Busch & Müller Cyo Premium
Kategorie: Dynamo-Scheinwerfer
Lichtstrom | 260 Lumen, R-Version 190 Lumen, jeweils bei 20 km/h (eigene Messung) |
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Beleuchtungsstärke | 80 Lux, R-Version 60 Lux (Herstellerangabe) |
Gewicht | 109 g, R-Version 114 g (eigene Messung) |
Ausstattung | Standlicht, Sensor, Tagfahrlicht je nach Version |
StVZO-Zulassung | ja |
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Vorteile:
+ erzeugt viel Licht im Vergleich mit anderen Dynamolampen (60 Lux Version etwas schwächer)
+ breite Ausleuchtung im mittleren Bereich (nicht bei 60 Lux Version)
Nachteile:
– Standlicht in Versionen mit Tagfahrlicht kaum zum selbst sehen geeignet
Fazit:
Der Cyo Premium mit 80 Lux gehört für mich noch immer zu einem der empfehlenswertesten Dynamoscheinwerfer im mittleren Preisbereich. Er bietet relativ viel Licht das er einigermaßen gleichmäßig und recht breit verteilt.
Diese Empfehlung gilt allerdings nur eingeschränkt für den Cyo Premium R mit 60 Lux. Er bietet etwas weniger Licht und leuchtet schmaler aus. Als einziger Vorteil ist ein ins Scheinwerfergehäuse integrierter Rückstrahler zu nennen.
Transparenzhinweis: Die hier getesteten Cyo Premium T senso plus und Cyo Premium RT senso plus wurden mir kostenfrei vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
Modellvarianten
Vom Busch & Müller Cyo gibt und gab es verschiedene Modellvarianten.
Der Ur-Cyo ist schon länger nicht mehr erhältlich. Es gab ihn als 40 Lux Variante mit Rückstrahler im Gehäuse (R im Namen) und als 60 Lux Version ohne Rückstrahler, auch eine Nahfeldausleuchtung gab es bei diesem nicht. Verschiedene Modellvarianten hatten Tagfahrlicht (T im Namen), Sensorfunktion (senso), Schalter für Nabendynamo oder nicht (N im Namen für Schaltervarianten) und Standlicht (plus).
In diesem Test geht es um die „neuen“ (seit 2013) Premium-Modelle. Diese sind vom Gehäuse gleich wie die alten, aber der Reflektor für die Lichtverteilung ist anders geformt. Auch hier gibt es wieder Varianten mit Reflektor im Gehäuse oder nicht, sowie mit Tagfahrlicht oder nicht. Ansonsten ist die Variantenvielfalt aber geringer, alle Modelle haben das „senso“ für die Sensorfunktion und das „plus“ für das Standlicht.
Beleuchtungsstärke | Rückstrahler | Tagfahrlicht | Bezugsquellen | |
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Im Test verwendet wurden die beiden Varianten mit Tagfahrlicht, Cyo Premium T senso plus und Cyo Premium RT senso plus.
Verpackung und Lieferumfang
Verpackung des Cyo Premium RT senso plus
Verpackung des Cyo Premium T senso plus
Lieferumfang des Cyo Premium RT senso plus
Lieferumfang des Cyo Premium T senso plus
Der Lieferumfang ist einigermaßen umfangreich und bei beiden Varianten gleich. Ein Torx-Schlüssel zur Verstellung der Scheinwerferneigung ist dabei. Eine gedruckte Bedienungsanleitung. Zwei Kunststoffteile, die als Kabelkanal zur besseren Leitungsführung um den Halter geclipst werden können. Und auch ein Rücklichtkabel ist dabei. An einem Ende sind bereits zwei Flachsteckhülsen montiert, zwei weitere Flachsteckhülsen und Schrumpfschlauchstücke für das andere Ende sind auch dabei.
Aussehen und Bedienung
Das Gehäuse vom Cyo Premium besteht aus Kunststoff. Die Gehäuseform ist beim Cyo Premium und Cyo Premium R gleich.
