Ladegeräten (angegeben mit max. 2 bzw. 2,22 A bei 9 V) durchgeführt. Leider hat das Laden hier nicht funktioniert. Es kamen dann immer kurzzeitig sehr geringe Ladeströme bei 9 V zustande, nach einer Weile wurde auf 5 V Ladestrom bei ca. 0,8 A umgeschaltet.
Da das Laden bei dem Schwestermodell Macro 500+ aber mit 9 V funktioniert hat, ist es durchaus möglich, dass hier entweder mein Ladegerät schuld war oder eine Fehlfunktion bei der Lampe vorlag.
Ein weiterer Test ohne zwischengeschaltetes Messgerät und mit einem speziell für USB PD spezifizierten Kabel ergab eine Ladezeit von 6:31 h und damit kaum kürzer als mit Standard USB.
In wie fern an diesem Verhalten das Ladegerät, Kabel oder die Lampe „schuld“ sind, ist mir nicht ganz klar. Aber zumindest ist das schnelle Laden der Super 600+ mit USB PD scheinbar nicht immer unproblematisch.
Ein Nachladen im Betrieb ist möglich, die Lampe kann eingeschaltet werden, wenn sie geladen wird.
Testfazit
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Die Lezyne Super StVZO 600+ erzeugt für eine Lampe ihrer Preisklasse sehr viel Licht. Allerdings steht die hohe Leuchtkraft nur bei vollem Akku zur Verfügung, während der Laufzeit nimmt sie dann deutlich ab. Die Lichtverteilung ist vor allem im nahen und mittleren Bereich schön breit. Eine hohe Helligkeit im Nahbereich und zu wenig Licht im Fernbereich verschlechtert die Fernsicht etwas. Streifen im Lichtkegel könnten von einigen als störend empfunden werden.
Hier ein Video-Testbericht zu den neuen Lezyne-Lampen: