Testbericht: Trelock LS 990 Lighthammer Pro 250

Trelock LS 990 Lighthammer Pro 250

Kategorie: E-Bike-Scheinwerfer

(Messwerte, außer wenn anders angegeben)
	Abblendlicht	Fernlicht
Lichtstrom	900 lm	1050 lm
Beleuchtungsstärke	310 lx	340 lx
Beleuchtungsstärke (Herstellerangabe)	200 lx	250 lx
Leistungsaufnahme	13,1 W	14,9 W
Gewicht	237 g mit Halter
StVZO-Zulassung	ja

Bezugsquellen:

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Vorteile:
+ gleichmäßige Ausleuchtung
+ helles und breites Abblendlicht
+ gute Ausleuchtung auch im Fernbereich (Abblendlicht)
+ Fernlicht mit sehr hoher Reichweite
+ Level-Funktion vereinfacht blendfreie Ausrichtung
+ City- und Waiting-Mode sparen etwas Energie durch herunterdimmen
+ gut sichtbares Tagfahrlicht

Nachteile:
– Fernlicht leuchtet nur knapp über die Hell-Dunkel-Grenze

Fazit:
Die Trelock LS 990 sorgt im Abblendlicht für eine sehr gute Ausleuchtung. Gleichmäßig, breit, hell und reichweitenstark, hier bleiben kaum Wünsche offen. Das Fernlicht ist sehr konzentriert und sorgt für extreme Weitsicht. Leider geht das auf Kosten der Rundumsicht weiter nach oben. Wer eine trailtaugliche Lampe sucht, ist hier nicht an der richtigen Adresse.

Transparenzhinweis: Die Trelock LS 990 wurde mir für den Test vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt. Vorgaben für den Inhalt des Tests gab es nicht.

Aussehen und Bedienung

Das Gehäuse der Trelock LS 990 besteht aus Aluminium, sieht robust aus und ist entsprechend schwer (237 g mit Halter).

Oben im Gehäuse sind die LEDs für Abblend- und Fernlicht zu sehen. Sie leuchten indirekt über den Reflektor nach vorn. Vor den LEDs ist zusätzlich eine kleine Linse angebracht, welche auch zur richtigen Lichtverteilung beiträgt.

Links und rechts vom Hauptscheinwerfer sind außerdem 8 Tagfahrlicht-LEDs angebracht, die direkt nach vorne strahlen und am Tag gut zu sehen sind.

An der Rückseite der LS 990 ist ein Helligkeitssensor zu sehen. Mit dessen Hilfe schaltet der Scheinwerfer automatisch zwischen Abblend- und Tagfahrlicht hin- und her.

Der Lenkerhalter ist aus Aluminium ausgeführt und hält die Lampe stabil am Lenker. Mitgeliefert werden zwei Halter, für 31,8 und 35 mm Lenkerdurchmesser. Außerdem dabei ist ein Faceplate-Adapter (aus Kunststoff), der bei entsprechender Montagemöglichkeit verwendet werden kann.

Unten am Gehäuse sind die Anschlüsse für Stromversorgung und Lenkertaster zu sehen. Sie sind mit einem ordentlichen Knickschutz versehen, was hoffentlich der Lebensdauer zugute kommt.

Der Stromanschluss ist ein kurzes mit Flachsteckern versehenes Kabel. Für ein entsprechendes Kabel bis zum Motor für den Stromanschluss und ggf. passende Steckverbinder muss man also selbst noch sorgen.

Das Kabel zum Lenkertaster kann mit einem Stecker getrennt werden. Die Gesamtlänge des Kabels zum Lenkertaster beträgt ca. 70 cm.

Das Scheinwerfersymbol im Lenkertaster leuchtet blau, wenn das Fernlicht eingeschaltet wird. Wenn das Abblendlicht aktiv ist, leuchet der Taster nicht.

Mit einem langen Druck (ca. 5 Sekunden) auf den Lenkertaster kann die Level-Funktion aktiviert werden, welche bei der richtigen blendfreien Einstellung des Scheinwerfers hilft. Es leuchtet dann je nach Neigung ein Teil der seitlichen Tagfahrlicht-LEDs. Wenn die beiden mittleren LEDs leuchten, ist der Scheinwerfer richtig ausgerichtet.
DIe Funktion hat bei mir recht gut funktioniert. Wenn man den Scheinwerfer von unten her weiter nach oben stellt, bis die beiden mittleren LEDs gerade anfangen zu leuchten, war mir die Leuchtweite aber eher etwas zu kurz. Bei Einstellung von oben her (erst zu hoch, dann tiefer stellen bis die beiden mittleren LEDs gerade leuchten) fand ich die Leuchtweite gut. Letztendlich muss man hier für die Feineinstellung vielleicht noch ein wenig selbst experimentieren.

Lichtverteilung

Hier ein Foto der Ausleuchtung der Trelock LS 990. Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen. Für mehr Ausleuchtungsfotos von E-Bike-Scheinwerfern siehe Übersicht E-Bike-Scheinwerfer.

Das Abblendlicht der Trelock LS 990 erzeugt ein schön breites, helles und gleichmäßiges Lichtfeld. Hier etwas zu finden was man kritisieren kann, ist nicht so einfach. Die Ausleuchtung im seitlichen Nahbereich ist zwar vorhanden, könnte aber noch etwas besser sein. Mir persönlich gefällt auch ein diffuserer Übergang des Lichtkegels zur Seite hin besser, der Lichtkegel der LS 990 ist doch recht scharf abgegrenzt. Aber das sind doch eher Kleinigkeiten.
Sehr positiv hervorzuheben ist auch die gute Fernsicht. Die LS 990 konzentriert auch genug Licht auf den Fernbereich, so dass die Beleuchtungsstärke vom Nah- in den Fernbereich nicht zu stark nachlässt. Die LS 990 ist in dieser Hinsicht ausgesprochen gut.

Hier ein Foto mit aktiviertem Fernlicht:

Das Fernlicht der LS 990 leuchtet nur sehr knapp über die Hell-Dunkel-Grenze des Abblendlichts hinaus. Eine Rundumsicht, wie das manch anderes Fernlicht schafft, ist damit nicht möglich. Dafür ist das Fernlicht der LS 990 aber stark konzentriert und schafft in einem kleinen Bereich eine sehr gute Fernsicht.
Wenn das Fernlicht aktiviert wird, wird der Bereich des Abblendlichts heruntergedimmt und ist dann etwas weniger hell ausgeleuchtet. Die Breite der Ausleuchtung nimmt aber nochmal ein wenig zu.

Vom Einsatzzweck würde ich denken, dass das Fernlicht der LS 990 eher weniger für Mountainbiker geeignet ist, die nachts irgendwelche Trails fahren wollen. Für die Straße ist das Fernlicht dagegen gut geeignet. Bei Bedarf schafft es einfach nochmal eine deutlich höhere Sichtweite.

Spannungs- und Leistungsanforderungen

Die Trelock LS 990 ist für 12 V Lichtanschlüsse gemacht. Eigene Tests haben ergeben, dass sie auch mindestens 11,5 V benötigt, um die volle Lichtleistung zu erreichen. Bei geringeren Spannungen bricht die Lichtausbeute sehr schnell deutlich ein. Eine Anfrage beim Hersteller hat ergeben, dass 20% mehr als die Nominalspannung (also bis 14,4 V) wohl möglich sind. Bei meinen Tests gab es bei entsprechenden Spannungen auch keine Probleme. Ein Betrieb der Lampe an einem Akkupack ohne Spannungsregelung ist in diesem schmalen Fenster von 11,5 bis 14,4 V wohl nicht realisierbar. Aber das dürfte ohnehin eher eine Nischenanwendung sein, beim Anschluss am E-Bike mit 12 V Lichtausgang hat man keine Probleme. Zumindest wenn am Lichtausgang genug Leistung bereitgestellt werden kann.

Der Hersteller gibt 9 W Leistung im Abblendlicht und 16 W im Fernlicht an. Selbst gemessen habe ich folgende Leistungen bei 12 V Eingangsspannung. Bei abweichender Spannung verändert sich die Leistungsaufnahme aber nicht, bei mehr Spannung verringert sich die Stromaufnahme und die Leistung bleibt gleich.

Die Leistungsaufnahme im Abblendlicht ist deutlich höher, als die Herstellerangabe. Das liegt aber wohl daran, dass Trelock aus Zulassungsgründen hier einen Durchschnittswert der verschiedenen Modi (normales Abblendlicht, City-Mode und Waiting-Mode) angeben muss.

Der City- und Waiting-Mode sind Funktionen der LS 990, die im Stand (Waiting-Mode) oder bei Erkennung künstlicher Lichtquellen die Leistung des Abblendlichts reduzieren, um Energie zu sparen. Standardmäßig sind diese deaktiviert. Zum aktivieren den Lenkertaster drücken, bis die Lampe anfängt zu blinken. Weiter gedrückt halten, bis das Blinken aufhört. Dann blinkt der Lenkertaster und City- und Waiting-Mode können mit einfachem Druck aktiviert bzw. deaktiviert werden. Es können nur beide Modi gemeinsam aktiviert oder deaktiviert werden.

Messwerte Lux und Lumen

Hier noch meine Messwerte zur Beleuchtungsstärke in Lux und dem Lichtstrom gemessen in Lumen.

