Trelock LS 615 Duo Flat Signal
Kategorie: Dynamo-Rücklichter
Lichtstrom | 6,2 Lumen, Bremslicht 15 Lumen (eigene Messung) |
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Stromquelle | Dynamo |
Befestigung | Gepäckträger, 50 mm Bolzenabstand |
Preis | ab ca. 25 € |
Bezugsquellen:
LS 615 mit Bremslicht:
LS 613 ohne Bremslicht:
Vorteile:
+ hohe Helligkeit
+ gut funktionierende Bremslichtfunktion
Nachteile
– im Wesentlichen Punktlichtquelle, kaum flächige Lichtabstrahlung
Fazit
Das Trelock LS 615 fällt durch seine für ein Dynamorücklicht recht hohe Helligkeit auf. Auch die Bremslichtfunktion funktioniert gut. Etwas nachteilig ist höchstens, dass das Licht nur durch eine Punktlichtquelle abgestrahlt wird und kaum eine Lichtabstrahlung von einer größeren Fläche erfolgt.
Transparenzhinweis: Das Trelock LS 615 Duo Flat Signal habe ich für den Test gekauft und selbst bezahlt.
Lieferumfang
Das Trelock LS 615 wird mit den zur Befestigung nötigen Muttern geliefert, diese sind bereits hinten an den Bolzen angeschraubt. Außerdem ist ein Anschlusskabel von ca. 2,30 m Länge mit an beiden Enden montierten Flachsteckhülsen dabei.
Aussehen und Montage
Das Trelock LS 615 besteht aus einem Kunststoffgehäuse. Der untere Bereich besteht aus einem sogenannten Z-Rückstrahler, der laut StVZO vorgeschrieben ist. Ist er bereits ins Rücklicht integriert, muss er nicht separat montiert werden.
Hinter dem oberen transparenten Bereich befinden sich drei LEDs. Die mittlere für das eigentliche Rücklicht, die beiden anderen links und rechts davon für das zusätzliche Bremslicht. Links und rechts von den LEDs befindet sich eine Art Linsensystem welche normalerweise das Licht flächig etwas verteilen soll, so dass das Licht von einem ganzen Leuchtstreifen abgestrahlt wird. Gleich vorneweg: das funktioniert beim LS 615 nicht übermäßig gut.
Unten am LS 615 befinden sich zwei Flachstecker, an die das Kabel angeschlossen wird. Dieses wird dann an den normalerweise vorhandenen Rücklichtanschluss des Frontscheinwerfers gesteckt, so wird das Rücklicht mit dem Frontscheinwerfer gemeinsam geschaltet (mehr dazu im Artikel zur Verkabelung von Dynamobeleuchtung).
Hinten am LS 615 sind zwei Schraubbolzen im Abstand von 50 mm befestigt, mit denen das Rücklicht am Gepäckträger befestigt wird. Das Rücklicht ist nur mit 50 mm Bolzenabstand erhältlich, nicht mit den auch teilweise üblichen 80 mm Bolzenabstand.
Beurteilung der Sichtbarkeit
Hier Fotos des Trelock LS 615 bei völliger Dunkelheit. Die Fotos sind vor allem dafür geeignet, die Form der Lichtabstrahlung einzuschätzen. Weder geben sie zwangsläufig den korrekten Eindruck der Helligkeit wieder, noch sind sie besonders gut dafür geeignet, die Helligkeit mit anderen Rücklichtern zu vergleichen (dafür sind Messungen des Lichtstromes in Lumen besser geeignet). Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen.
Sichtbarkeit: vorn, schräg (45°) und seitlich
Das Trelock LS 615 strahlt im normalen Modus ohne Bremslicht mit der mittigen LED. Der erzeugte Lichtstrom ist dabei durchaus recht hoch: 6,2 Lumen habe ich gemessen. Durch die hohe Helligkeit ist das Rücklicht gut zu sehen.
Die bei erstem Hinsehen vermutete Lichtverteilung durch das seitliche Linsensystem funktioniert allerdings leider nicht gut. Das Licht wird nahezu vollständig von einem Lichtpunkt in der Mitte abgestrahlt. Ein wenig Licht wird auch von den seitlichen Streifen abgestrahlt, das ist aber nur minimal und fällt wenig auf. Eine solche Lichtabstrahlung von einer Fläche beeinflusst die Sichtbarkeit meist positiv und ermöglicht auch eine etwas bessere Entfernungseinschätzung, als eine reine Punktlichtquelle.
Auffällig ist, dass das Licht des Trelock LS 615 vor allem parallel zur Fahrbahn abgestrahlt wird (siehe auch Wandprojektion unten). Das hat den Vorteil, dass das Licht konzentriert in die Richtung abgestrahlt wird, in der sich auch andere Verkehrsteilnehmer befinden und die Sichtbarkeit daher besonders gut ist. Der Nachteil ist allerdings, dass bei Abweichung von der Waagerechten die Sichtbarkeit deutlich abnimmt. Das kann beispielsweise bei schräger Montage der Fall sein. Bei der vorgesehenen Montage am Gepäckträger sollte eine Montage im richtigen Winkel senkrecht zur Fahrbahn aber normalerweise sichergestellt sein.
Auch in der Wandprojektion gut zu erkennen ist, dass auch im Winkel zur Seite noch viel Licht abgestrahlt wird. Auch seitlich ist das LS 615 also gut sichtbar.
Wandprojektion des Trelock LS 615
Natürlich hat das LS 615 auch ein Standlicht integriert. In einem Kondensator wird etwas Energie zwischengespeichert, so dass das Rücklicht auch im Stand (mit verminderter Helligkeit) noch einige Minuten weiterleuchtet.
Bremslicht des Trelock LS 615
Das Trelock LS 615 hat auch ein Bremslicht integriert (Als LS 613 ist es etwas günstiger auch ohne Bremslicht erhältlich).
Für das Erkennen des Bremsvorganges ist ein Beschleunigungssensor integriert. Laut Hersteller wird das Bremslicht ausgelöst, wenn „die Geschwindigkeit des Radfahrers mit mehr als 1,6 m pro Sekunde abnimmt“ [1]. Unter einer Geschwindigkeitsänderung in km/h kann man sich vermutlich eher etwas vorstellen: die oben genannte Zahl entspricht einer Geschwindigkeitsabnahme von ca. 5,8 km/h in einer Sekunde (1,6 m/s² * (3600 s / h) * (1 km / 1000 m) = 5,76 km/h / s).
1 Genaugenommen stimmt da was mit den Einheiten nicht. Beschleunigungen werden in m/s², nicht in m/s gemessen, es sind also wohl 1,6 m/s pro Sekunde gemeint
Ein Erkennen eines Bremsvorganges mit einem Beschleunigungssensor ist erfahrungsgemäß nicht ganz unproblematisch. Zum Einen sollen Bremsvorgänge sicher erkannt werden, auf der anderen Seite soll aber nicht jede kleine Erschütterung sofort das Bremslicht auslösen. Diesbezüglich funktioniert das Bremslicht des LS 615 recht gut. Es löst bei Bremsvorgängen recht sicher aus, wenn diese nicht nur sehr schwach sind. Bei Erschütterungen löst es nur aus, wenn diese recht stark sind.
Sobald kein Bremsvorgang mehr erkannt wird, leuchtet das Bremslicht noch eine knappe Sekunde weiter und erlischt dann.
Hier noch Fotos des LS 615 mit aktivem Bremslicht sowie die entsprechende Wandprojektion. Bei aktivem Bremslicht leuchten zusätzlich die beiden anderenLEDs. Der Lichtstrom erhöht sich dann nach meiner Messung von 6,2 auf 15 Lumen.
Sichtbarkeit mit Bremslicht: vorn, schräg (45°) und seitlich
Wandprojektion des Trelock LS 615 mit aktivem Bremslicht
Fazit
Das Trelock LS 615 fällt durch seine für ein Dynamorücklicht recht hohe Helligkeit auf. Auch die Bremslichtfunktion funktioniert gut. Etwas nachteilig ist höchstens, dass das Licht nur durch eine Punktlichtquelle abgestrahlt wird und kaum eine Lichtabstrahlung von einer größeren Fläche erfolgt.
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Empfehlenswerte Alternativen mit Bremslichtfunktion wären das Busch & Müller Toplight Line brake plus und das Busch & Müller Toplight View brake plus. Beide bieten weniger Helligkeit als das Trelock LS 615, strahlen das Licht dafür aber von einer größeren Fläche ab. Das Bremslicht ist bei beiden nicht durch zusätzliche LEDs realisiert, sondern durch eine erhöhte Lichtstärke bei aktiviertem Bremslicht (etwa gleicher Lichtstrom wie beim Trelock LS 615). Außerdem pulsiert die Helligkeit beim Bremsen für noch mehr Aufmerksamkeit. Anders als die Realisierung mit einem Beschleunigungssensor bei Trelock, wird das Bremslicht bei Busch & Müller über die Messung der Veränderung der Dynamofrequenz realisiert.