Herrmans H-Black MR8 E
Kategorie: E-Bike-Scheinwerfer
Lichtstrom | 190 Lumen (eigene Messung, Herstellerangabe 180 Lumen) |
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Spannung | 6-12 V DC (Herstellerangabe), laut eigener Messung aber schon ab knapp 5 V volle Helligkeit |
Leistung | 3,3 W (geprüfte Herstellerangabe) |
Gewicht | 58 g (eigene Messung) |
StVZO-Zulassung | ja |
Bezugsquellen:
Vorteile:
+ sehr günstiger Preis
+ gleichmäßige Ausleuchtung
+ neutralweiße Lichtfarbe
Nachteile
– im Vergleich zu anderen (teureren) E-Bike Lampen eher wenig Licht
– etwas zu wenig Licht auf den Fernbereich fokussiert, Fernsicht nur mittelmäßig
– eher einfach verarbeitetes Gehäuse
Fazit
Der Herrmans MR8 E bietet für sehr wenig Geld eine relativ gleichmäßige Ausleuchtung. Auch die neutralweiße LED ist von Vorteil. Wer nur moderate Ansprüche an die Ausleuchtung hat, für den ist der MR8 E völlig ausreichend und gehört zu einer der besten E-Bike-Lampen im niedrigen Preisbereich.
Der Herrmans MR8 E ist die Gleichstromversion für E-Bikes. Es gibt außerdem eine Dynamoversion des Herrmans MR8.
Transparenzhinweis: Den Herrmans MR8 E habe ich für den Test gekauft und selbst bezahlt
Lieferumfang
Geliefert wurde der MR8 E in einem Klarsichtbeutel. Dabei war nur ein Ansteckreflektor, sonst nichts. Für mich ist das ok. Ich brauche keine hübsche Verpackung und eine Bedienungsanleitung findet man notfalls auf der Herstellerseite.
Aussehen und Bedienung
Der Herrmans MR8 E besteht aus einem eher einfachen Kunststoffgehäuse. Der obere Teil des Gehäuses besteht aber aus Metall, was für eine bessere Kühlung der LED sorgt.
Besonders hochwertig wirkt das Gehäuse nicht, was bei dem geringen Preis des MR8 E aber auch zu viel verlangt wäre. Die seitlichen Lichtauslässe lassen sich etwas eindrücken. Am vorderen Abschlussring sieht man ein paar Spalten. Aber es erfüllt seinen Zweck.
Ein kurzes Doppelkabel mit Flachsteckern dient der Stromversorgung.
Die Rückseite, welche bei der Dynamoversion als Schalter drehbar ist, ist hier bei der E-Bike-Version fest. Schalten lässt sich der MR8 E also nur über die Bedieneinheit des E-Bikes.
An der Seite ist ein Sichtfenster im Gehäuse vorhanden, aus dem etwas Licht austritt. So wird man auch von der Seite gut gesehen.
Die Halterung für eine Montage an der Gabelbrücke lässt sich nach Lockern einer Schraube verstellen. So kann der E-Bike-Scheinwerfer blendfrei eingestellt werden.
Anders als bei der Dynamoversion ist hier der einfachere, einteilige Halter des MR4 verbaut. Bei der Dynamoversion ist stattdessen ein Halter mit zwei Gelenken verbaut, der noch etwas variabler ist.
Es sind aber auch viele weitere Halterungen für den MR8 E erhältlich, beispielsweise ein * Anzeige: Halter für die Montage am Lenker*.
Unten am Scheinwerfer kann der mitgelieferte Rückstrahler angesteckt werden. Das ist auch notwendig, um StVZO-konform zu sein. Wird der mitgelieferte Rückstrahler nicht verwendet, muss vorn an anderer Stelle ein weißer Rückstrahler angebracht werden.
Hier noch ein Foto, um die Größe des MR8 E einschätzen zu können:
Beurteilung der Ausleuchtung
Hier ein Foto der Ausleuchtung des Herrmans MR8 E (für mehr Ausleuchtungsfotos von E-Bike-Lampen siehe Übersicht E-Bike Beleuchtung):
(Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen und Interpretation von Lichtvergleichsfotos)
Die Lichtverteilung des Herrmans MR8 E ist insgesamt recht gleichmäßig. Störende Lichtartefakte oder scharfe Übergänge im Lichtkegel gibt es nicht. Allerdings landet im Nahbereich tendenziell etwas zu viel Licht, auf den Fernbereich könnte dagegen noch etwas mehr Licht fokussiert sein. Dieses Problem haben viele Fahrradlampen. Beim MR8 E ist es zum Glück nicht allzu stark ausgeprägt. Trotzdem könnte die Fernsicht noch etwas besser sein.
Die Breite der Ausleuchtung würde ich als ausreichend für viele Situationen bezeichnen. Die Breite einer zweispurigen Straße wird im Fernbereich etwa ausgeleuchtet. Um auch in Kurven die Fahrbahn gut auszuleuchten, reicht die Breite des Lichtkegels aber nicht aus.
Die Nahfeldausleuchtung ab direkt vor dem Rad ist gut. Manche E-Bike-Lampen haben vor dem Rad zunächst einen nicht oder schlecht ausgeleuchteten Bereich von einigen Metern Länge – das ist beim MR8 E nicht der Fall.
Erwähnenswert ist außerdem noch die neutralweiße Lichtfarbe (der Hersteller gibt diese mit 5000 K an). Das ist besser, als die oft kaltweißen LEDs bei Fahrrad- und E-Bike-Beleuchtung und verbessert das Kontrastsehen.
Messwerte
Der Hersteller gibt folgende Werte für den Herrmans MR8 E an:
Lichtstrom: 180 Lumen
Spannung: 6-12 V DC
Leistung: 3,3 W
Um diese Werte zu überprüfen, habe ich den MR8 E an einem Labornetzteil mit unterschiedlichen Spannungen betrieben und den fließenden Strom und die sich daraus ergebende Leistung gemessen. Außerdem habe ich in einer selbstgebauten Ulbrichtkugel den Lichstrom in Lumen gemessen.
Die Ergebnisse sind in folgendem Diagramm dargestellt:
Ab ca. 3,3 V Eingangsspannung ist ein Stromfluss und ein Leuchten messbar. Bis ca. 4,6 V steigt die aufgenommene Leistung und der erzeugte Lichtstrom dann immer weiter an. Allerdings schaltet die Lampe in diesem Übergangsbereich bei Einschalten der Spannung teilweise nicht direkt ein. Es muss erst eine höhere Spannung zum Einschalten angelegt werden, welche dann reduziert wird. Unter 4,6 V Eingangsspannung ist der MR8 E daher nicht sinnvoll nutzbar.
Ab 4,6 V Eingangsspannung schaltet der MR8 E aber ohne Probleme ein und erzeugt den maximalen Lichtstrom. Die Herstellerangabe einer Mindestspannung von 6 V scheint also schon eine ordentliche Sicherheitsmarge zu beinhalten. Der MR8 E sollte sogar an einer Powerbank mit den 5 V eines USB-Anschlusses betreibbar sein!
Ab 4,6 V beträgt die aufgenommene Leistung des MR8 E recht konstant zwischen 3,2 und 3,3 W, also der vom Hersteller angegebene Wert. Je höher die Spannung, desto geringer wird der Stromfluss, um die Leistung konstant zu halten. Über die vom Hersteller angegebenen 12 V Eingangsspannung habe ich vorsichtshalber nicht ausprobiert.
Den maximalen Lichtstrom, der ab 4,6 V erzeugt wird, habe ich mit 189 Lumen gemessen. Das ist etwas mehr als die Herstellerangabe von 180 Lumen. Allerdings ist meine Messung nicht so genau, um solche eher kleinen Unterschiede genau messen zu können. Die angegebenen 180 Lumen scheinen aber in jedem Fall ein realistischer Wert zu sein.
Fazit
Der Herrmans MR8 E bietet für sehr wenig Geld eine relativ gleichmäßige Ausleuchtung. Auch die neutralweiße LED ist von Vorteil. Wer nur moderate Ansprüche an die Ausleuchtung hat, für den ist der MR8 E völlig ausreichend und gehört zu einer der besten E-Bike-Lampen im niedrigen Preisbereich.
Bezugsquellen:
Als Alternative könnte man den Herrmans MR4 E (* Anzeige: Amazon*, eBay*) in Erwägung ziehen. Dieser hat ein sehr ähnliches Gehäuse und die gleiche Ausleuchtung. Allerdings erzeugt er ca. 1/3 weniger Licht. Allerdings ist er meist nur wenige Euro günstiger als der MR8 E.
Ein besser verarbeitetes Gehäuse, eine etwas bessere Fernsicht und ein Tagfahrlicht bietet der Busch & Müller IQ-XS E (* Anzeige: Amazon*, eBay*, Rose*). Allerdings bezahlt man für diesen auch deutlich mehr, ohne mehr Licht zu kriegen.
Wer deutlich mehr Licht will, könnte auf den Busch & Müller IQ-X E (* Anzeige: Amazon*, eBay*, Rose*) setzen. Dieser erzeugt mehr als doppelt so viel Licht, kostet aber auch wesentlich mehr.