2022: weiteres Ausleuchtungsfoto und Lumen-Diagramm ergänzt
Axa Blueline 50-T steady auto
Kategorie: Dynamo-Scheinwerfer
Beleuchtungsstärke: 50 Lux (Herstellerangabe)
Lichtstrom: 160 Lumen bei 20 km/h (eigene Messung)
Stromquelle: Dynamo
Gewicht: 129 g (eigene Messung)
Ausstattung: Standlicht, Schalter
StVZO-Zulassung: ja
Preis: ab ca. 40 €
+ konzentrierter, recht heller Lichtkegel
+ stabiler Metallhalter mit zwei Gelenken
+ gut sichtbares Tagfahrlicht
o eher schmale Ausleuchtung
o zwei etwas überhelle Bereiche im nahen und mittleren Bereich
o Nahfeldausleuchtung, aber nur mit mittelmäßiger Lichtverteilung
Transparenzhinweis: den Axa Blueline 50 habe ich für den Test gekauft und selbst bezahlt.
Lieferumfang
Mitgeliefert wird zur Blueline 50 eine Bedienungsanleitung. Außerdem zwei Flachsteckhülsen und zwei kurze Stücken Schrumpfschlauch.
Normalerweise ist am Kabel welches zum Rücklicht führt aber bereits Flachsteckhülsen montiert, so dass man dieses dann an den Rücklichtanschluss des Scheinwerfers stecken kann. Nur wenn man neue Kabel verlegt kann man die Flachsteckhülsen brauchen.
Verarbeitung und Bedienung
Der Blueline 50 besteht aus schwarzem Kunststoff, der vordere Teil des Gehäuses besteht aus Metall und wirkt dadurch einigermaßen wertig. Die Halterung besteht aus schwarz lackiertem Metall und besitzt zwei Gelenke, wodurch sich die Neigung des Halterungsarms und die des Scheinwerfers selbst gut verändern lassen.
Unten an der Lampe befindet sich ein Rückstrahler, der laut StVZO vorgeschrieben ist.
Über einen Taster auf der Rückseite lässt sich die Lampe ein- und ausschalten. Der Taster ist ein wenig wacklig und wirkt nicht sehr wertig, funktioniert an sich aber gut. Mit ihm lässt sich die Blueline 50 entweder aus oder in den Auto-Modus schalten. In diesem leuchten am Tag die Tagfahrlicht LEDs und der Hauptscheinwerfer gedimmt und in der Nacht nur der Hauptscheinwerfer. Die Tagfahrlicht LEDs befinden sich dabei in seitlich abgesetzten Sichtfenstern und leuchten sowohl nach vorn als auch zur Seite.
Hinten ist das Anschlusskabel für den Dynamo sowie ein kurzes Anschlusskabel zum Anschluss des Rücklichts mit montierten Flachsteckern angebracht. Was mir gut gefällt ist, dass beide Kabel zusätzlich noch mit Schrumpfschlauch ummantelt sind, die das Kabel zusätzlich schützen.
Lichtverteilung
Hier ein Foto der Ausleuchtung der Axa Blueline 50 (für mehr Ausleuchtungsfotos von Dynamoscheinwerfern siehe Übersicht Dynamoscheinwerfer):
Update 2022: Hier ein weiteres Ausleuchtungsfoto mit neuer Kamera an anderem Ort.
(Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen und Interpretation von Lichtvergleichsfotos)
Die Blueline 50 hat einen eher schmalen Lichtkegel. Im Nahbereich ist die Ausleuchtung auf einem sehr kurzen Stück etwas breiter gezogen, was auf diesem kurzen Stück aber leider nicht übermäßig viel bringt. Im Nahbereich ab direkt vor dem Rad sind einige Streifen sichtbar, die aber in der Praxis nur wenig auffallen. Ansonsten ist der Lichtkegel ohne abrupte Helligkeitssprünge. Allerdings ist die Helligkeit im Nahbereich (ca. 3-5 m) und im mittleren Bereich bei ca. 10 m höher als in den anderen Bereichen. Das ist nicht ganz optimal, da sich das Auge auf diese Helligkeit einstellt und die Sicht in den anderen Bereichen verschlechtert wird. Allerdings habe ich diesbezüglich schon schlechtere Scheinwerfer gesehen.
Durch seitliche Sichtfenster tritt auch genug Licht des Scheinwerfers an der Seite aus, so dass auch für seitliche Sichtbarkeit gesorgt ist.
