getestete Variante:
Büchel Immerlicht Sport USB
Kategorie: Dynamo-Scheinwerfer
Preis: ab ca. 40 €
Beleuchtungsstärke: 30 Lux (je nach Dynamo auch bis 40 Lux, oft findet man diese Zahl bei Händlern)
Gewicht: ca. 116 g
Funktionen: Tagfahrlicht, Sensorfunktion, Standlicht, USB-Ladefunktion
+ günstigster Dynamoscheinwerfer mit USB-Ladefunktion
+ ausreichend heller und breiter Lichtkegel
+ sehr gutes Tagfahrlicht/Standlicht inkl. seitlicher Sichtbarkeit
o Lichtfarbe sehr kaltweiß/bläulich
o Fernausleuchtung nur mittelmäßig
o Gehäuse eher funktional, wirkt nicht gerade edel
o Ladeergebnisse der USB-Ladefunktion nur mäßig gut
- Gehäuse klappert
Der Büchel Immerlicht ist in zwei verschiedenen Versionen erhältlich: mit USB-Ladeausgang und ohne. Gerade die Version mit USB-Ladeausgang (zum Laden von Smartphones etc.) ist mir aufgefallen. Mit Preisen ab ca. 40 Euro ist das der bisher günstigste Dynamoscheinwerfer, der diese Funktion bietet (Alternativen sind der Axa Nano50 plus für etwa 60 €, Axa Luxx70 plus für 70 € und der B & M Luxos U ab ca. 120 €).
Verarbeitung und Bedienung
Das Gehäuse des Immerlicht Sport ist einfach und funktional gehalten. Übermäßig hochwertig sieht der schwarze Plastikscheinwerfer nicht aus. Wer nach einem Scheinwerfer sucht, der nach etwas aussieht und auch mal etwas härtere mechanische Beanspruchun aushalten soll, der ist mit dem Immerlicht Sport nicht gut bedient. Auf der anderen Seite ist das jetzt aber auch nichts, was grundsätzlich gegen den Immerlicht Sport spricht. Einer normalen Benutzung sollte der Scheinwerfer eigentlich gewachsen sein.
Der Schalter des Immerlicht Sport ist als Drehschalter an der Rückseite ausgeführt. Die drei Positionen „off“, „auto“ und „on“ sind wählbar. Ist der Scheinwerfer ausgeschaltet, leuchtet nichts, dafür ist aber die USB-Ladefunktion nutzbar (mehr dazu siehe unten). Im Automodus ist tagsüber der Scheinwerfer gedimmt und die seitlichen Tagfahrlicht -LEDs leuchten hell. Nachts dagegen leuchtet der Hauptscheinwerfer und die Tagfahrlicht-LEDs nur gedimmt. Im angeschalteten Zustand dagegen leuchtet immer der Hauptscheinwerfer, unabhängig von der Tageszeit.
Der Schalter ist ausreichend leichtgängig und groß genug. Die Bedienung, auch während der Fahrt und mit Handschuhen funktioniert recht gut. Die Position „an“ rastet übrigens nicht ein. Das ist allerdings kein Fehler wie ich erst vermutet hatte, sondern in der „an“-Position wird einfach nur der Helligkeitssensor vom gedrehten Schalter verdeckt (dem Sensor wird dann vorgegaukelt, dass Nacht ist). Ok warum nicht, das funktioniert.
Das Anschlusskabel ist mit dem Scheinwerfer fest verbunden. Ein kurzes Anschlusskabel mit montierten Flachsteckern dient zum Anschluss des Rücklichtes (welches dann gleichzeitig mit dem Scheinwerfer geschaltet wird).
Was etwas störend ist, ist dass der Scheinwerfer klappert, vermutlich kommt dieses vom Schalter. Das schränkt die Funktion nicht ein, kann aber doch etwas auf die Nerven gehen.
Beurteilung der Ausleuchtung
Büchel bewirbt den Immerlicht Sport mit einer Beleuchtungsstärke von 30 Lux. Das ist im Vergleich mit vielen anderen Fahrradscheinwerfern eher wenig, aber solche Zahlen sagen ohnehin wenig aus. Schließlich zählt viel mehr, als die maximale Helligkeit die im Zentrum erreicht wird.
Übrigens geben manche Händler auch 40 statt 30 Lux an – diese soll der Scheinwerfer wohl je nach Bedingungen auch erreichen. Davon nicht verwirren lassen, es ist die gleiche Version.