Zunächst die Luxwerte, gemessen in 10 m Entfernung am hellsten Punkt des Lichtkegels. Meine Messung erfolgte ca. 30 Sekunden nach dem Einschalten der Lampe, wie der Hersteller hier verfahren ist, ist unbekannt.
Generell halte ich den Luxwert für keine gut geeignete Größe, um die Ausleuchtung einer Lampe zu beschreiben, da der Wert nur einen Punkt des Lichtkegels beschreibt und alles andere vernachlässigt. Eine schmale, stark konzentrierte Ausleuchtung kann leicht hohe Werte erreichen, objektiv aber keine gute Ausleuchtung bieten. Zumindest lässt der Luxwert aber eine gewisse Aussage zu, wie gut die Ausleuchtung einer Lampe im Fernbereich ist. Denn der hellste Punkt des Lichtkegels trifft auf den Fernbereich der Ausleuchtung.

Meine gemessenen Luxwerte liegen deutlich über der Herstellerangabe. Auch mehrmaliges Nachmessen hat keine anderen Ergebnisse gebracht. Generell sind die Werte außerordentlich hoch und erklären die gute Fernsicht mit der Lampe.
Erwähnenswert ist noch, dass der gemessene Luxwert, also der Punkt der größten Helligkeit im Lichtkegel, im Fernlicht über der Hell-Dunkel-Grenze auftritt. Das ist eher ungewöhnlich. Bei den meisten anderen Fernlichtscheinwerfern habe ich bei aktivem Fernlicht den Punkt der höchsten Helligkeit immer noch im oberen Bereich des Abblendlichts gemessen, nicht wie hier weiter oben im Fernlichtbereich. Eine sehr gute Reichweite des Fernlichts ist die Folge.

Der Lichtstrom gemessen in Lumen gibt an, wie viel Licht eine Lampe insgesamt erzeugt. Auch dieser Wert sagt natürlich nicht alles über die Ausleuchtung einer Lampe. Trotzdem halte ich den Lumen-Wert für relevanter als den Lux-Wert. Oder anders gesagt: eine Lampe mit viel Lumen leuchtet in den meisten Fällen auch gut aus, auch wenn die genaue Lichtverteilung auch eine Rolle spielt. Eine Lampe mit viel oder wenig Lux dagegen ist deshalb nicht unbedingt gleich gut oder schlecht – auch wenn der Luxwert von vielen Herstellern natürlich als Marketingzahl genutzt wird und somit zumindest der Luxwert bei Lampen eines Herstellers eine gewisse Aussagekraft besitzt.

Den Lumenwert messe ich mit einer selbstgebauten Ulbrichtkugel. Eine Messung des Lichtstroms unterliegt generell relativ großen Ungenauigkeiten, selbst mit sehr teurem Equipment. Für mein selbstgebautes Equipment trifft das erst recht zu. Trotzdem dürfte mein Messwert geeignet sein, den gesamten Lichtoutput verschiedener Lampen zu vergleichen. Denn Lumen-Werte geben leider bei weitem nicht alle Hersteller an, so auch Trelock.

Gerade der Wert für das Abblendlicht ist mit 900 Lumen ordentlich hoch. Zum Vergleich: auch viele Lampen des Premium-Herstellers Lupine (z.B. SL MiniMax und SL AX) erreichen 900 Lumen im Abblendlicht.

Das Fernlicht liegt mit 1050 Lumen dagegen nur wenig über dem Abblendlicht. Wenn man bedenkt, dass der ausgeleuchtete Bereich des Fernlichts recht klein ist und der Abblendlicht-Bereich bei aktivem Fernlicht auch heruntergedimmt wird, verwundert dieser Wert eigentlich nicht.

Fazit

Die Trelock LS 990 sorgt im Abblendlicht für eine sehr gute Ausleuchtung. Gleichmäßig, breit, hell und reichweitenstark, hier bleiben kaum Wünsche offen. Das Fernlicht ist sehr konzentriert und sorgt für extreme Weitsicht. Leider geht das auf Kosten der Rundumsicht weiter nach oben. Wer eine trailtaugliche Lampe sucht, ist hier nicht an der richtigen Adresse.

Trelock LS 990 kaufen bei:

Alternativen: Wem die Trelock LS 990 prinzipiell gefällt aber zu teuer ist, kann übrigens auch einen Blick auf die Trelock LS 930 HB werfen. Deutlich günstiger, aber quasi die gleiche Ausleuchtung, wenn auch bei geringerer Helligkeit. Auch auf das Tagfahrlicht und die Level-Funktion muss man verzichten. Bekommt aber einen recht günstigen Scheinwerfer mit Fernlicht und guter Ausleuchtung.
Auch die Trelock LS 940 dürfte sehr ähnlich wie die LS 930 sein.

Andere Lampen im Preisbereich der Trelock LS 990 sind die Litemove RXW-2900, mit einem noch stärkeren Abblendlicht, aber nicht so guter Fernsicht. Sowie die Busch & Müller IQ-XL E High Beam, die zwar etwas weniger Licht erzeugt, durch gute Lichtverteilung aber auch eine ordentliche Ausleuchtung erzeugt.