Testbericht: Magicshine ZX Pro StVZO

23. Juni 2023

Magicshine ZX Pro StVZO

Kategorie: Akku-Scheinwerfer

Lichtstrom 320 / 195 / 105 Lumen je nach Leuchtstufe (eigene Messung, Herstellerangabe 350 / 220 / 130 Lumen)
Beleuchtungsstärke 100 / 50 / 25 Lux je nach Leuchtstufe (Herstellerangabe)
Leuchtdauer 1:10 / 2:30 / 4:30 h je nach Leuchtstufe (geprüfte Herstellerangabe)
Akkus integrierter Li-Ion-Akku (Baugröße 18500, 1600 mAh, nicht tauschbar)
Gewicht 114 g Lampe + 16 g Halterung (eigene Messung)
StVZO-Zulassung ja

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Vorteile:
+ hohe Helligkeit der ausgeleuchteten Fläche
+ gute Fernsicht
+ einigermaßen hoher Lichtstrom für diese Preisklasse
+ klein und kompakt

Nachteile:
im vorderen Bereich sehr schmaler Lichtkegel
sehr kurze Akkulaufzeit
Helligkeit nimmt bei nicht mehr ganz vollem Akku etwas ab
nur grobe Anzeige der Restlaufzeit (Warnung bei <20%)
Halterung nicht seitlich verdrehbar

Testfazit:
Die Magicshine ZX Pro StVZO ist eine recht kompakte Lampe, die bezüglich erzeugtem Lichtstrom in ihrer Preisklasse recht weit vorne liegt. Die Ausleuchtung ist, vor allem im Nahbereich, eher schmal, dafür ist der Lichtkegel recht hell. Die Akkulaufzeit ist leider sehr kurz.

Transparenzhinweis: Die Magicshine ZX Pro StVZO wurde mir vom Hersteller für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Lieferumfang und Verpackung

Die Verpackung der ZX Pro ist eine einfache aber gut aussehende Pappverpackung.

Mitgeliefert wird zur Lampe die Lenkerhalterung. Dazu 3 Plastikbänder für die Halterung, die für Lenker verschiedener Durchmesser verwendet werden können. Das kürzeste davon ist genauso lang wie das, welches sich auch schon an der Halterung befindet – dieses hat man also doppelt. Weiterhin ein Sechskantschlüssel, mit dem die Halterung festgezogen wird. Und ein USB-C Ladekabel.

Aussehen und Bedienung

Das Gehäuse der Magicshine ZX Pro StVZO besteht aus Aluminium.

Oben auf der Lampe befindet sich ein Taster. Hier schaltet man die Lampe mit einem langen Druck ein und aus, mit einem kurzen Druck werden die Leuchtstufen durchgeschaltet. Die zuletzt aktive Leuchtstufe wird sich beim Ausschalten auch gemerkt und ist dann nach dem Anschalten gleich wieder aktiv.

In den Taster ist auch eine Leuchtanzeige integriert. Diese signalisiert den Akkuladestand. Über 20% Ladestand leuchtet die Anzeige grün, unter 20% rot. Das ist leider keine sehr fein abgestufte Anzeige. Eine genauere Anzeige z.B. in 5 Stufen wäre hier wünschenswert. Während eine solch grobe Anzeige bei sehr billigen Lampen noch akzeptabel sein mag, ist das bei einer Lampe dieser Preisklasse schon eher ungewöhnlich. Hier gibt es fast immer eine genauere Anzeige.

Die Lichtverteilung geschieht durch eine Linse vorn an der Lampe.

Hinten befindet sich unter einer Gummiabdeckung ein USB-C Ladeanschluss. Schön, dass hier endlich mal auf den moderneren USB-C Anschluss gesetzt wird. Viele andere Lampen setzen leider weiterhin auf Micro-USB.

Die Halterung der Magicshine ZX Pro wird mit einem Band am Lenker befestigt. Dieses wird dann eingehakt und mit einer Schraube festgezogen. Leider kann die Halterung nicht auf dem Lenker seitlich verdreht werden. An nicht geraden Lenkern kann die Magicshine also leider nicht eingesetzt werden.

In die Halterung wird die Lampe dann um 90° verdreht eingesetzt und nach vorn gedreht. Das kann leider etwas problematisch sein, wenn man wenig Platz am Lenker hat. Will man z.B. einen Tacho direkt neben der Lampe anordnen, kriegt man die Lampe je nach genauer Anordung ggf. nicht mehr in die Halterung.
Die Halterung der ZX Pro ist Garmin-kompatibel. Es kann also auch eine andere Garmin-Halterung verwendet werden, in die die Lampe dann eingesetzt wird.

Lichtverteilung

Hier ein Foto der Ausleuchtung der Magicshine ZX Pro StVZO. Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen. Für mehr Ausleuchtungsfotos von Akkuscheinwerfern siehe Übersicht Akkuscheinwerfer).

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Der Lichtkegel der Magicshine ZX Pro StVZO fällt zunächst durch eine sehr scharfe Abgrenzung auf. Die ausgeleuchtete Fläche ist gleichmäßig hell, seitlich davon ist der Übergang ins Dunkle sehr plötzlich. Ob man das bevorzugt oder ob einem eine allmählich auslaufende Ausleuchtung mehr liegt, ist Geschmackssache.

Der Lichtkegel der ZX Pro fängt ungefähr 2 Meter vom Rad entfernt an und ist vorn leider sehr schmal. Zumindest hat man auf den ersten Metern aber auch noch etwas Streulicht, so dass man vor dem eigentlichen Lichtkegel und auch etwas in die Breite sieht – wenn auch nur mäßig gut. Weiter hinten, ab ca. 20 Meter Entfernung, wird dann eine durchschnittliche Breite erreicht, die bei vielen anderen Fahrradlampen auch üblich ist.

