Testbericht: Trelock LS 750

10. Oktober 2014


Trelock LS 750

Kategorie: Akku-Scheinwerfer

Preis: ab ca. 35 €
Beleuchtungsstärke: 30 Lux (gedimmt 15 Lux)
Stromquelle: 3x AA Batterien oder Akkus
Leuchtdauer: 8 Stunden, gedimmt 16 Stunden (gemessen)
Gewicht: ca. 165 g mit Akkus und Halter, 95 g ohne Akkus
StVZO-Zulassung: ja

+ sehr gleichmäßige Ausleuchtung
+ sehr guter Einrastmechanismus der Lampe auf dem Halter
o Lichtstärke ausreichend für Strecken ohne Straßenbeleuchtung, für ausgedehnte Nachttouren aber eher nichts
o Befestigung und Verstellung des Halters nicht werkzeugfrei möglich, sitzt aber immerhin gut wenn angebracht
kaum Ausleuchtung im Nahbereich bis 5 m
Akkus sitzen etwas fest im Akkufach

Lieferumfang

Die Trelock LS 750 kam mit Halter im Lieferumfang und drei Batterien. Es gibt allerdings auch Sets mit Rücklicht, sowie ein Set mit Rücklicht, Akkus und USB-Ladegerät im Handel.
Das Set mit Ladegerät ist allerdings oft maßlos überteuert, genauso wie das Trelock-Ladegerät einzelnt. Im Prinzip sollte jedes handelsübliche USB-Ladegerät passen.

Verarbeitung und Bedienung

Am Plastikgehäuse der Trelock LS 750 ist nichts zu beanstanden, ich würde sagen es ist dem Preis der Lampe angemessen.

Schalter

Oben auf der Lampe befindet sich ein Druckschalter mit integrierter LED. Bedienen lässt der sich gut. Ein langer Druck schaltet die LS 750 ein und aus, ein kurzer Druck schaltet zwischen den zwei Modi (30 und 15 Lux) hin und her.
Im High-Mode leuchtet die LED blau, im Low-Mode grün. Bei fast leeren Batterien wird dies mit einer roten LED angezeigt.

Batteriefach und Ladebuchse

Das Batteriefach wird mit einem kleinen Knopf hinten an der Lampe geöffnet, wobei sich das Batteriefach nach unten aufklappen lässt. Das funktioniert gut und der Mechanismus sieht auch einigermaßen vertrauenerweckend aus. Was allerdings weniger gut funktioniert, ist das Einlegen, noch vielmehr aber das wieder herausnehmen der Batterien aus dem Batteriefach. Diese sitzen doch ein wenig fest und für das Entnehmen der beiden unteren Akkus musste ich meist einen flachen Gegenstand zu Hilfe nehmen.

Hinten an der Lampe befindet sich außerdem ein mit einer Gummikappe abgedeckter USB-Ladeanschluss. Die Gummiabdeckung lässt sich tatsächlich öffnen, denn sie sitzt sehr fest. Einfach von oben mit dem Fingernagel dazwischen und mit etwas Kraft öffnen. Geht zugegebenermaßen nicht wirklich gut…
Hat man die Gummiabdeckung geöffnet, kann man die Akkus in der LS 750 an einen USB-Port am PC oder einem USB-Ladegerät laden. Unbedingt darauf achten, dass auch Akkus und keine Batterien eingelegt sind!

Halterung

Anders als auf der Herstellerseite angegeben und auch auf vielen Produktbildern u.ä. abgebildet, war bei der LS 750 der ZL 800 Halter dabei, nicht mehr der ZL 700 Halter mit Textilband wie früher. Welcher von beiden besser ist, kann ich mangels Vergleichsmöglichkeit nicht sagen. Aber hier ein paar Details zum mitgelieferten ZL 800 Halter.

Dieser wird mit einem flexiblen Kunststoffband am Lenker befestigt. Mittels einer Kunststoffschraube wird das Band dann fest angezogen. Leider ist das werkzeugfrei nicht möglich, einen (Schlitz-)Schraubendreher benötigt man dafür. Nicht sehr praktisch, wenn man unterwegs mal den Scheinwerfer verstellen will. Aber zumindest hält der Halter gut, wenn man ihn einmal festgezogen hat.

Das Oberteil des Halters lässt sich etwas drehen, so dass man die Trelock LS 750 auch an nicht ganz geraden Lenkern verwenden kann. Auch hierfür ist ein Schraubendreher nötig.

Insgesamt finde ich den Halter aufgrund der nicht werkzeuglosen Montage nicht unbedingt so gut. Das ist kein Ausschlusskriterium für die LS 750, aber das Halterungssystem von Sigma Sport finde ich diesbezüglich immer noch am besten gelungen.

