Testbericht: Sigma Sport Blaze

10. Dezember 2020

Sigma Sport Blaze

Kategorie: Akku-Rücklichter

Lichtstrom: 2,9 Lumen / Bremslicht 7,2 Lumen (eigene Messung)
Leuchtdauer: 7 h (geprüfte Herstellerangabe)
Akkus: integrierter Li-Ion-Akku
Gewicht: 27 g mit Halterung (eigene Messung)
StVZO-Zulassung: ja

Bezugsquellen:
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Vorteile:
+ gute (aber keine herausragende) Sichtbarkeit
+ gut funktionierendes Bremslicht
+ Sensorfunktion für automatisches Einschalten bei Dunkelheit und Bewegung

Nachteile:
nur eine Leuchtstufe
schlechter Schutz gegen versehentliches Einschalten

Transparenzhinweis: Das Sigma Sport Blaze habe ich für den Test gekauft und selbst bezahlt.

Lieferumfang

Mitgeliefert wird zum Blaze eine Bedienungsanleitung, eine Halterung zur Befestigung an der Sattelstange, sowie ein kurzes USB-Kabel zum Laden. Als Ladegerät kann ein USB-Ladegerät verwendet werden, welches aber nicht im Lieferumfang enthalten ist.

Aussehen und Bedienung

Das Sigma Sport Blaze besteht aus einem langgestreckten Kunststoffgehäuse mit 3 LEDs übereinander. Oben befindet sich ein Taster, unten unter einer Abdeckung ein Micro-USB Ladeanschluss zum Laden des integrierten Akkus.

Eingeschaltet wird das Blaze mit einem kurzen Druck auf den Taster. Leider ist es damit nicht gut gegen versehentliches Einschalten geschützt und kann sich beispielsweise in Tasche oder Rucksack versehentlich einschalten.

Nach dem Einschalten wird vom Blaze zunächst das Bremslicht kalibriert, angezeigt durch eine blinkende grüne LED für wenige Sekunden. Dabei wird scheinbar gewissermaßen der „Nullwert“ der Beschleunigung festgelegt. Man sollte daher das Rücklicht auch unbedingt erst einschalten, wenn es sich bereits am Rad in der Endposition befindet. Schaltet man beispielsweise das Rücklicht mit der Rückseite nach unten ein, wirkt die Erdanziehungskraft in die Richtung, in der sonst die Kraft der negativen Beschleunigung beim Bremsen wirkt. Der Nullwert wird dann falsch initialisiert und das Rücklicht reagiert kaum noch auf Bremsvorgänge (auf der anderen Seite kann man das Bremslicht so auch quasi abschalten).

Nach dem Kalibrieren der Bremslichtfunktion befindet sich das Blaze zunächst im Sensormodus (in der Bedienungsanleitung etwas missverständlich „Tag-Auto Modus“ genannt). Das wird durch die leuchtende grüne LED an der Seite signalisiert. Hierbei wird bei geringer Umgebungshelligkeit das Rücklicht eingeschaltet (die obere der 3 LEDs leuchtet), bei ausreichender Helligkeit leuchtet das Rücklicht nicht. Unabhängig von der Helligkeit ist aber im Sensormodus das Bremslicht aktiv. Beim Abbremsen leuchten für ca. 4 Sekunden die unteren beiden LEDs zusätzlich (Nachts) bzw. alle drei LEDs (tags). Wird das Rücklicht in diesem Modus für ca. 9 min nicht bewegt, schaltet es sich ab (es schaltet sich dann bei Bewegung auch nicht wieder selbst ein). Das ist recht praktisch, da man das Rücklicht so nicht vergessen kann abzuschalten, was bei der nächsten Fahrt einen leeren Akku zur Folge hätte.

Vom Sensormodus kann das Blaze mit Druck auf den Taster unabhängig vom Umgebungslicht dauerhaft eingeschaltet werden (in der Bedienungsanleitung „Nacht-Modus“ genannt). Das wird durch die erlöschende grüne LED angezeigt. Es leuchtet jetzt die obere LED, die unteren 2 LEDs fungieren als Bremslicht.

Ein weiterer Druck auf den Taster schaltet das Bremslicht wieder aus.

Die Befestigung des Sigma Sport Blaze erfolgt mit einer Gummihalterung an der Sattelstange. Hinten am Rücklicht befindet sich eine Art schräger Aufsatz, so dass das Rücklicht trotz nach hinten geneigter Sattelstütze gerade ausgerichtet ist.

Beurteilung der Sichtbarkeit

Hier ein Foto des Sigma Sport Blaze bei völliger Dunkelheit. Die Fotos sind vor allem dafür geeignet, die Form der Lichtabstrahlung einzuschätzen. Weder geben sie zwangsläufig den korrekten Eindruck der Helligkeit wieder, noch sind sie besonders gut dafür geeignet, die Helligkeit mit anderen Rücklichtern zu vergleichen (dafür sind Messungen des Lichtstromes in Lumen besser geeignet). Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen

Sigma Sport BlazeSigma Sport BlazeSigma Sport Blaze
Sichtbarkeit: vorn, schräg (45°) und seitlich
Sigma Sport Blaze - BremslichtSigma Sport Blaze - BremslichtSigma Sport Blaze - Bremslicht
Bremslicht: vorn, schräg (45°) und seitlich

Den Lichtstrom des Blaze habe ich mit 2,9 Lumen gemessen. Das ist ok, aber auch keineswegs übermäßig hell. Befindet man sich direkt hinter dem Rücklicht, ist es recht gut zu sehen. Seitlich nimmt die Sichtbarkeit aber schnell ab, sobald man sich nach oben oder unten von der Waagerechten entfernt. Die Wandprojektion macht das deutlich. Seitlich ist nur ein recht schmaler heller Streifen zu sehen. Befindet man sich darüber oder darunter, sieht man das Rücklicht zwar, aber die Sichtbarkeit nimmt deutlich ab. Die beiden zusätzlichen LEDs des Bremslichtes verteilen das Licht dagegen etwas besser.