Der Unterschied wird vorn am Gehäuse deutlich. Die R-Version hat einen Rückstrahler vorn integriert. Dadurch wird die Lichtaustrittsfläche kleiner. Was das für Konsequenzen hat weiter unten. Generell muss angemerkt werden, dass ein Rückstrahler vorn am Fahrrad laut StVZO §67 vorgeschrieben ist. Ist er nicht im Scheinwerfer integriert, muss er separat angebracht werden.
Unten am Gehäuse sind die Tagfahrlicht-LEDs angebracht. Diese leuchten immer mit, wenn der Scheinwerfer an ist. Wenn die Umgebung hell ist, leuchten sie mit voller Stärke, nachts werden sie gedimmt. Gleichzeitig leuchten die beiden äußeren Tagfahrlicht-LEDs auch als Standlicht.
Sowohl vom Cyo Premium als auch vom Cyo Premium R gibt es aber auch Varianten ohne Tagfahrlicht, bei denen die zusätzlichen LEDs unten fehlen.
Hinten am Scheinwerfer befindet sich ein Drehschalter, der sich recht gut bedienen lässt. Er hat drei Positionen: „0“ für aus, „S“ für den Sensormodus, hier werden die Tagfahrlicht-LEDs am Tag auf volle Stärke geschaltet, nachts gedimmt, sowie „T“, womit man die Tagfahrlicht-LEDs unabhängig von der Umgebungshelligkeit auf volle Stärke bringen kann.
Der Hauptscheinwerfer leuchtet übrigens immer mit, auch wenn die Tagfahrlicht-LEDs mit voller Stärke leuchten (der Hauptscheinwerfer wird dann ein klein wenig dunkler, da er weniger Strom zur Verfügung hat). Auch das Rücklicht wird dann immer (also auch tags) mit Strom versorgt. Aus ist der Scheinwerfer nur, wenn die Schalter auf „0“ gestellt ist.
Bei den Varianten ohne Tagfahrlicht hat der Schalter statt der Position „T“ die Position „1“, in welcher die Lampe immer an ist. Im Sensormodus wird der Scheinwerfer automatisch angeschaltet, wenn es dunkel wird.
Oben auf dem Gehäuse befindet sich ein Metallkühlkörper zur besseren Wärmeableitung. Gleichzeitig verhindert dieser eine Eigenblendung, da er etwas über das Scheinwerferglas nach vorn ragt.
Der Halter ist ein einfacher Metallhalter, der gut funktioniert und stabil ist.
Lichtverteilung
Hier Fotos der Ausleuchtung von Cyo Premium T und RT (für mehr Ausleuchtungsfotos von Dynamoscheinwerfern siehe Übersicht Dynamoscheinwerfer):
(Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen)
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Das Lichtbild von Cyo Premium RT mit 60 Lux und dem Cyo Premium T mit 80 Lux ist im Prinzip gleich. Allerdings ist die Ausleuchtung der 60 Lux Version schmaler, der im Scheinwerferglas integrierte Rückstrahler schneidet hier etwas von der Ausleuchtung ab.
Ansonsten fängt die Ausleuchtung direkt vor dem Rad an. Bis in den mittleren Bereich hat man dann, vor allem bei der 80 Lux Version, eine recht breite Ausleuchtung. Auch im Fernbereich ist die Ausleuchtung gut, übermäßig breit ist der Fernbereich aber nicht ausgeleuchtet.
Lichtstrom in Lumen
Der Lichtstrom in Lumen ist ein Maß dafür, wie viel Licht eine Lichtquelle insgesamt erzeugt. Die Aussagekraft davon ist meiner Meinung nach höher, als die sonst oft angegebene Beleuchtungsstärke in Lux, die nur die Helligkeit am hellsten Punkt beschreibt (Mehr dazu im Artikel über Lux und Lumen).
Da der Lichtstrom in Lumen von vielen Herstellern nicht angegeben wird, messe ich ihn mit einer selbstgebauten Ulbrichtkugel.
Unten der erzeugte Lichtstrom von Cyo Premium T und Cyo Premium RT in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit im Vergleich mit einingen anderen Scheinwerfern. Die Scheinwerfer waren für die Messung an einem motorgetriebenen Nabendynamo (Shimano Nexus DH-C3000-3N) angeschlossen. Die Geschwindigkeit ist bezogen auf ein 28-Zoll-Rad (2200 mm Abrollumfang). Bei anderen Radgrößen verschieben sich die Geschwindigkeiten entsprechend leicht (je kleiner das Rad, desto höher die Drehzahl bei gleicher Geschwindigkeit). Ein Rücklicht war für die Messung nicht angeschlossen, dieses verringert die Helligkeit des Frontscheinwerfers erfahrungsgemäß etwas, aber nur unwesentlich.
