Cateye GVolt 70.1
Kategorie: Akku-Scheinwerfer
Lichtstrom | 190 / 160 / 45 Lumen je nach Leuchtstufe (eigene Messung) |
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Beleuchtungsstärke | 70 / 50 / 10 Lux je nach Leuchtstufe (Herstellerangabe) |
Leuchtdauer | 5 h / 6 h / 25 h (eigene Messung, Herstellerangabe 4 h / 5,5 h / 25 h) |
Akkus | integrierter Li-Ion-Akku 3400 mAh |
Gewicht | 118 g mit Halterung (eigene Messung) |
StVZO-Zulassung | ja |
Bezugsquellen:
Vorteile:
+ kompakte und recht leichte Lampe
+ sehr breite Ausleuchtung im mittleren Bereich
+ lange Leuchtdauer auch in der höchsten Stufe
Nachteile:
– Ausleuchtung eher ungleichmäßig, heller Spot im mittleren Bereich
– Schwächen in der Fernausleuchtung
– Nahfeldausleuchtung recht schlecht, nur etwas Streulicht vorhanden
– hohe und mittlere Leuchtstufe unterscheiden sich kaum
– ungenaue Ladestandsanzeige (nur Warnung bei bald leerem Akku)
– Kein Nachladen im Betrieb
– schlechte seitliche Sichtbarkeit
– Abziehen von Halterung etwas schwierig
Testfazit
Die Cateye GVolt 70.1 ist eine schön kompakte Fahrradlampe, die für ihre Größe recht viel Licht erzeugt. Auch die Leuchtdauer ist – selbst in der höchsten Leuchtstufe – recht lang. Die Lichtverteilung weist allerdings Schwächen auf, diese würde ich nur als mittelmäßig bezeichnen. Auch sonst gibt es eine ganze Reihe kleinerer Nachteile, die kein Ausschlusskriterium sein müssen, die aber bei vielen anderen Fahrradlampen besser gelöst sind. Kaum unterscheidbare hohe und mittlere Leuchtstufe, sehr ungenaue Ladestandsanzeige, kein Nachladen im Betrieb, keine seitliche Sichtbarkeit und auch das Abziehen von der Halterung funktioniert nicht sehr gut.
Transparenzhinweis: Die Cateye GVolt 70.1 habe ich für den Test gekauft und selbst bezahlt.
Die Cateye GVolt 70.1 ist der Nachfolger der GVolt 70. Sie unterscheidet sich von dieser nur wenig, hat aber laut meinem Test eine deutlich längere Akkulaufzeit.
Lieferumfang und Verpackung
Zur GVolt 70.1 wird eine Lenkerhalterung mitgeliefert. Außerdem ein Adapter, mit dem die Lampe an GoPro-Halterungen angebracht werden kann. Eine Bedienungsanleitung und ein Micro-USB-Ladekabel ist auch dabei.
Aussehen und Bedienung
Die Cateye GVolt 70.1 hat ein schwarzes Kunststoffgehäuse, welches recht klein und kompakt ist. Lampen der Konkurrenz mit ähnlicher Leuchtstärke sind fast immer ein klein wenig größer. Das liegt auch nicht am größeren Akku, denn dieser hat bei der GVolt 70.1 durchaus eine recht hohe Kapazität. Cateye hat es aber geschafft, alles sehr kompakt in einem Gehäuse unterzubringen.
Die Lichtverteilung passiert durch eine Linse vorn an der Lampe. Leider tritt seitlich kein Licht aus der Lampe aus, so dass die Sichtbarkeit von der Seite durch die Lampe nicht verbessert wird.
Oben auf der Lampe befindet sich ein Taster. Mit diesem wird die GVolt 70.1 mit langem Druck ein- und ausgeschaltet. Mit einem kurzen Druck werden die 3 Leuchtstufen durchgeschaltet. Nach dem Ausschalten wird wird mit der zuletzt gewählten Leuchtstufe begonnen.
Die Bedienung des Schalters funktioniert sehr gut. Er ist ausreichend leichtgängig, mit klarem Druckpunkt. Und durch die Lage hinten auf der Oberseite kann man ihn gut mit dem Daumen drücken, während man die Lampe von unten mit den Fingern hält.
