Externer Akku zur Verlängerung der Laufzeit von Smartphones und anderen Geräten mit USB-Ladeanschluss.
Preis: 16 €
Gewicht: 80 g
Abmessungen: 92 mm lang, 23 mm Durchmesser
Kapazität: 3000 mAh, gut 1800 mAh effektiv nutzbar durch Spannungswandlung auf 5 V und Verluste
Zugegeben: ein externer Akku hat nichts mehr mit Fahrradbeleuchtung zu tun. Aber mit einem Nabendynamo kann man auch elektrische Geräte wie Smartphones laden und ein externer Akku ist eine andere Alternative, um Geräte unterwegs zu laden. Über drei Ecken kann man also doch eine Verbindung herstellen.
Warum ein externer Akku? Ein viel zu schnell leerer Akku, insbesondere wenn man sein Smartphone zur Navigation nutzt, kennt wohl jeder. Und auch wenn man da mit einem Dynamo-Ladegerät ganz gut abhelfen kann, ist das leider doch nicht immer die Lösung. Erstens ist die Ladeleistung eines Dynamoladers begrenzt. Bei intensiver Smartphonenutzung stößt man damit ggf. doch an seine Grenzen. Und – man glaubt es kaum – aber zumindest ich bin sporadisch auch mal ohne Rad unterwegs. Also musste ein externer Akku her.
Wichtig war mir, dass das Gerät recht klein ist, damit ich es problemlos immer dabei haben kann. Ziel ist nicht eine mehrtägige Stromversorgung, sondern eher eine moderate Verlängerung der Akkubetriebsdauer, wenn man das Smartphone unterwegs mal vermehrt nutzt.
Und so ist es dann der Anker Astro Mini geworden. Mit 80 g Gewicht, 92 mm Länge und 23 mm Durchmesser ist er klein genug, um ihn immer dabei zu haben.
Aufbau, Features und Lieferumfang
Das Gehäuse des Anker Astro mini besteht aus einem Aluminium-Zylinder und ist in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Oben und unten besteht das Gehäuse aus Plastik. An der Oberseite befinden sich ein normaler USB-Anschluss, der als Ausgang dient, ein Micro-USB-Anschluss als Eingang, sowie ein kleiner Taster. Außerdem ist eine LED integriert, die aber erstmal nicht sichtbar ist, wenn sie nicht leuchtet.
Im Lieferumfang ist ein USB-Kabel von normalem USB auf Micro-USB. Dieses lässt sich entweder zum Laden von Geräten mit Micro-USB-Anschluss verwenden oder zum Laden des Anker Astro Mini, wenn man ein Steckernetzteil mit normalem USB-Ausgang besitzt. Ein solches Steckernetzteil ist allerdings nicht im Lieferumfang. Auch für Apple-Geräte ist kein passendes Ladekabel dabei.
Außerdem dabei ist eine einfache Stoffhülle und die Bedienungsanleitung.
Beworben wird der Anker Astro mini mit einer Kapazität von 3000 mAh. Bedenken sollte man allerdings, dass das die Kapazität des integrierten Lithium-Polymer-Akkus mit nominal 3,7V ist. Um die nötige Spannung von 5 V für den USB-Ausgang zu erzeugen, geht zwangsläufig Kapazität verloren. Auch durch Energieverluste, sowohl im Anker als auch im Handyakku geht weitere Energie verloren. Von der Idee, mit einem externen Akku mit 3000 mAh einen 3000 mAh Handyakku (oder einen 1500 mAh-Akku zwei mal etc.) laden zu können, sollte man sich also verabschieden. Genaueres dazu weiter unten.
Geladen werden können soll der Anker Astro mini mit 800 mA (zumindest wenn dieser Strom bereitstellt wird, USB-Ports am PC liefern z.B. teilweise nur 500 mAh).
Lädt der Anker Astro selbst ein Gerät auf, wird ein Ladestrom von 1000 mA versprochen. Hier wirbt Anker mit seiner PowerIQ-Technologie. Diese soll bewirken, dass der Anker mini das angeschlossene Gerät erkennt und so auch bei jedem Gerät der optimale Ladestrom erreicht wird. Gerade bei Apple-Geräten soll das wohl sonst zu deutlich niedrigeren Ladeströmen führen. Selbst ausprobieren konnte ich das zwar nicht. Mein Android-Smartphone wurde aber zumindest etwa mit den versprochenen 1000 mA geladen. Eine Einschränkung gibt es allerdings noch: ein Ladestrom unter 50 mA ist leider nicht möglich. Das könnte z.B. bei einigen MP3-Playern mit sehr kleinen Akkus, die entsprechend kleine Ladeströme wollen, problematisch sein. Bei solchen Geräten schaltet der Anker Astro mini dann einfach ab und lädt nicht.
Verwendung in der Praxis
Laden von Geräten
Die Verwendung des Anker Astro mini ist denkbar einfach: das mitgelieferte USB-Kabel in den normalen USB-Steckplatz des Anker stecken und das andere Ende in den Micro-USB-Anschluss des zu ladenden Gerätes. Dann den Taster an der Vorderseite des Anker kurz drücken und der Ladevorgang beginnt. Gestoppt wird dieser entweder, wenn der Handyakku voll ist, wenn der Anker leer ist oder natürlich wenn man das Ladekabel trennt.
