Radfahren im Winter - Interview mit Martin

28. August 2016

Martin ist 31 Jahre alt, fährt im Winter Fahrrad, wenn kein Schnee und Eis sind. Seine Strecke beträgt je nach Ziel 4 km oder 20 km, die er unregelmäßig in einer großen Stadt fährt. Diese geht über asphaltierte Straßen oder Plattenpflasterung. Dabei erreicht er Geschwindigkeiten von 15-25 km pro Stunde.

Ich habe mich mit Martin getroffen und ihn zu seinen Erfahrungen mit dem Fahrradfahren im Winter befragt und was ihn bisher daran hindert, im Winter bei Eis und Schnee zu fahren. Hier die Erkenntnisse.

1. Warum fährst du im Winter Fahrrad und was ist aus deiner Sicht das schwierige bei Eis und Schnee?

Martin: Ich fahre gerne Fahrrad, wenn es die Witterung zulässt, da ich in Bewegung bleibe und auch unabhängiger vom Nahverkehr bin.
Allerdings fahre ich nicht, solange Eis und Schnee auf den Wegen liegen, da ich mich mit normalen Reifen unsicher fühle und keine Spike-Reifen habe. Auch die Kälte ist gerade bei längeren Strecken wie 20 km ein Faktor, da ist die warme S-Bahn sehr verlockend. Da ich den Aufwand scheue Spike-Reifen aufzuziehen, fahre ich im Winter nur dann, wenn die Straßen schnee- und eisfrei sind.

2. Was ist beim Radfahren im Winter anders im Vergleich zu anderen Jahreszeiten?

Martin: Erstens die Bekleidung, die man den niedrigen Temperaturen anpassen muss, aber Nassschwitzen trotzdem vermeiden sollte. Außerdem ist bei Schnee und Eis eine vorsichtigere Fahrweise erforderlich.

3. Was sollte man als Einsteiger bei Fahrradfahren im Winter beachten?

Martin: Man sollte seine Kleidung anpassen, gerade die Hände, die Füße und das Gesicht werden sehr schnell kalt. Fürs Gesicht kann ich Melkfett empfehlen, einfach eincremen und es ist viel angenehmer. Bei der Kleidung habe ich am Anfang den Fehler gemacht, mich zu dick anzuziehen. Meiner Erfahrung nach sollte man beim Losfahren etwas frieren, dann fährt es sich nach ein, zwei Kilometern auf „Betriebstemperatur“ angenehm.

4. Was ist aus deiner Sicht unverzichtbar an Ausrüstung am Fahrrad im Winter beim Fahrradfahren?

Martin: Ich habe keine spezielle Ausrüstung für den Winter, aber bin dadurch auch eingeschränkt beim Fahren, z.B. bei Schnee und Eis. Ich finde generell sind eine gute Beleuchtung, gute Bremsen sehr wichtig! Gerade die Fahrradbeleuchtung ist im Winter noch wichtiger als im Sommer, da man im Winter sehr oft im im Dunkeln fährt.

4. Was ist aus deiner Sicht unverzichtbar an Kleidung im Winter beim Fahrradfahren? Welche Kleidung nutzt du?

Martin: Ich finde, egal ob Winter oder Sommer, eine Fahrradbrille ist ein Muss (im Sommer wegen Sonne, im Winter wegen der kalten Zugluft).
Ich ziehe meine Kleidung auf Arbeit um, ich fahre bei der langen Strecke (20 km) in Unterwäsche und T-Shirt aus Merinowolle, darüber trage ich eine Softshelljacke oder eine dickere isolierende Jacke, wenn es kälter wird. Winddichte Handschuhe müssen auf jeden Fall auch sein, normale Handschuhe können dem nicht gerecht werden.
Bei kurzen Strecken von wenigen Kilometern trage ich normale Sachen, da ich nicht so stark ins Schwitzen komme, dann nur mit Brille und Handschuhen.
Eine wärmende Mütze oder besser noch eine dünne Helmmütze finde ich gut, diese sollte winddicht sein und an den Ohren länger, so dass die Ohren auch geschützt sind. Ich besitze auch ein Schlauchtuch, dieses hat den Vorteil, dass es vielseitig einsetzbar ist: als Gesichtsschutz, Mütze, Schal.


Stefan Boissier-Mohr - Fahrradbeleuchtung-Info
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