In den Taster integriert ist auch eine rote LED. Diese warnt ab 20% Restladung vor bald leerem Akku. Eine mehrstufige Anzeige wäre hier schön gewesen und ist bei anderen Lampen in diesem Preissegment auch meist vorhanden.
Hinten an der GVolt 70.1 befindet sich außerdem unter einer Gummiabdeckung der Micro-USB-Ladeanschluss.
Halterung
Die Lenkerhalterung der GVolt 70.1 wird mit einem Kunststoffband mit einer Gummiauflage am Lenker befestigt. Mit einem Knopf mit Gewinde wird das Band dann festgezogen. Die Konstruktion hält hinreichend gut. Aber wie bei fast allen mir bekannten Haltern kann es beim härteren Geländeeinsatz auch mal zum Verrutschen kommen.
Die GVolt 70.1 wird dann in den Halter geschoben und rastet dort ein. Zum wieder Entfernen wird ein kleiner Hebel an der Lampe gedrückt und die Lampe wieder aus der Halterung gezogen. Leider ist dieser Hebel recht klein und fragil und die Lampe klemmt manchmal beim Herausziehen etwas in der Halterung. Hier gibt es von anderen Herstellern bessere Systeme.
Nach Lockern einer Schraube kann der Teil der Halterung, in dem die Lampe einrastet, auch etwas verdreht werden. Das macht eine Benutzung an nicht geraden Lenkern möglich.
Mitgeliefert wird zur GVolt 70.1 auch ein Adapter für GoPro-Halterungen. So ist man bei der Wahl der Halterung recht flexibel.
Adapter für GoPro-Halterungen
Lichtverteilung
Hier ein Foto der Ausleuchtung der Cateye GVolt 70.1 (für mehr Ausleuchtungsfotos von Akkuscheinwerfern siehe Übersicht Akkuscheinwerfer):
(Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen und Interpretation von Lichtvergleichsfotos)
GVolt 70.1 kaufenDas Lichtfeld der GVolt 70.1 ist identisch zu dem des Vorgängers GVolt 70, sowie der GVolt 50 und GVolt 60. Im Nahbereich hat man nur ein wenig Streulicht. Danach beginnt ab ca. 4 m vor dem Rad der eher schmale Hauptlichtkegel. Ab rund 10 m wird dieser dann recht breit, was durchaus angenehm ist. Schön wäre es gewesen, wenn man diese breite Ausleuchtung auch noch weiter in den Nahbereich hinein gehabt hätte.
Leider ist die Lichtverteilung recht ungleichmäßig. Im mittleren Bereich am Anfang des Hauptlichtkegels hat man eine recht hohe Beleuchtungsstärke. Nicht so schlimm finde ich, dass diese zur Seite hin im mittleren Bereich deutlich abnimmt. Störender ist aber, dass im Fernbereich die Beleuchtungsstärke sehr stark abnimmt. In einem sehr schmalen zentralen Bereich (je nach Entfernung max. 1-2 m breit) ist die Ausleuchtung noch etwas heller, seitlich davon nimmt sie aber stark ab. Da das Auge auf den hellen Bereich weiter vorne eingestellt ist, leidet darunter die Fernsicht.
Test von Lichtstrom und Leuchtdauer
Um einschätzen zu können, wie viel Licht die GVolt 70.1 erzeugt, habe ich für den Test den Lichtstrom gemessen. Die GVolt 70.1 erzeugt laut dieser Messung ca. 190 Lumen in der höchsten Stufe, 160 Lumen in der mittleren und 45 Lumen in der niedrigen.
Das ist in sofern erwähnenswert, weil das weniger ist, als beim Vorgänger GVolt 70, der laut Hersteller die gleiche Beleuchtungsstärke (70 Lux) erzeugen soll. Beim Lichtstrom habe ich bei der GVolt 70 aber 210, 140 und 40 Lumen je nach Leuchtstufe gemessen. Ich habe auch nochmal nachgemessen, wieder das gleiche Ergebnis. Sogar die günstigere GVolt 50 erzeugt mehr Licht: 200 Lumen habe ich bei dieser in der höchsten Leuchtstufe gemessen. Möglicherweise habe ich auch eine besonders schlechte GVolt 70.1 und besonders gute GVolt 70 und GVolt 50 erhalten, eine gewisse Serienstreuung gibt es sicher. Allerdings sollte man diese kleinen Unterschiede auch nicht überbewerten. 190, 200 oder 210 Lumen kann man in der Praxis quasi nicht unterscheiden.