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Insgesamt sorgt das Blaze trotzdem für eine gute Sichtbarkeit. Wer allerdings auf ein besonders gut sichtbares Rücklicht gehofft hat, der wird enttäuscht. Ähnlicht gut sichtbare Rücklichter sind durchaus nichts Außergewöhnliches.

Sigma Sport Blaze - WandprojektionSigma Sport Blaze - Wandprojektion Bremslicht
Wandprojektion mit und ohne aktives Bremslicht

Bremslichtfunktion

Der eigentliche Vorteil des Blaze ist die Bremslichtfunktion. Wenn das Bremslicht aktiv ist, erhöht sich der Lichtstrom auf 7,2 Lumen und hebt sich damit deutlich vom normalen Rücklicht ab. Statt nur der oberen LED leuchten jetzt für ca. 4 Sekunden alle drei LEDs.
Das Bremslicht wird durch die nach vorn wirkende Kraft beim Abbremsen ausgelöst. Kritisch bei einem Bremslicht, welches auf diesem Weg funktioniert ist, dass es auf der einen Seite bei relevanten Bremsvorgängen sicher auslöst, andererseits aber auch nicht bei jeder kleinen Bodenwelle oder Erschütterung auslöst und damit ständig aktiviert wird. Um das zu testen habe ich das Blaze bei einer Tour am Lenker montiert um es um Blick zu haben und habe die Reaktion des Bremslichtes beobachtet.

Bei ganz sanften Bremsvorgängen hat das Blaze nicht ausgelöst, aber bei immer noch eher leichten Bremsvorgängen, die aber schon zu einer spürbaren Geschwindigkeitsabhnahme führen, löst es recht sicher aus. Fehlauslösungen bleiben nicht völlig aus, sind aber denke ich in ihrer Häufigkeit vertretbar. Bei Bodenwellen oder Schlaglöchern kommt es gelegentlich zu einer Auslösung. Selbst auf Waldwegen mit eher welligem Untergrund kam es aber nicht ständig zu Auslösungen. Letztendlich sind Auslösungen beim Überfahren stärkerer Bodenunebenheiten vielleicht gar nicht schlecht. Denn hier ist immerhin die Gefahr eines Sturzes gegeben, die ruhig auch vom Bremslicht mit einer Warnung angezeigt werden kann.

Insgesamt gefällt mir das Auslöseverhalten des Blaze gut. Perfekt ist so etwas vermutlich nicht umzusetzen, da eine Balance zwischen zu schnellem und zu trägem Auslösen schwierig ist. Aber Sigma Sport hat das Ganze beim Blaze in jedem Fall brauchbar umgesetzt.

Leuchtdauer

Mein Test der Leuchtdauer hat eine Zeit von 9:37 h ergeben, bis sich das Rücklicht komplett abgeschaltet hat. 49 Minuten vorher wurde mit der blauen LED vor niedrigem Akkustand gewarnt.

Das ist eine deutlich längere Laufzeit als die Herstellerangabe von 7 h. Allerdings war bei meinem Test das Bremslicht die gesamte Zeit nicht aktiv, was in der Praxis unrealistisch ist. In so fern dürfte die Herstellerangabe nicht unrealistisch sein und meine gemessene Zeit in der Praxis eher zu hoch.

Ladezeit

Der Ladevorgang war nach 2:04 h abgeschlossen. Die Herstellerangabe von 3 h wurde also etwas unterschritten.

Ein Nachladen im Betrieb, beispielsweise mit einer Powerbank, ist übrigens möglich.

Fazit

Das Sigma Sport Blaze ist etwas teurer als viele günstige Rücklichter, bietet dafür aber eine gut funktionierende Bremslichtfunktion, die Abbremsvorgänge mit zwei zusätzlichen LEDs gut sichtbar anzeigt. Abgesehen davon ist das Blaze auch ein ausreichend gut sichtbares Rücklicht, hebt sich aber auch nicht von vielen anderen Rücklichtern ab.

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Kommentare [2]

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English comments welcome!
 

— René · 26. April 2022, 17:04 · #

Werde ich mir auf jeden fall Kaufen. Was schlecht ist, die Befestigung mit Gummiband. Da sollte man mit Kabalbindern basteln. Aufladen kann man dann auch mit einer Powerbank.

— Torsten · 17. November 2021, 18:08 · #

Servus, danke für deinen guten Bericht zum Sigma blaze. Grundsätzlich kann ich deine gute Meinung teilen, bis auf die Leuchtdauer. Auf dem täglichen Arbeitsweg fängt bei mir nach spätestens 3 h die Ladekontrolle an zu leuchten. Ich fahre allerdings durch die Großstadt mit vielen Ampeln, wobei wohl das Bremslicht deutlich am Akku saugt.
Gruß Torsten

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