Herrmans H-Trace
Kategorie: Dynamo-Rücklichter
Lichtstrom | 3,5 Lumen (eigene Messung) |
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Stromquelle | Dynamo |
Befestigung | Gepäckträger, 50 mm Bolzenabstand |
Preis | ab ca. 10 € |
Bezugsquellen:
Vorteile:
+ gut sichtbar
+ günstiger Preis
+ Anschluss mit blanken Kabelenden werkzeugfrei möglich
Nachteile
– Auffächerung zu einem Leuchtstreifen nicht optimal, hauptsächlich Punktlichtquellen wahrnehmbar
– Muttern zur Montage nicht dabei
Fazit
Das Herrmans H-Trace ist an sich gut zu sehen. Allerdings gelingt die Lichtabstrahlung von einem Leuchtstreifen statt von Punktlichtquellen nicht optimal. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sicher trotzdem in Ordnung. Da es aber durchaus Rücklichter gibt, die gerade die Abstrahlung von einem Leuchtstreifen noch besser machen ohne mehr zu kosten (z.B. Axa Blueline Rear oder Busch & Müller Toplight View) – wäre das H-Trace nicht meine erste Wahl für ein neues Rücklicht.
Transparenzhinweis: Das Herrmans H-Trace habe ich für den Test gekauft und selbst bezahlt.
Verpackung und Lieferumfang
Geliefert wurde das Herrmans H-Trace in einer Papiertüte ohne jegliches Zubehör. Nicht mal Muttern zum Anschrauben an den Gepäckträger waren dabei. Wer sowas aber ohnehin da hat oder die Muttern seines alten Rücklichtes verwendet, für den ist das kein Nachteil (zwei Muttern mit M5-Gewinde werden benötigt).
Aussehen und Montage
Das Herrmans H-Trace hat zwei integrierte LEDs, die im oberen Bereich hinter einem Prismensystem liegen.
Der komplette untere Bereich besteht aus einem roten Z-Rückstrahler, der laut StVZO für Fahrräder vorgeschrieben ist. Wenn er bereits ins Rücklicht integriert ist, muss er nicht separat montiert werden.
Hinten befinden sich zwei Schraubbolzen zur Befestigung am Gepäckträger. Diese haben einen Abstand von 50 mm, wofür normalerweise Befestigungslöcher im Gepäckträger vorhanden sind. Man sollte das allerdings vorher nachmessen, teilweise haben die Befestigungslöcher auch einen Abstand von 80 mm, dafür ist leider keine Version des H-Trace erhältlich.
Unten befindet sich der Stromanschluss. Es gibt zwei mögliche Anschlussvarianten: mit blanken Kabelenden und per Kabel mit montierten Flachsteckhülsen.
Für die erste Variante wird das Plastikstück mit den beiden Löchern herausgezogen. Dann werden die abisolierten Kabelenden in die Löcher gesteckt und an der Seite umgebogen. Das System erinnert etwas an die Stecker von Shimano, mit denen die Kabel am Nabendynamo verbunden werden. Durch Hereinschieben des Plastikteils werden die Kabelenden fixiert und verbunden.
Für die zweite Möglichkeit entfernt man das Plastikteil unten, dahinter findet man zwei Flachstecker, an die man das Anschlusskabel mit montierten Flachsteckhülsen aufstecken kann.
Mehr zum Thema findet man auch im Artikel zur Verkabelung von Dynamobeleuchtung.
Beurteilung der Sichtbarkeit
Hier Fotos des Herrmans H-Trace bei völliger Dunkelheit. Die Fotos sind vor allem dafür geeignet, die Form der Lichtabstrahlung einzuschätzen. Weder geben sie zwangsläufig den korrekten Eindruck der Helligkeit wieder, noch sind sie besonders gut dafür geeignet, die Helligkeit mit anderen Rücklichtern zu vergleichen (dafür sind Messungen des Lichtstromes in Lumen besser geeignet). Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen.
Sichtbarkeit: vorn, schräg (45°) und seitlich
Den Lichtstrom des Herrmans H-Trace habe ich mit 3,5 Lumen gemessen. Das ist für Dynamorücklichter ein Wert, der im mittleren Bereich liegt.
Das H-Trace sollte das Licht nicht von zwei Punktlichtquellen abstrahlen, sondern dieses mit einem Prismensystem auf einen Leuchtstreifen verteilen. Das gelingt leider nicht übermäßig gut. Es sind vor allem zwei Punktlichtquellen sichtbar, die Verteilung auf den Leuchtstreifen ist in den äußeren Bereichen zwar vorhanden, aber nicht übermäßig gut. In der Realität sind die Punktlichtquellen eher noch stärker sichtbar, als das auf dem Foto rüberkommt. Das heißt nicht, dass das H-Trace schlecht zu sehen wäre, aber eine gleichmäßigere Abstrahlung von einer Fläche, statt von Punktlichtquellen, verbessert tendenziell die Sichtbarkeit, vermindert übermäßige Blendung und erleichtert die Abschätzung der Entfernung.
In der Wandprojektion zeigt sich, in welche Richtungen das Licht abgestrahlt wird. Das H-Trace strahlt das Licht relativ konzentriert ab, wodurch es bei direkter Draufsicht sehr gut zu sehen ist. Nach oben und unten wird ab einem gewissen Winkel nur wenig Licht abgestrahlt, was dann die Sichtbarkeit deutlich reduziert – allerdings ist das auch sinnvoll, da in diesen Richtungen normalerweise keine Verkehrsteilnehmer sind, so dass das Licht auch nicht in diese Richtungen „verschwendet“ werden muss. Nach links und rechts nimmt die Helligkeit auch deutlich ab, allerdings nicht so stark wie nach oben und unten. So ist das H-Trace auch von der Seite noch ausreichend gut zu sehen.
Wandprojektion des Herrmans H-Trace
Natürlich ist im H-Trace auch ein Standlicht integriert, was heute eigentlich Standard ist. Dazu wird in einem Kondensator etwas Energie zwischengespeichert, womit das Rücklicht dann auch im Stand noch für einige Minuten (mit etwas verringerter Helligkeit) weiter leuchtet.
Fazit
Das Herrmans H-Trace ist an sich gut zu sehen. Allerdings gelingt die Lichtabstrahlung von einem Leuchtstreifen statt von Punktlichtquellen nicht optimal. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sicher trotzdem in Ordnung. Da es aber durchaus Rücklichter gibt, die gerade die Abstrahlung von einem Leuchtstreifen noch besser machen ohne mehr zu kosten (z.B. Axa Blueline Rear oder Busch & Müller Toplight View) – wäre das H-Trace nicht meine erste Wahl für ein neues Rücklicht.
Bezugsquellen: