Testbericht: Lupine SL Mono

10. September 2024

Lupine SL Mono

Kategorie: Akku-Scheinwerfer

(Messwerte, außer wenn anders angegeben)
Leuchtstufen 1 (Tagfahrlicht) 2 3
Lichtstrom 85 lm 330 lm 530 lm
Lichtstrom
(Herstellerangabe)
150 lm 350 lm 700 lm
Leuchtdauer 17 h 3:38 h 1:40 h
Farbtemperatur 5200 K
Gewicht 151 g + 21 g Halterung
StVZO-Zulassung ja

Lupine SL Mono kaufen bei:

Vorteile:
+ viel Licht
+ kleine Baugröße
+ sehr gute Verarbeitungsqualität
+ tauschbarer Akku (Ersatzteil vom Hersteller, das selbst getauscht werden kann)

Nachteile:
recht kurze Akkulaufzeit
für die gebotene Leuchtkraft eher teuer
im Nahbereich schmale Ausleuchtung

Testfazit:
Die Lupine SL Mono erzeugt bei sehr kleiner Baugröße eine Menge Licht. Auch die gleichmäßige Lichtverteilung gefällt mir. Im Nahbereich vermisse ich manchmal aber etwas eine breitere Ausleuchtung. Viel Licht bei kleiner Baugröße hat natürlich eine recht knappe Akkulaufzeit zur Folge. Mit einer Powerbank kann man die Lampe aber auch im Betrieb laden, um diese zu verlängern.
Preislich liegt die SL Mono ein ganzes Stück über dem, was man bei anderen Herstellern für ähnlich viel Licht bezahlt. Lupine gilt aber nicht umsonst als Premium-Hersteller, mit durchdachten, hochqualitativen Produkten, gutem Kundenservice und oft reparierbaren Produken.

Transparenzhinweis: Die Lupine SL Mono habe ich für den Test gekauft und selbst bezahlt.

Getestet wird hier die kleinste StVZO-zugelassene Lampe des deutschen Premiumherstellers Lupine. Im Gegensatz zu vielen anderen Lampen von Lupine, die ein separates Akkupack haben und ein per Lenkertaster zuschaltbares Fernlicht haben, ist die SL Mono etwas abgespeckt. Der Akku ist direkt in die Lampe integriert und einen Fernlichtmodus hat die SL Mono nicht. Abgeleitet ist sie von der SL Nano AF, welche die gleiche Lichtverteilung bietet, aber eben auch ein separates Akkupack und ein Fernlicht.

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Lieferumfang und Verpackung

Geliefert wird die SL Mono in einer Pappverpackung:

Hier der Lieferumfang:

Enthalten sind außer der Lampe selbst:

  • Lenkerhalterung (bei Kauf kann eine für 25,4, 31,8 oder 35 mm Durchmesser gewählt werden)
  • Schraube + 2 Unterleggummis zum Anschrauben der Halterung
  • Schraubendreher für die Halterungsschraube
  • USB-C Ladekabel
  • Bedienungsanleitung
  • Lupine-Sticker
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Aussehen und Bedienung

Die Lupine SL Mono besteht aus einem Alugehäuse. Die Rückseite besteht aus Kunststoff. Das Gehäuse ist sehr gut verarbeitet und wirkt sehr robust.

Hier ein Größenvergleich. Streichholzschachtelgroß wäre etwas übertrieben, aber die SL Mono ist wirklich eine schöne kleine Lampe.

Hier die SL Mono von vorn. Die Lichtverteilung ist über eine Linse realisiert. Unter der Linse erkennt man den Helligkeitssensor.

Oben auf der SL Mono befindet sich ein Taster. Mit doppeltem Druck wird die Lampe eingeschaltet. Kurzer Druck schaltet die drei Leuchtstufen durch. Langer Druck schaltet wieder aus.

In den Taster ist auch eine LED integriert. Diese signalisiert bei eingeschalteter Lampe den gewählten Leuchtmodus. Kein Leuchten bedeutet Stufe 1 (Tagfahrlicht), grün bedeutet Stufe 2 (gedimmtes Abblendlicht) und blau Stufe 3 (Abblendlicht).

Beim Einschalten wird über die Taster-LED außerdem kurz der Akkuladestand signalisiert:
  • grün leuchen: 100 – 76% Ladestand
  • grün blinken: 75 – 51% Ladestand
  • rot leuchten: 50 – 26% Ladestand
  • rot blinken: 25 – 0% Ladestand

Im Betrieb wird man also nicht über den Akkuladestand informiert. Allerdings beginnt der Taster bei niedrigem Akkuladestand zur Warnung rot zu leuchten, später rot zu blinken.

Auch einige Einstellungen an der Lampe kann man über den Taster vornehmen (näheres in der Bedienungsanleitung).
So kann beispielsweise der Helligkeitssensor aktiviert werden, dann schaltet die Lampe bei Dunkelheit automatisch vom Tagfahrlicht in den gedimmten Abblendmodus um. Ich bin kein großer Freund von solchen Automatikmodi, aber jeder hat hier ein wenig andere Vorlieben.
Der Doppelklick zum Einschalten kann auf einen Einfachklick umprogrammiert werden.
Die Akkuwarnung (rote LED) kann von spät auf früh umprogrammiert werden.