Aufällig ist zunächst, dass der Cyo Premium mit Rückstrahler im Gehäuse ein Stück weniger Licht erzeugt als die Version ohne Rückstrahler. Durch die kleinere Lichtaustrittsfläche von wird also scheinbar doch einiges Licht geschluckt.
Generell schlagen sich beide aber nicht schlecht. Der Cyo Premium T (ohne R) erreicht sogar sehr gute Werte und ist nicht so weit vom IQ-X weg, der mehr Licht erzeugt als viele andere Dynamoscheinwerfer. Auch der Cyo Premium R erzeugt aber Lichtströme, welche mit den meisten anderen Dynamoscheinwerfern gut mithalten können.
Interessant ist, dass der SON Edelux II sogar einiges weniger an Licht erzeugt als der Cyo Premium ohne Rückstrahler. Der SON Edelux II nutzt den Reflektor (und die Elektronik?) des Cyo Premium und hat immer damit geworben, durch etwas effizientere LED und gute Kühlung noch ein wenig heller zu sein als dieser. Meine Messungen deuten jetzt darauf hin, dass dies nicht mehr gilt. Ein Cyo Premium von 2013 den ich habe, hat allerdings tatsächlich weniger Licht erzeugt als der Edelux II.
Auch sehr günstige Scheinwerfer erreichen allerdings nicht zwangsläufig schlechte Werte, wie der günstige Herrmans MR8 beweist.
Gemessen habe ich auch den Lichtstrom des Standlichts. Dazu habe ich den Scheinwerfer zuerst 5 min am Nabendynamo betrieben um den Standlichtkondensator aufzuladen. Dann wurde der Lichtstrom im Zeitverlauf gemessen.
Das Standlicht ist bei den hier getesteten T-Varianten über zwei der Tagfahrlicht-LEDs unter dem Scheinwerfer realisiert. Das ist gut um gesehen zu werden. Allerdings streuen diese LEDs stark, um selbst noch etwas auf der Straße zu sehen, ist das nur wenig geeignet. Bei den Varianten ohne Tagfahrlicht ist das Standlicht über den Hauptscheinwerfer realisiert und, so vermute ich, besser zum selbst sehen geeignet.
Der erzeugte Lichtstrom vom Standlicht ist beim Cyo Premium RT etwas geringer. Allerdings haben elektronische Bauteile durchaus auch Toleranzen, gerade bei Kondensatoren, die für das Standlicht verwendet werden, sind diese durchaus recht groß. Der moderate Unterschied kann also durchaus zufällig entstanden sein und bei anderen Exemplaren anders ausfallen.
Fazit
Der Cyo Premium mit 80 Lux gehört für mich noch immer zu einem der empfehlenswertesten Dynamoscheinwerfer im mittleren Preisbereich. Er bietet relativ viel Licht das er einigermaßen gleichmäßig und recht breit verteilt.
Diese Empfehlung gilt allerdings nur eingeschränkt für den Cyo Premium R mit 60 Lux. Er bietet etwas weniger Licht und leuchtet schmaler aus. Als einziger Vorteil ist ein ins Scheinwerfergehäuse integrierter Rückstrahler zu nennen.
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Alternativen:
Der SON Edelux II bietet die gleiche Ausleuchtung wie der Cyo Premium mit 80 Lux, hat aber ein wesentlich hochwertiger verarbeitetes Gehäuse.
Der Busch & Müller IQ-XS ist preislich vergleichbar und hat ein ähnliches Lichtbild. Welchen man besser findet, ist Geschmackssache.
Noch etwas mehr Licht bietet der Busch & Müller IQ-X.
Der Supernova M99 DY Pro bietet sogar ein zuschaltbares Fernlicht und erzeugt bei hohen Geschwindigkeiten von allen Dynamoscheinwerfern derzeit am meisten Licht. Der Preis ist allerdings sehr hoch.