Während des Ladevorganges wird dieser mit einer dauerhaft leuchtenden grünen LED signalisiert. Was leider fehlt und was ich durchaus manchmal vermisse ist eine Restkapazitätsanzeige. Zwar beginnt die grüne LED kurz bevor der Akku leer ist zu blinken (laut Anleitung bei ca. 2% Restladung), aber das wars auch schon. Man erfährt also nur, ob der Akku bereits fast leer ist oder eben nicht. Auf der anderen Seite, da die Kapazität des Anker Astro mini ohnehin nur ausreicht, um einen normalen Handyakku gut einmal komplett zu laden, ist die Kapazitätsanzeige zumindest leichter verzichtbar, als sie das bei größeren externen Akkus wäre.
Testen kann man die Restladung übrigens auch wenn gerade nicht geladen wird. Drückt man den Taster an der Vorderseite, leuchtet die LED ca. 5s auf, wenn noch Ladung vorhanden ist. Auch hier bekommt man leider nichts genaueres raus.
Getestet habe ich das Laden mit einem Galaxy Note I mit einer Akkukapazität von 2700 mAh. Der Anker Astro mini war bei Start jeweils voll geladen und lud das Handy so lange, bis er leer war. Das Handy habe ich währenddessen in den Flugmodus geschaltet und das Display war natürlich aus, damit es möglichst wenig Strom verbraucht und die Ergebnisse nicht verfäscht.
Akkustand bei Start | Akkustand am Ende | geladene Kapzität | Ladedauer | mittl. Ladestrom |
---|---|---|---|---|
15% | 82% | 1809 mAh | 113 min | 961 mA |
15% | 83% | 1836 mAh | 114 min | 966 mA |
18% | 86% | 1836 mAh | 115 min | 958 mA |
Insgesamt betrug die dem Anker Astro mini entnehmbare Kapazität mit gut 1800 mAh also rund 60% der internen Nominalkapazität. Hört sich zugegebenermaßen enttäuschend an, ist aber wie gesagt durch Spannungswandlung und Verluste kaum vermeidbar. Einige andere externe Akkus von Bekannten die ich ausprobiert habe, erreichten ein ähnliches Verhältnis. Ein wenig ärgerlich ist höchstens, dass Anker in der Anleitung verspricht, dass der Astro mini sehr effizient ist und nur 20% der Kapazität beim Laden verloren gehen. Entweder ich habe ein Montagsmodell erwischt oder das ist ein wenig optimistisch…
Noch zu erwähnen wäre, dass sich der Anker Astro mini beim Laden von Geräten erwärmt. Er wird zwar nicht heiß, aber doch deutlich warm.
Nachladen des Anker Astro mini
Zum Nachladen des Anker Astro mini steckt man das USB-Kabel in die Micro-USB-Buchse des Anker und verbindet das Kabel mit einem USB-Ladegerät oder einem USB-Steckplatz am Rechner. Geladen wird das Gerät dann mit bis zu 800 mA, wenn das verwendete Ladegerät/USB-Port mindestens diesen Strom bereitstellen kann. Ansonsten dauert das Laden entsprechend länger.
Solange der Anker Astro mini geladen wird, zeigt das eine gelb leuchtende LED an. Ist dieser erloschen, ist der Ladevorgang beendet.
Gedauert hat der Ladevorgang bei komplett leerem Akku übrigens ungefähr 5:30 Stunden. Das passt zwar nicht ganz zu den angegebenen 800 mA Ladestrom, allerdings sollte man bedenken, dass der Ladestrom bei fast vollem Akku deutlich reduziert werden muss. Von daher dürften die 800 mA während dem Großteil der Ladezeit schon passen.
Auch beim Aufladen wird das Gerät warm, erreicht aber auch hier keine bedenklichen Temperaturen.
Fazit
Insgesamt erfüllt der Anker Astro mini meine Erwartungen. Wenn ich länger mit dem Rad unterwegs bin, ist er jetzt immer dabei. Auch ansonsten im Alltag, wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin, kommt er meistens in den Rucksack oder die Jackentasche. Und ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich keinen Akku mit größerer Kapazität genommen habe, der entsprechend schwerer ist. Schon ein doppelt so großer Akku wäre deutlich weniger gut transportabel. Natürlich muss man dafür mit einer eher geringen Kapazität leben. Aber zumindest für mein Anwendungsprofil ist der Anker Astro mini absolut ausreichend. Ein größerer hätte für mich mehr Nachteile als Vorteile.
Der einzige kleine Minuspunkt ist die fehlende Kapazitätsanzeige. Mehr als leer und noch nicht leer zeigt das Gerät nicht an. Ich kann damit leben, im Zweifelsfall kommt es eben nochmal ans Ladegerät. Manchmal würde ich mir aber trotzdem eine grobe Anzeige wünschen (z.B. mehr als halb voll oder weniger würde schon einiges bringen).
Anker Astro mini | Amazon, eBay |
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