An der Seite ist die Abdeckung des Ladeanschlusses zu sehen.

Wird diese geöffnet, ist der USB-C Ladeanschluss zugänglich. Über diesen kann die SL Mono auch im Betrieb nachgeladen werden. Beachten sollte man, dass bei geöffneter Abdeckung sehr leicht Wasser in die Lampe eindringen kann. Lupine bietet aber ein spezielles USB-Kabel namens „Dauerbrenner“ an. Dieses dichtet eingesteckt zum Einen die Öffnung ab, nimmt aber auch Vibrationen auf, so dass der USB-Anschluss geschont wird.

Die Rückseite der SL Mono aus Kunststoff ist ans Gehäuse geschraubt. So ist der Akku zugänglich. Ein Ersatzakku kann beim Hersteller gekauft und dann selbst getauscht werden. Eine Option, die der Lebensdauer zugute kommen dürfte und die man bei den meisten anderen Herstellern leider nicht hat.

Hier die mitgelieferne Lenkerhalterung der SL Mono. Bei Bestellung muss der Lenkerdurchmesser (25,4 mm; 31,8 mm oder 35 mm) ausgewählt werden, ein Halter in der entsprechenden Größe wird dann mitgeliefert. Der Halter kann auch einzeln nachgekauft werden.

Der Halter wird seitlich an die Lampe geschraubt und dann am Lenker befestigt. Anders als viele ähnliche Halter, die am Lenker festgeschraubt werden, ist der Lupine-Halter als Schnellspanner ausgeführt. So kann die Lampe leicht abgenommen werden, hält aber trotzdem ordentlich fest.

Wer die SL Mono nicht am Lenker anbringen will, hat auch die Möglichkeit einen GoPro-Halter zu kaufen, mit dem die Lampe unter einer geeigneten Tachohalterung angebracht werden kann.

Lichtverteilung

Hier Fotos der Ausleuchtung der SL Mono. Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen. Für mehr Ausleuchtungsfotos von Akkuscheinwerfern siehe Übersicht Akkuscheinwerfer).

Lupine SL Mono kaufen bei:

Die SL Mono verteilt das Licht in einem schön gleichmäßigen und recht hellen Lichtfeld. Während die Ausleuchtung im Fernbereich ausreichend breit ist, hat man im Nahbereich nur eine sehr schmale Ausleuchtung. Hier wäre in manchen Situationen (Kurven, schlechtere Wege…) mehr Ausleuchtungsbreite schön.

Im Foto oben ist die höchste Leuchtstufe zu sehen. Leider hat sich gezeigt, dass sich anhand von Fotos die Wirkung unterschiedlicher Helligkeiten nur unzureichend einschätzen lässt. Deshalb wären Fotos der anderen Leuchtstufen wenig hilfreich.
Grundsätzlich haben aber erstmal alle drei Leuchtstufen, auch die Tagfahrlicht-Stufe, die gleiche Lichtverteilung, nur mit unterschiedlichen Helligkeiten. Zu den Helligkeiten im nächsten Abschnitt auch noch einige Messwerte, hier aber erstmal ein subjektiver Eindruck.

Der Tagfahrlicht-Modus ist eigentlich nur eine relativ dunkle Leuchtstufe mit entsprechend langer Akkulaufzeit – nicht ein Modus mit anderer Lichtverteilung, der zum gesehen werden am Tag mehr Licht nach oben abstrahlt, wie ich das sonst bei einem Tagfahrlicht eigentlich kenne. Entsprechend kann man den Tagfahrlicht-Modus natürlich auch nachts nutzen, wenn man eine lange Laufzeit benötigt und mit wenig Licht auskommt. Ich fand es aber in der Praxis schon schwierig, über längere Zeit in diesem Modus zu fahren. Auf guten Straßen mit Fahrbahnmarkierungen und Leitpfosten kam ich dabei zwar auch bei einigeremaßen zügiger Fahrweise gerade noch zurecht, fand es aber über längere Zeit recht anstrengend, bei der geringen Ausleuchtung zu fahren.
Die zweite Leuchtstufe (gedimmtes Abblendlicht) dagegen war mir von der Helligkeit eigentlich überwiegend hell genug. Das Bedürfnis, in die höchste Leuchtstufe umzuschalten, hatte ich eher selten. Auch fand ich den Unterschied zwischen höchster und zweithöchster Leuchtstufe nicht übermäßig groß – der Unterschied zwischen Tagfahrlicht und zweithöchster Leuchtstufe ist da deutlich größer.

Lichtstrom und Leuchtdauer

Den Lumenwert der Lupine SL Mono habe ich mit meiner selbstgebauten Ulbrichtkugel im Zeitverlauf gemessen.

