Testbericht: Lezyne Hecto Pro StVZO 400+

26. März 2024

Lezyne Hecto Pro StVZO 400+

Kategorie: Akku-Scheinwerfer

(Messwerte, außer wenn anders angegeben)
Leuchtstufen 1 2
Lichtstrom 360 lm 260 lm
Lichtstrom
(Herstellerangabe)
400 lm 250 lm
Lichtstrom bei vollem Akku, nimmt während Laufzeit deutlich ab
Leuchtdauer 3:00 h 4:15 h
Farbtemperatur 5900 K
Akku 2800 mAh
Gewicht 150 g
StVZO-Zulassung ja

Hecto Pro StVZO 400+ kaufen bei:

Vorteile:
+ viel Licht für eine Lampe dieser Preisklasse
+ breite Lichtverteilung
+ stabiles Metallgehäuse

Nachteile:
Leuchtkraft nur am Anfang hoch, nimmt während Laufzeit deutlich ab
im Nahbereich etwas zu hohe, im Fernbereich etwas zu niedrige Helligkeit
nur zwei Helligkeitsstufen mit sehr ähnlicher Helligkeit
Streifen im Lichtkegel

Testfazit: Die Lezyne Hecto Pro StVZO 400+ erzeugt für eine Lampe ihrer Preisklasse viel Licht. Allerdings steht die hohe Leuchtkraft nur bei vollem Akku zur Verfügung, während der Laufzeit nimmt sie dann deutlich ab. Die Lichtverteilung ist vor allem im nahen und mittleren Bereich schön breit. Eine hohe Helligkeit im Nahbereich und zu wenig Licht im Fernbereich verschlechtert die Fernsicht etwas. Streifen im Lichtkegel könnten von einigen als störend empfunden werden.

Transparenzhinweis: Die Lezyne Hecto Pro StVZO 400+ habe ich für den Test gekauft und selbst bezahlt.

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Lieferumfang und Verpackung

Die Hecto Pro StVZO 400+ wird in einer Folien-Umverpackung geliefert. Diese ist laut Aufdruck kompostierbar.

Nach Öffnen der Folie kommt die Lampe auf einem Pappblister zum Vorschein. Auf diesem sind grundsätzliche Informationen aufgedruckt.

Weiteres Zubehör ist nicht im Lieferumfang (der Halter ist fest an der Lampe angebracht). Ein QR-Code für die Bedienungsanleitung ist auf der Verpackung aufgedruckt.

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Aussehen und Bedienung

Das Gehäuse der Hecto Pro 400+ besteht aus Aluminium. Der hintere Teil aus Kunststoff.

Oben auf dem Gehäuse befindet sich ein Taster. Mit langem Druck lässt sich die Lampe ein- und ausschalten. Ein kurzer Druck schaltet zwischen den zwei Leuchtstufen hin- und her.
In den Taster ist auch eine Leuchtanzeige integriert, die den Akkuladestand anzeigt (50-100% grün, unter 50% gelb, unter 10% rot).
Ist die Lampe ausgeschaltet, zeigt ein kurzer Druck auf den Taster den Ladestand an.

Wenn ausgeschaltet, merkt sich die Lampe auch die aktuelle Leuchtstufe und aktiviert diese bei wiedereinschalten direkt wieder.

Unten an der Lampe ist die Lenkerhalterung angebracht. Das Silikonband wird um den Lenker gespannt, um die Lampe zu befestigen.

Die Lampe kann auf der Halterung verdreht werden. Das ist zum einen für nicht gerade Lenker wichtig. Zum anderen ist der Haken zum einhaken des Silikonbandes etwas schwer erreichbar. Verdreht man die Lampe, hakt die Halterung ein und dreht die Lampe dann zurück, funktioniert das Einhaken deutlich besser. Je nach Platzverhältnissen am Lenker kann das Verdrehen allerdings auch schwierig sein.

Kaufen kann man aber auch noch eine Gopro-Halterung, die dann statt der Originalhalterung angeschraubt wird. Die Gopro-Halterung kann aber nur unter der Lampe angebracht werden, so dass die Lampe nicht hängend angebracht werden kann. Dann würde das Lichtbild kopfstehen.

Auch eine Lenkerhalterung, auf welche die Lampe dann aufgesteckt wird (statt der Silikonhalterung wird dann unten ein passender Adapter angeschraubt) ist erhältlich.

An der Unterseite befindet sich unter einer Abdeckung der USB-C Ladeanschluss.

Vorn im Gehäuse befinden sich 4 LEDs, welche indirekt über einen Reflektor nach vorn strahlen.

Lichtverteilung

Hier ein Foto der Ausleuchtung der Lezyne Hecto Pro StVZO 400+. Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen. Für mehr Ausleuchtungsfotos von Akkuscheinwerfern siehe Übersicht Akkuscheinwerfer).

Hecto Pro StVZO 400+ kaufen bei:

Die Ausleuchtung der Hecto Pro 400+ ist recht breit. Besonders im nahen und mittleren Bereich ist die Ausleuchtungsbreite verglichen mit vielen anderen Lampen sehr hoch.

