Letzte größere Aktualisierung: 05. April 2022
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte heißt es. Und das gilt auch für Fahrradbeleuchtung: Vergleichsfotos des Lichtkegels von Fahrradscheinwerfern und auch von Rücklichtern zeigen zwar nie die ganze Wahrheit, können aber gut bei der Auswahl helfen. An dieser Stelle ist zusammengefasst, wie diese Fotos auf Fahrradbeleuchtung-Info entstehen.
Frontscheinwerfer
Die fertigen Scheinwerferfotos findet ihr auf den Übersichtsseiten für Dynamobeleuchtung, Akkuscheinwerfer und E-Bike-Beleuchtung
Weg/Umgebung
Gut geeignet für Ausleuchtungsfotos ist ein trockener Asphaltweg. So kann man am besten vergleichbare Bedingungen reproduzieren. Schon leichte Veränderungen in der Oberflächenbeschaffenheit (Nässe, Laub, Bewuchs…) können die Helligkeitswirkung stark verändern.
Da Asphaltwege meist befahren sind, ist es nicht leicht, eine passende Stelle zu finden. Diese hier ist die beste, die ich in gut erreichbarer Radentfernung finden konnte. Der einspurige Weg ist weiter hinten etwas schmal. Aber zumindest weiter vorn ist die Breite des Asphalts durch den Kreuzungsbereich recht groß.
Versuchsaufbau: Scheinwerfer- und Kameraposition
Naheliegend ist es zunächst, den Scheinwerfer in der Höhe anzubringen, wie das auch am Rad normalerweise der Fall ist und die Kamera dort, wo sich der Kopf befinden würde.
Leider relativiert sich das bei genauerer Betrachtung. Denn als Mensch kann man durch Bewegung von Kopf und Augen einen deutlich größeren Bereich wahrnehmen, als das eine fest eingestellte Kamera kann. Das führt dazu, dass man mit solch einer Anordnung zumindest den Nahbereich nur schwer aufs Bild bekommt. Die Kamera positioniere ich daher etwas weiter hinten.
Der Scheinwerfer wird entweder in einer Höhe von 70 cm angebracht (Dynamoscheinwerfer an der Gabel) oder 100 cm (Akkuscheinwerfer am Lenker).
In der Praxis sieht das dann so aus:
Die Ausrichtung des Scheinwerfers erfolgt grundsätzlich „sinnvoll“. Also definitiv so, dass er nicht blendet. Lichtstarke Scheinwerfer so, dass sie aber trotzdem relativ weit den Weg ausleuchten. Bei lichtschwächeren Scheinwerfern ggf. auch mit etwas kürzerer Ausleuchtung.
Kameraeinstellungen
Verwendet wird eine Canon EOS 650D mit Canon EF-S 10-18mm Objektiv. Gewählt werden folgende Einstellungen:
Brennweite: 17 mm (= 27 mm KB-Äquivalent)
Blende: f/5,6
Belichtungszeit: 2 s
Empfindlichkeit: ISO 400
Notiz für mich: scharfstellen auf mindestens 2,71 m, besser 5-10 m
Die Bilder werden von der Kamera zunächst im RAW-Format gespeichert und dann mit RawTherapee entwickelt. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass ich einen größeren Einfluss auf die Farbgebung und die Helligkeitsverteilung habe und nicht mit dem leben muss, was die Kamera beim Erzeugen des JPGs macht. Beispielsweise hebe ich die dunkleren Bereiche der Ausleuchtung etwas an, so dass sie der Wirkung in der Realität näher kommen, als das bei direkt von der Kamera entwickelten JPGs der Fall wäre. Außerdem kann ich, falls ich mit der Farbgebung, Helligkeit usw. mal unzufrieden sein sollte, alle Bilder mit veränderten Einstellungen neu entwickeln, ohne die Fotos neu machen zu müssen.
Die Einstellungen zur Helligkeit in RawTherapee werden dabei immer gleich gewählt, um einen zwischen verschiedenen Bildern vergleichbaren Helligkeitseindruck zu erreichen. Hier einige grundlegende Einstellungen:
Anders sieht es beim Weißabgleich aus. Wenn man hier immer die gleichen Werte wählen würde, würden einige Lampen extrem blaustichig, grünstichig oder gelbstichig wirken. Das Auge (oder besser: das Gehirn) gleicht hier viel aus. Den Weißabgleich automatisch vornehmen zu lassen, entspricht aber auch nicht dem, was man in der Realität sieht. Dann würde der Farbton bei allen Lampen gleich aussehen, in der Realität sieht man Unterschiede in der Lichtfarbe bei verschiedenen Lampen aber durchaus (zumindest beim Vergleich von besonders kaltweißen oder warmweißen Exemplaren mit anderen). Meine aktuelle Vorgehensweise ist, hier zunächst zu schauen, was mit meinen Standardeinstellungen rauskommt. Und wenn das absolut nicht passt, nehme ich leichte Anpassungen vor.