Bei der Einschätzung der Messergebnisse sollte man beachten, dass dies kein kalibriertes Messgerät ist. Die Messergebnisse und insbesondere der Vergleich mit Herstellerangaben sollte daher einigermaßen mit Vorsicht betrachtet werden. Auf der anderen Seite bin ich mir aber doch recht sicher, dass die Messergebnisse eine grobe Einordnung zulassen und zumindest deutlich falsche Herstellerangaben auch aufdecken können.

Hier der Zeitverlauf des Lumenwertes in den drei Leuchtstufen:
Lupine SL Mono

Die Herstellerangaben lauten folgendermaßen:
Abblendlicht: 8 W, 700 lm, 1h 30 min
Abblendlicht gedimmt: 4 W, 350 lm, 3 h 15 min
Tagfahrlicht: 1,5 W, 150 lm, 9 h

Vergleicht man meine Messwerte mit den Herstellerangaben, fällt folgendes auf:

Das Tagfahrlicht bietet deutlich weniger Licht, als vom Hersteller angegeben. Auch wenn man gewisse Ungenauigkeiten in meiner Messung berücksichtigt, liegen 85 lm deutlich unter den vom Hersteller angegebenen 150 lm. Dafür ist die Laufzeit deutlich über der Herstellerangabe. Leider sind 85 lm eben doch recht wenig. Bei 150 lm hätte ich die Hoffnung gehabt, dass man für lange Zeit zuminest eine akzeptable Ausleuchtung hat. So ist mir die Helligkeit in der Tagfahrlicht-Stufe für die meisten Zwecke doch zu gering. Auf der anderen Seite sind 17 h Laufzeit mit zumindest etwas Licht gerade zum gesehen werden doch keine schlechte Sache.
In diesem Zusammenhang kann man sich auch die Herstellerangabe von 1,5 W Leistung für den Tagfahrlicht-Modus ansehen. Eine Akkukapazität (Herstellerangabe) von 12 Wh bei einer Laufzeit von 17 h ergibt eine Leistung, die nur 0,7 W betragen kann, nicht 1,5 W. Und aus 0,7 W Leistung 150 lm herauszuholen, wäre bei den typischen verwendeten LEDs und einer Linsenoptik, die auch einiges an Licht schluckt, völlig illusorisch (das wären über 200 lm / W).

Im gedimmten Abblendlicht liegen meine Messungen für Lumen-Wert und Laufzeit im Bereich der Herstellerangabe. Die Helligkeit wird auch schön konstant gehalten und nur ganz gegen Ende in den Tagfahrlicht-Modus heruntergeschaltet. Ich mag es immer nicht, wenn eine Lampe einen bevormundet und die Leuchtkraft zwangsweise im Laufe der Zeit herunterregelt.

Das Abblendlicht liegt vom Lumenwert etwas unter der Herstellerangabe von 700 Lumen. Allerdings schon so weit, dass ich tendenziell sagen würde, dass hier nicht nur eine Messungenauigkeit die Erklärung ist (530 lm 30 Sekunden nach dem Einschalten, also ca. 25% unter Herstellerangabe).
Die Leuchtkraft wird nicht ganz so gut konstant gehalten wie im gedimmten Abblendlicht, was durch die Erwärmung der LED zustande kommen dürfte (gegen Ende der Leuchtdauer ggf. auch mit der nachlassenden Leistung des Akkus). Bei der Messung wurde die Lampe mit einem Lüfter gekühlt. Möglich, dass die Kühlung während der Fahrt noch etwas besser ist und die Lampe ihre Helligkeit dann etwas besser hält. So dramatisch ist die Verringerung der Leuchtkraft im Laufe der Zeit aber nicht, wirklich auffallen wird sie einem nicht, in der Messung fällt sie aber auf.

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Testfazit

Lupine SL Mono kaufen bei:

Die Lupine SL Mono erzeugt bei sehr kleiner Baugröße eine Menge Licht. Auch die gleichmäßige Lichtverteilung gefällt mir. Im Nahbereich vermisse ich manchmal aber etwas eine breitere Ausleuchtung. Viel Licht bei kleiner Baugröße hat natürlich eine recht knappe Akkulaufzeit zur Folge. Mit einer Powerbank kann man die Lampe aber auch im Betrieb laden, um diese zu verlängern.
Preislich liegt die SL Mono ein ganzes Stück über dem, was man bei anderen Herstellern für ähnlich viel Licht bezahlt. Lupine gilt aber nicht umsonst als Premium-Hersteller, mit durchdachten, hochqualitativen Produkten, gutem Kundenservice und oft reparierbaren Produken.

Alternativen: die Lupine SL Nano AF bietet die gleiche Ausleuchtung wie die SL Mono, allerdings mit separatem Akkupack, welches die Laufzeit deutlich verlängert. Auch ein Fernlicht ist bei dieser noch zuschaltbar.
Lampen mit ähnlich viel Licht, welche ich grundsätzlich empfehlenswert finde, sind die Busch & Müller Ixon Space , die Lezyne Super Stvzo 600+ und die Knog Blinder 120. Alle drei sind aber bei weitem nicht so kompakt wie die SL Mono.



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