Im Nahbereich ist die Helligkeit der Ausleuchung eher zu hoch. Auf den Fernbereich dagegen könnte noch etwas mehr Licht fokussiert sein. Die Fernsicht mit der Hecto Pro 400+ könnte mit besserer Lichtverteilung noch besser sein. Auf dem Ausleuchtungsfoto wirkt die hohe Helligkeit im Nahbereich fast schon so, als ob sie blenden würde. Das wirkte auf mich in der Realität allerdings deutlich weniger dramatisch.

Auffällig sind im Lichtkegel zwei Streifen mit dunklerer Ausleuchtung. Manch einer fühlt sich durch solche Ungleichmäßigkeiten im Lichtkegel gestört.

Die Farbtemperatur beträgt ca. 5900 K und liegt damit im unteren Teil des kaltweißen Bereich. Hier ist das Licht noch nicht zu blaustichig.

Lichtstrom und Leuchtdauer

Den Lumenwert der Lezyne Hecto Pro StVZO 400+ habe ich mit meiner selbstgebauten Ulbrichtkugel im Zeitverlauf gemessen:

Lezyne Hecto Pro StVZO 400+ - Lichtstrom und Laufzeit

Der Hersteller gibt 400 Lumen mit 2:45 h Laufzeit in der hohen Leuchtstufe und 250 Lumen mit 4:00 h Laufzeit in der niedrigen Leuchtstufe an. Bei den Laufzeiten konnte ich ein klein wenig mehr erreichen. Der Lumenwert der hohen Leuchtstufe liegt nach meiner Messung 30 s nach dem Einschalten bei ca. 360 Lumen, was aber so nah an der Herstellerangabe ist, dass dies durchaus im Rahmen der Messgenauigkeit liegt.

Die zwei Leuchtstufen der Hecto Pro 400+ liegen von der Helligkeit leider recht nah zusammen. 250 und 400 Lumen hören sich auf dem Papier deutlich unterschiedlich an. In der Praxis ist der gefühlte Unterschied aber nur sehr klein. Eine niedrige Leuchtstufe mit deutlich niedrigerer Leuchtkraft und entsprechend längerer Leuchtdauer wäre hier vorteilhafter.

Was allerdings auffällt ist, dass die Leuchtkraft während der Laufzeit kontinuierlich fällt. In den ersten Minuten ist eine leichte Verringerung der Leuchtkraft normal, da sich die LED erwärmt und dadurch etwas an Effizienz verliert. Danach halten die meisten anderen Fahrradlampen allerdings die Leuchtkraft recht konstant und erst gegen Ende verringert sich diese. Bei der Hecto Pro 400+ ist das aber leider nicht so. Auch ist die Verringerung der Leuchtkraft leider nicht unerheblich. Allerdings fällt die Leuchtkraft immerhin etwas weniger schnell, als bei dem günstigeren Schwestermodell Micro 300+. Erst gegen Ende fällt die Leuchtkraft dann sehr schnell ab.
Wie schlimm man das jetzt findet, muss jeder selbst einschätzen. Immerhin ist die Leuchtkraft der Hecto Pro 400+ für eine StVZO-zugelassene Lampe ihrer Preisklasse recht hoch, so dass sie auch mit verringerter Leuchtkraft noch ausreichend hell ausleuchtet. Bei einem Vergleich mit anderen Lampen muss man aber eben bedenken, dass man den angegebenen Lumenwert eben nicht die gesamlte Laufzeit zur Verfügung hat, sondern der Lumenwert nur am Anfang zur Verfügung steht.

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Ladevorgang

Die Hecto Pro StVZO 400+ wird über einen USB-C Anschluss geladen. Der interne Akku hat laut Hersteller eine Kapazität von 2800 mAh (was 10,4 Wh bei einer Nennspannung von 3,7 V entspricht)

Folgende Messwerte habe ich während des Ladevorganges aufgenommen:

Ladungsmenge: 2,918 Ah (@5 V)
geladene Energie: 14,982 Wh
Ladezeit: ca. 4:10 h
max. Ladestrom: ca. 0,8 A

Die auf der Verpackung angegebenen 6,5 h Ladezeit wurden damit deutlich unterschritten.

Ein Nachladen im Betrieb ist möglich, die Lampe kann eingeschaltet werden, wenn sie geladen wird.

Testfazit

Lezyne Hecto Pro StVZO 400+ kaufen bei:

Die Lezyne Hecto Pro StVZO 400+ erzeugt für eine Lampe ihrer Preisklasse viel Licht. Allerdings steht die hohe Leuchtkraft nur bei vollem Akku zur Verfügung, während der Laufzeit nimmt sie dann deutlich ab. Die Lichtverteilung ist vor allem im nahen und mittleren Bereich schön breit. Eine hohe Helligkeit im Nahbereich und zu wenig Licht im Fernbereich verschlechtert die Fernsicht etwas. Streifen im Lichtkegel könnten von einigen als störend empfunden werden.


Hier ein Video-Testbericht zu den neuen Lezyne-Lampen:


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