Außerdem habe ich den Lichtstrom im Zeitverlauf gemessen:
Hier nochmal herangezoomt, damit man die hohen Stufen besser erkennt:
In der hohen Leuchtstufe und in der mittleren etwas schwächer, fällt der Lichtstrom in den ersten Minuten durch die Erwärmung etwas ab, allerdings recht moderat. Dann wird die Helligkeit über fast die gesamte Leuchtdauer sehr konstant gehalten.
In den letzten 5 Minuten der Leuchtdauer fällt der Lichtstrom in der hohen und mittleren Stufe dann sehr schnell ab, bis die Lampe ganz ausgeht.
Auffällig ist, dass sich Lichtstrom und Leuchtdauer in der mittleren und hohen Stufe nur sehr wenig unterscheiden. Schaltet man die Lampe um, kann man nur bei genauem Hinschauen überhaupt einen Helligkeitsunterschied bemerken. Hier hätte ich mir in der mittleren Leuchtstufe eher 120 Lumen bei entsprechend längerer Leuchtdauer gewünscht.
Die Laufzeiten bis zum Abschalten der Lampe sind folgendermaßen:
Hohe Leuchtstufe: 314 min
Mittlere Leuchtstufe: 378 min
Niedrige Leuchtstufe: 1534 min
Versprochen werden vom Hersteller 4 h = 240 min in der hohen Stufe, 5,5 h = 330 min in der mittleren und 25 h = 1500 min in der niedrigen Stufe. In der hohen und mittleren Stufe werden die Herstellerangaben damit sogar recht deutlich überschritten.
Test der Ladezeit
Der Ladevorgang hat bei meinem Test 3:50 h gedauert, also etwas weniger als die vom Hersteller angegebenen 5 h. Allerdings dürfte die Ladedauer auch etwas variieren und von Netzteil und Kabel abhängig sein.
Messen konnte ich Ladeströme bis ca. 1 A, wie vom Hersteller angegeben.
Ein Nachladen im Betrieb ist übrigens nicht möglich, sobald ein Ladegerät angeschlossen wird schaltet die Lampe ab. So kann leider nicht mit einer Powerbank die Laufzeit verlängert werden.
Testfazit
Die Cateye GVolt 70.1 ist eine schön kompakte Fahrradlampe, die für ihre Größe recht viel Licht erzeugt. Auch die Leuchtdauer ist – selbst in der höchsten Leuchtstufe – recht lang. Die Lichtverteilung weist allerdings Schwächen auf, diese würde ich nur als mittelmäßig bezeichnen. Auch sonst gibt es eine ganze Reihe kleinerer Nachteile, die kein Ausschlusskriterium sein müssen, die aber bei vielen anderen Fahrradlampen besser gelöst sind. Kaum unterscheidbare hohe und mittlere Leuchtstufe, sehr ungenaue Ladestandsanzeige, kein Nachladen im Betrieb, keine seitliche Sichtbarkeit und auch das Abziehen von der Halterung funktioniert nicht sehr gut.
Bezugsquellen:
Alternativen: Generell gefällt mir die Busch & Müller Ixon Rock in diesem Preisbereich deutlich besser, als die GVolt 70.1. Auch die Trelock LS 660 wäre ggf. eine gute Alternative.
Noch deutlich besser leuchtet die Busch & Müller Ixon Space aus, sie ist preislich aber auch deutlich höher angesiedelt.
Wenn einem die GVolt 70.1 gefällt, sollte man sich aber auch GVolt 50 und GVolt 60 ansehen. Sie haben das gleiche Lichtbild, die Unterschiede in der Helligkeit sind gering und sie sind deutlich günstiger. Allerdings erfolgt die Montage über statt unter dem Lenker und die Akkulaufzeit ist ein wenig kürzer.