Hier meine Standardeinstellungen für den Weißabgleich:
Entfernungsmarkierungen
Hier ein Foto eines Scheinwerfers bei Nacht. Markiert sind im Foto diverse Entfernungen von der Lampe, um die Größenrelationen besser einschätzen zu können. Die fünf seitlichen Markierungen in 10, 20, 30, 40 und 50 m Entfernung sind leider nicht auf allen Fotos zu sehen, teilweise hatte ich diese nicht mit aufgebaut.
Ältere Ausleuchtungsfotos von Frontscheinwerfern
Früher habe ich die Ausleuchtungsfotos mit einer anderen Kamera, mit anderen Einstellungen und an einer anderen Stelle gemacht. Der Aufbau (Höhe, Abstand) von Kamera und Scheinwerfer sind aber gleich. In einigen älteren Testberichten gibt es nur diese älteren Ausleuchtungsfotos zu sehen. In einigen Testberichten sind sowohl die alten, als auch die neuen Fotos zu sehen.
Details zu älteren Ausleuchtungsfotos hier aufklappen
Weg/Umgebung
Der Weg ist vorn rund 5 m breit. Weiter hinten wird er dann etwas breiter und erreicht eine maximale Breite von ca. 6,50 m.
Kameraeinstellungen
Verwendet wurde bis Juli 2021 eine Panasonic Lumix DMC-LX5. Gewählt werden folgende Einstellungen:
Brennweite: 28 mm (KB-Äquivalent)
Blende: f/2,1
Belichtungszeit: 1 s
Empfindlichkeit: ISO 200
Weißabgleich: 4600K
Entfernungsmarkierungen
Die untere Bildkante beginnt ca. 1 m vor dem Scheinwerfer. Entfernungsmarkierungen sind in 5, 10 20 und 40 m Entfernung zum Scheinwerfer aufgestellt.
Rücklichter
Die Vergleichsfotos von Rücklichtern (zu finden in der Übersicht Dynamorücklichter, Übersicht Batterierücklichter und in den dort verlinkten Testberichten) haben glücklicherweise nicht das Problem, dass eine geeignete Oberfläche und trockenes Wetter benötigt wird.
Versuchsaufbau: Rücklicht- und Kameraposition
Die Kamera wird in 50 cm Entfernung vom Rücklicht positioniert. Linse und Rücklicht befinden sich auf einer Höhe.
Das Rücklicht wird einmal Frontal, sowie im Winkel von 45° und 90° zur Kamera fotografiert, so dass auch die seitliche Sichtbarkeit eingeschätzt werden kann.
Sichtbarkeit von vorn, schräg (45°) und seitlich
Kameraeinstellungen
Verwendet wird eine Canon EOS 650D. Gewählt werden folgende Einstellungen:
Brennweite: 50 mm (ca. 80 mm KB-Äquivalent)
Blende: f/7,1 (früher f/1,8)
Belichtungszeit: 1/5 s (früher 1/80 s)
Empfindlichkeit: ISO 100
Weißabgleich: Auto
Zuerst hatte ich für Blende und Belichtungszeit die in Klammern angegebenen Werte verwendet, das hat sich aufgrund der weit geöffneten Blende und der resultierenden geringen Tiefenschärfe jedoch nicht bewährt. Die neuen Einstellungen entsprechen jedoch etwa der gleichen Lichtstärke wie die alten.
Die Fotos von enigen Rücklichtern die vor 2019 entstanden sind, sind noch mit einer Panasonic Lumix DMC-LX5 entstanden.
Rücklichter (Wandprojektion)
Ein direktes Foto eines Rücklichtes kann einen ersten Eindruck vermitteln, wie das Rücklicht in der Realität wirken könnte. Es ist aber eher wenig dafür geeignet, um die Helligkeit einzuschätzen und die Sichtbarkeit aus verschiedenen Blickwinkeln abzuschätzen. Dafür ist eine Wandprojektion besser geeignet: das Rücklicht strahlt an eine Wand und diese Projektion wird fotografiert. Das lässt eine viel bessere Abschätzung der Gesamthelligkeit und eine Einschätzung, wie gut die Sichtbarkeit aus verschiedenen Winkeln ist, zu.
Wandprojektion zweier verschiedener Rücklichter
Versuchsaufbau: Rücklicht- und Kameraposition
Das Rücklicht strahlt eine weiße Wand aus 40 cm Entfernung an. Die Kamera befindet sich 100 cm von der Wand entfernt. Die Kamera ist dabei 20 cm höher als das Rücklicht und auf den Punkt an der Wand gerichtet, der sich in der Höhe des Rücklichts befindet.
Kameraeinstellungen
Verwendet wird eine Canon EOS 650D. Gewählt werden folgende Einstellungen:
Brennweite: 24 mm (ca. 38 mm KB-Äquivalent)
Blende: f/8
Belichtungszeit: 0,5 s
Empfindlichkeit: ISO 100
Weißabgleich: Auto