Das Tagfahrlicht ist in die seitlichen Sichtfenster mit separaten LEDs integriert. Es wird bei eingeschaltetem Scheinwerfer automatisch bei ausreichendem Umgebungslicht aktiviert und leuchtet dann gemeinsam mit dem etwas gedimmten Hauptscheinwerfer. Die Sichtfenster sind etwas abgesetzt und die Tagfahrlicht-LEDs strahlen sowohl nach vorn als auch zur Seite gut. Im Gegensatz zum Hauptscheinwerfer leuchten Tagfahrlicht-LEDs deutlich schwächer, strahlen das Licht aber auch nach oben ab. Sie sorgen daher gerade am Tag besser dafür gesehen zu werden, als der Hauptscheinwerfer.
Das Standlicht speichert etwas Energie in einem Kondensator und lässt den Scheinwerfer auch im Stand einige Minuten weiterleuchten. Es ist über den Hauptscheinwerfer realisiert und nicht wie sonst bei vielen Scheinwerfern mit Tagfahrlicht über die Tagfahrlicht-LEDs. Die Helligkeit ist deutlich geringer als während der Fahrt, das ist allerdings bei anderen Dynamoscheinwerfern auch so. Zumindest hat man genug Licht, um in den hellsten Bereichen des Lichtkegels noch begrenzt etwas zu sehen. Über den Schalter lässt sich das Standlicht auch bei Bedarf abschalten, es leuchtet also nicht bis zur Kondensatorentladung weiter, wenn man das nicht möchte.
Lichtstrom in Lumen
Der Lichtstrom in Lumen ist ein Maß dafür, wie viel Licht eine Lichtquelle insgesamt erzeugt. Die Aussagekraft davon ist meiner Meinung nach höher, als die sonst oft angegebene Beleuchtungsstärke in Lux, die nur die Helligkeit am hellsten Punkt beschreibt (Mehr dazu im Artikel über Lux und Lumen).
Da der Lichtstrom in Lumen von vielen Herstellern nicht angegeben wird, messe ich ihn mit einer selbstgebauten Ulbrichtkugel.
Unten der erzeugte Lichtstrom des Axa Blueline 50 in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit. Der Blueline 50 war für die Messung an einem motorgetriebenen Nabendynamo (Shimano Nexus DH-C3000-3N) angeschlossen. Die Geschwindigkeit ist bezogen auf ein 28-Zoll-Rad (2200 mm Abrollumfang). Bei anderen Radgrößen verschieben sich die Geschwindigkeiten entsprechend leicht (je kleiner das Rad, desto höher die Drehzahl bei gleicher Geschwindigkeit). Ein Rücklicht war für die Messung nicht angeschlossen, dieses verringert die Helligkeit des Frontscheinwerfers erfahrungsgemäß etwas, aber nur unwesentlich.
Der Lichtstrom steigt wie bei Dynamoscheinwerfern üblich mit der Geschwindigkeit an, der Anstieg flacht dann aber ab. Bei zügiger Fahrt erreicht der Blueline 50 um die 160 Lumen, was ein typischer Wert für einen Dynamoscheinwerfer ist. Einige andere Modelle erreichen noch etwas mehr, einige aber auch weniger – der Blueline 50 liegt im Mittelfeld.
Außerdem habe ich den Lichtstrom des Standlichts gemessen:
Hier ist der Wert, den der Blueline 50 erreicht, eher gering. Dass das Standlicht deutlich weniger Licht erzeugt als der Scheinwerfer während der Fahrt, ist aber normal.
Fazit
Der Axa Blueline 50 bietet ein passables Gesamtpaket für einen angemessenen Preis. Das Gehäuse ist vernünftig verarbeitet, der Metallhalter ist recht stabil. Der erzeugte Lichtstrom muss sich vor der Konkurrenz nicht verstecken. Allerdings ist die Ausleuchtung nicht übermäßig breit. Die Lichtverteilung weist Bereiche mit eher zu hoher Lichtstärke zu Lasten anderer Bereiche auf, kann aber auch keinesfalls als sehr ungleichmäßig bezeichnet werden.
Abraten würde ich von der Blueline 50 nicht, allerdings gibt es einige Scheinwerfer, die ich diesem tendenziell vorziehen würde. Der Herrmans MR8 kostet etwas weniger als der Blueline 50, hat auch weder Tagfahrlicht oder Sensorfunktion und ein eher einfaches Gehäuse. Leuchtet aber breiter und gleichmäßiger aus. Auch der Busch & Müller IQ-XS ist definitiv eine Überlegung wert. Er kostet meist nur wenig mehr als der Blueline 50, leuchtet aber ebenfalls deutlich breiter aus und kommt im gut verarbeiteten Metallgehäuse daher.
Es gibt übrigens auch noch weitere Versionen des Blueline 50 mit etwas reduziertem Funktionsumfang. Die Unterschiede der Varianten sind hier aufgeführt:
Schalter |
Standlicht |
Sensor |
Tagfahrlicht |
Bezugsquellen |
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