Der Trelock LS 885 und der LS 882 sind Fahrradscheinwerfer für den Betrieb am Dynamo, die mit 40 Lux beworben werden. Preislich bewegen sich der LS 882 und LS 885 etwa auf dem Niveau des Lumotec IQ Fly und knapp unterhalb des Lumotec IQ Cyo R. Diese beiden verbreiteten Modelle von Busch & Müller werden ebenfalls mit 40 Lux beworben, es wäre also mal interessant, wie gut sich der Trelock LS 882 und LS 885 gegenüber diesen Fahrradscheinwerfern schlagen.
Trelock LS 885
Preis: ca. 50 €
Beleuchtungsstärke: 40 Lux
Funktionen: Schalter, Sensorfunktion, Standlicht (LS 882 nur mit Schalter)
+ Helligkeit kann mit anderen Scheinwerfern im Preissegment definitiv mithalten
+ Lichtkegel sehr konzentriert und daher in allen Bereichen recht hell…
o …dafür aber auch nicht übermäßig breit
o Schalter etwas schwergängig, aber noch vernünftig bedienbar
o eher schmale Ausleuchtung im Nahbereich
─ Standlicht geht auf Position „Aus“ nicht aus —> Erhaltung der Ladung des Standlichtkondensators nicht möglich
Verpackung und Lieferumfang
Der Trelock LS 885 wird in ansprechender Verpackung geliefert. Ein Anschlusskabel ist am LS 885 vorhanden, zusätzlich wird ein Kabel zum Anschluss des Rücklichtes mitgeliefert. Die beigelegte Bedienungsanleitung beschreibt mehrsprachig kurz und knapp die Funktionsweise und Montage des Scheinwerfers.
Verarbeitung und Bedienung
Das Gehäuse des LS 885 besteht aus Kunststoff, der Halter aus Metall mit Plastik ummantelt. Extrembelastungen hält so etwas natürlich nicht aus, aber für einen Scheinwerfer der mittleren Preisklasse ist das völlig in Ordnung.
Das Anschlusskabel für den Anschluss an den Nabendynamo ist fest mit dem LS 885 verbunden. Das ist bei Fahrradscheinwerfern zwar weit verbreitet, m.E. aber nicht optimal, da man das Kabel bei bei Bedarf so nur schlecht wechseln kann.
Zum Anschluss des Rücklichtes sind zusätzlich zwei kurze Kabel mit Kabelschuhen an den Enden zum Anschluss des Rücklichtes vorhanden, welches dadurch synchron mit dem Frontscheinwerfer geschaltet werden kann.
Die LED ist nicht direkt zu sehen, sondern beleuchtet die Fahrbahn indirekt über einen Reflektor. Mit dieser Technik lässt sich tendenziell eine bessere Lichtverteilung als mit einer Linse erreichen.
Der Schalter des Trelock LS 885 ist als sehr großer Drehschalter an der Rückseite ausgeführt und lässt sich auf die Positionen „aus“, „sensor“ und „ein“ stellen (beim LS 882 fehlt die „sensor“-Position). Durch die Größe lässt sich der Schalter relativ gut bedienen. Der Schalter rastet in den drei Positionen gut ein. Allerdings ist der Schalter relativ schwergängig, insbesondere mit Handschuhen ist die Bedienung so etwas erschwert. Wer hauptsächlich die Automatikfunktion nutzt, für den ist das natürlich eher nebensächlich.
Praxiseinsatz
Was beim Einsatz des LS 885 schnell auffällt: die Lichtverteilung des Trelock LS 885 ist deutlich anders als beim IQ Cyo oder IQ Fly. Während ich das Lichtbild der Scheinwerfer von Busch & Müller als sehr scharf abgegrenztes Trapez mit hellem Lichtpunkt in der Mitte und ansonsten gleichmäßiger Ausleuchtung beschreiben würde, sieht der Lichtkegel des LS 885 völlig anders aus. Der Lichtkegel ist bei weitem nicht so scharf abgegrenzt, was ich angenehmer finde. Ein übermäßig heller Lichtpunkt in der Mitte ist nicht vorhanden, was ebenfalls positiv ist. Der Lichtkegel des LS 885 ist etwas schmaler, dafür insgesamt heller. Der Nahbereich (bis ca. 5 m vor dem Rad) ist deutlich schmaler ausgeleuchtet als der Fernbereich. Allerdings ist im Nahbereich links und rechts des auf dem Foto sichtbaren Lichtkegels real immer noch etwas Licht vorhanden, so dass man dort zumindest etwas erkennen kann
Eine eindeutige Empfehlung für oder gegen den Trelock LS 885 im Vergleich mit preislich vergleichbaren Modellen von Busch & Müller fällt hier schwer. M.E. ist die Lichtverteilung bei beiden brauchbar, aber nicht optimal. Insbesondere der nicht vorhandene helle Lichtfleck im Zentrum des Lichtkegels des LS 885 sagt mir aber sehr zu.
Die Gesamthelligkeit lässt sich schwer vergleichen, ich würde aber sagen, dass der Trelock LS 885 insgesamt etwa den gleichen Lichtstrom wie Cyo/Fly auf die Straße bringt. Der Trelock LS 885 sollte den meisten Anforderungen gewachsen sein, auch bei schneller Fahrt in absoluter Dunkelheit.
Einen kleinen Kritikpunkt gibt es zum Licht noch zu erwähnen: der Trelock LS 885 strahlt über die Frontscheibe etwas Licht nach oben ab. Das kann durchaus etwas blenden, Abhilfe kann hier mit etwas schwarzem Klebeband o.ä. geschaffen werden.
Das Standlicht hält ausreichend lange (geschätzte 3-4 min). Es ist wie bei anderen Scheinwerfern deutlich dunkler als das Licht beim Fahren, aber ausreichend hell um gesehen zu werden und den Weg noch einigermaßen auszuleuchten. Ein kleiner Minuspunkt sei hier aber auch noch erwähnt: wenn ich den Scheinwerfer auf „aus“ stelle, erwarte ich eigentlich, dass das Standlicht ausgeht, was beim LS 885 aber leider nicht der Fall ist. Somit hätte man bei Bedarf sofort Standlicht zur Verfügung, denn die Ladung der Standlichtkondensatoren hält bei ausgeschaltetem Licht quasi ewig. Das ist zwar kein Weltuntergang, aber sollte technisch leicht machbar sein, andere Hersteller können das auch…
Zusammenfassung und Fazit
Insgesamt ist der Trelock LS 885 ein empfehlenswerter Scheinwerfer. Er ist nicht perfekt, aber hat keine gravierenden Mängel. Er kann definitiv mit anderen Scheinwerfern seiner Preisklasse konkurrieren.
Der Lichtkegel ist eher schmal und konzentriert, dafür aber eben durchgängig recht hell. Wer das vorhandene Licht eher breiter verteilt haben will, kann ggf. einen Blick auf den Cyo Premium werfen.