Die geringe Ausleuchtungsbreite hat aber zumindest zur Folge, dass die Helligkeit im Lichtkegel recht hoch ist. Hier können wenige Akkulampen in vergleichbaren Preisbereichen mithalten. Die Helligkeit nimmt nach hinten zwar ab, aber nicht zu stark, was bei manchen anderen Lampen problematisch ist. Gerade die Sicht im Fernbereich ist dadurch mit der ZX Pro sehr gut.
Auch einigermaßen gleichmäßig ist die Ausleuchtung. Starke Helligkeitssprünge im Lichtkegel gibt es nicht. Höchstens einige Farbränder im Lichtkegel, die durch die Linse verursacht werden, könnten etwas störend sein. Allzu auffällig sind diese aber nicht.

Test von Lichtstrom und Leuchtdauer

Magicshine gibt erfreulicherweise den Lumenwert seiner Lampen an (die meisten Hersteller geben nur den Luxwert an, den ich weniger aussagekräftig finde).
Trotzdem habe ich den Lumenwert selbst nachgemessen (weiteres zur Lumenmessung).

Magicshine ZX Pro StVZO - Lumen und Leuchtdauer

Der Hersteller gibt laut Bedienungsanleitung 350, 220 und 130 Lumen an (auf der Verpackung ist für die höchste Leuchtstufe 330 Lumen angegeben).

Meine gemessenen Werte (30 Sekunden nach dem Einschalten) betragen ca. 320, 195 und 105 Lumen. Allerdings ist meine Messung nicht übermäßig genau, daher würde ich diese im Wesentlichen als Bestätigung der Herstellerangabe werten.

Was bei meiner Messung allerdings auffällt, ist eine deutliche Helligkeitsreduktion schon nach relativ kurzer Zeit. Zuerst habe ich gedacht, dass hier Überhitzung der Grund ist und die Lampe von selbst herunterregelt. Das ist aber nicht der Fall. Erstens tritt der Effekt in allen Leuchtstufen auf, in der niedrigen Leuchtstufe erwärmt sich die Lampe fast nicht. Außerdem gab es auch keinen Unterschied, egal ob ich die Lampe mit einem Lüfter gekühlt habe oder nicht – das Herunterregeln trat immer ungefähr nach der gleichen Zeit auf. Ich gehe daher davon aus, dass die Lampe bei fallender Akkuspannung irgendwann die Helligkeit herunterregelt.
Diese Helligkeitsreduktion ist nicht dramatisch stark. Wesentlich schlechter wird die Ausleuchtung damit nicht. Aber wenn man die Lumenwerte mit anderen Lampen vergleichen will, ist es zumindest fragwürdig, ob der Anfangswert der ZX Pro der richtige Maßstab ist.

Generell sind die erreichten Lumenwerte für eine StVZO-Lampe dieser Preisklasse aber nicht schlecht, auch mit der Helligkeitsreduktion nach einiger Zeit. Schaut man sich beispielsweise Lampen wie die Busch & Müller Ixon Rock, Trelock LS 660, Cateye GVolt 70.1 oder Lezyne Pro 115 an, kann die ZX Pro hier gut mithalten und übertrifft die anderen Lampen im Lumenwert etwas. Nur die Lezyne kommt hier in ähnliche Bereiche.

Anders sieht es allerdings bei der Akkulaufzeit aus. Die Herstellerangaben von 1:10, 2:30 und 4:30 h je nach Leuchtstufe konnte ich bestätigen. Und diese ist doch äußerst knapp bemessen. Hier schaffen die meisten anderen Lampen deutlich mehr.

Test der Ladezeit

Geladen wird die ZX Pro über einen USB-C Anschluss. Das ist recht angenehm, da der Micro-USB-Anschluss mittlerweile immer seltener verwendet wird. Bei Fahrradbeleuchtung ist er aber leider immer noch sehr verbreitet – was etwas unpraktisch ist, da man so immer das passende Kabel suchen muss.

Folgende Messwerte habe ich während des Ladevorganges aufgenommen:
Ladungsmenge: 1,601 Ah (@5 V)
geladene Energie: 8,219 Wh
Ladezeit: 2:09:56 h
max. Ladestrom: ca. 0,95 A

Der Hersteller gibt 2,5 h Ladezeit und 1 A Ladestrom an.

Nachladen im Betrieb lässt sich die ZX Pro StVZO leider nicht.

Testfazit

Die Magicshine ZX Pro StVZO ist eine recht kompakte Lampe, die bezüglich erzeugtem Lichtstrom in ihrer Preisklasse recht weit vorne liegt. Die Ausleuchtung ist, vor allem im Nahbereich, eher schmal, dafür ist der Lichtkegel recht hell. Die Akkulaufzeit ist leider sehr kurz.

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Alternativen:
Busch & Müller Ixon Rock, Trelock LS 660 oder Cateye GVolt 70.1 sind Lampen für einen ähnlichen Preis, die ich generell empfehlenswert finde. Welche davon die beste Wahl ist, kommt vor allem auf die eigenen Ansprüche und Vorlieben an. Bei der Akkulaufzeit schlagen sie alle die ZX Pro deutlich, diese hat dafür einen besonders hellen Lichtkegel. Ixon Rock und LS 660 sind nicht so klein und kompakt gebaut, die GVolt 70.1 ist diesbezüglich etwa vergleichbar mit der ZX Pro. Insbesondere die Ixon Rock und die GVolt 70.1 leuchten deutlich breiter aus als die ZX Pro.


Stefan Boissier-Mohr - Fahrradbeleuchtung-Info
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