Meine Erwartungen waren aufgrund des Preises bei gleichzeitig integrierter USB-Ladefunktion nicht übermäßig hoch. Aber der Immerlicht Sport hat dann doch recht positiv überrascht. Die Ausleuchtung ist ausreichend breit. Der Nahbereich bis ca. 3-4m Entfernung ist nur wenig ausgeleuchtet (etwas besser als auf dem Foto ersichtlich). Der Rest des Lichtkegels ist dagegen recht gleichmäßig ausgeleuchtet.
Der Rand des Lichtkegels ist beim Immerlicht Sport wenig klar abgegrenzt, was ich persönlich gut finde. Es ist allerdings auch ein wenig Geschmackssache, ob mein einen seitlich klar abgegrenzten Lichtkegel bevorzugt.
Bei der Fernsicht kann sich der Immerlicht Sport auch nicht an die Spitze setzen. es ist recht viel Licht auf den mittleren Bereich konzentriert. Im Bereich über 20m Entfernung ist die Ausleuchtung nur noch mittelmäßig, will man den Scheinwerfer blendfrei einstellen.
Etwas Kritik könnte man bezüglich der Lichtfarbe äußern. Das Licht ist äußerst kalt, teilweise mit einem bläulichen Stich. Etwas mehr Richtung neutralweiß wäre für die Kontrastwahrnehmung besser.
Insgesamt ein durchaus brauchbares Lichtfeld, auch wenn der Scheinwerfer diesbezüglich nicht zu meinen Favouriten zählt.
Tagfahrlicht und Standlicht
Das seitlich angeordnete Tagfahrlicht des Immerlicht Sport gefällt mir sehr gut. Erstens, weil der Lichtaustritt etwas diffuser ist, als bei vielen Konkurrenzprodukten, was für einen geringeren Blendungseffekt bei anderen Verkehrsteilnehmern sorgt. Zweitens gefällt mir aber auch der zusätzliche seitliche Lichtaustritt sehr gut, der auch von der Seite für eine sehr gute Sichtbarkeit sorgt.
Da die Tagfahrlicht-LEDs auch nachts noch gedimmt mitleuchten, gilt das nicht nur tagsüber.
Das Standlicht ist über die Tagfahrlicht-LEDs realisiert, auch im Stand ist man also gut sichtbar. Auch um selbst im Nahbereich ein wenig zu sehen, reicht das Standlicht aber aus. Der Standlicht-Kondensator ermöglicht im Stand noch einige Minuten Licht.
Leider lässt sich das Standlicht durch drehen des Schalters auf die Aus-Position nicht abschalten. Das Standlicht leuchtet also in jedem Fall weiter, bis der Standlichtkondensator leer ist. Ein abschaltbares Standlicht wie bei einigen Konkurrenzprodukten hätte den Vorteil, dass man zum einen Diebe weniger auf das abgestellte Rad aufmerksam machen würde. Aber auch, dass man nach wiedereinschalten des Lichtes sofort wieder Standlicht hätte (Kondensatoren halten die Ladung sehr lange).
USB-Ladefunktion
Nun zur USB-Ladefunktion, welche der Immerlicht Sport je nach Version mitbringt. Dazu ist unten am Scheinwerfer ein USB-Port vorhanden, der sich mit einer Gummikappe gegen eindringendes Wasser schützen lässt. Ist der Scheinwerfer ausgeschaltet, wird der USB-Ausgang zum Laden freigeschaltet und kann Geräte wie Smartphones laden.
Funktioniert hat die USB-Ladefunktion ganz gut. Wunder sollte man allerdings nicht erwarten, dazu ist die Leistung eines Nabendynamos zu gering. Und auch was der Immerlicht Sport aus dem Dynamo herausholt, ist eher im unterem Bereich von dem, was andere Dynamolader schaffen. Genauere Ergebnisse und Vergleiche dazu im Praxistest Dynamolader.
Wenn man nicht unbedingt die höchste Stromstärke braucht, ist die USB-Ladefunktion des Immerlicht Sport also durchaus brauchbar.
Fazit
Der Immerlicht Sport ist vor allem als Version mit USB-Ladeausgang sehr interessant. Für sehr kleines Geld erhält man einen Scheinwerfer, der im ausgeschalteten Zustand auch diverse Geräte über den USB-Port laden kann. Mit keinem Konkurrenzprodukt (egal ob Scheinwerfer mit integriertem Laderegler oder Scheinwerfer + externer Laderegler) bekommt man das so günstig.
Die Beleuchtungseigenschaften des Immerlicht Sport spielen zwar nicht in der Topliga mit, sind für den Preis aber absolut angemessen und durchaus nicht schlecht.