Hat man den Halter montiert, wird die Lampe auf den Halter gesetzt und rastet dort ein. Und diesen Teil wiederum muss ich positiv hervorheben. Der Einrastmechanismus ist mit einem großen Knopf am Lampengehäuse realisiert. Die Lampe wird nicht aufgeschoben (wie bei vielen anderen Herstellern) sondern aufgesetzt. Das funktioniert wesentlich leichter und problemloser.

Beurteilung der Ausleuchtung

Hier ein Foto der Ausleuchtung der Trelock LS 750 (für mehr Ausleuchtungsfotos von Akkuscheinwerfern siehe Übersicht Akkuscheinwerfer):

(Siehe auch Aufbau, Kameraeinstellungen etc. und Interpretation von Lichtvergleichsfotos)

Die Helligkeit der Trelock LS 750 würde ich als erwartungsgemäß bezeichnen. Etwas günstigere Akkulampen wie die Sigma Lightster (ca. 10 Euro günstiger) kommen nicht ganz ran. Teurere Lampen sind aber heller.
Die Lichtverteilung der LS 750 gefällt mir recht gut. Der Lichtkegel ist sehr gleichmäßig ausgeleuchtet, was angenehm ist. Stellt man die LS 750 auf eine einigermaßen große Leuchtweite > 20 m ein, ist der Weg ab etwa 5 m vor dem Rad gut ausgeleuchtet. Auch davor sieht man noch ein wenig (auf dem Foto nicht ersichtlich), aber nicht gerade gut.

Insgesamt würde ich sagen, die Ausleuchtung der LS 750 ist gut geeignet, wenn man viel in der Stadt und nicht allzu oft auf völlig unbeleuchteten Wegen fährt. Auch auf völlig unbeleuchteten Wegen oder Feld- und Waldwegen kommt man mit der LS 750 zurecht. Wer sowas aber öfter vorhat, sollte lieber noch etwas mehr Geld in eine stärkere Akkulampe investieren.

Auch wichtig bei einem Scheinwerfer ist, dass seitlich etwas Licht austritt, so dass man gesehen wird. Diesen Punkt erfüllt die LS 750 ganz gut, auch wenn es in dieser Hinsicht noch bessere Lampen gibt.

Akkulaufzeit

Auf die Herstellerangaben zur Akkulaufzeit kann man sich leider nicht immer verlassen. Daher habe ich diese nachgeprüft. Verwendet wurden Eneloops mit 1900 mAh Kapazität. Damit ergaben sich folgende Laufzeiten:

High-Mode (30 Lux): 7:55 h
Low-Mode (15 Lux): 16:10 h

Selbst mit Akkus eher geringer Kapazität (die klassischen Eneloops sind eher auf Robustheit als auf Kapazität getrimmt), erreicht man also die Herstellerangaben von 7 h / 14 h.

Trelock LS 750 Ion

Ich habe hier die Version der LS 750 mit Standardakkus getestet. Es gibt allerdings auch eine (teurere) Version mit Li-Ion-Akku. Die Ausleuchtung dieser Version sollte die gleiche sein. Allerdings ist die Akkulaufzeit größer (laut Herstellerangaben 10 statt 7 Stunden im High-Mode). Wenn man den Preis für die notwendigen AA-Akkus für die Standardversion dazurechnet, ist der Preisunterschied gar nicht mehr so groß. Von daher könnte diese Version durchaus eine Alternative sein. Allerdings hat natürlich auch die Auswechselbarkeit der Akkus seine Vorteile, es ist hier Geschmackssache welche Variante man wählt.

Fazit

Die Trelock LS 750 ist eine gute Einsteigerlampe zum fairen Preis. Die Ausleuchtung ist sehr gleichmäßig und definitiv gut genug für gelegentliche Fahrten auch außerhalb beleuchteter Straßen. Wer oft bei Dunkelheit auf schwierigeren Strecken unterwegs ist, sollte allerdings doch eher noch etwas mehr Geld ausgeben.

Empfohlene Akkus:

Eneloops zeichnen sich durch geringe Selbstentladung (auch nach 1 Jahr Lagerung noch nahezu voll) aus. Während die klassischen Eneloops extrem robust sind und eine sehr hohe Lebensdauer haben, sind die Eneloop Pro (früher XX) auf sehr hohe Kapazität getrimmt, überleben dafür aber weniger Zyklen. Siehe auch Test AA/Mignon Akkus.

Bezugsquellen
Eneloop 2000 mAh typ, 1900 mAh min * Anzeige: Amazon*, eBay*
Eneloop Pro 2550 mAh typ, 2450 mAh min * Anzeige: Amazon*, eBay*


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